Was Brahma nicht wußte

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Zur Zeit Buddhas lebte ein Mönch, der sich bemühte seinen Geist zu entwickeln, um in den Bereich der Götter vorzudringen. Er strengte sich sehr an, und es gelang ihm, in den ersten Himmel aufzusteigen, den Himmel der Vier Großen Könige. Er wollte die Götter sehen, um ihnen eine grundlegende Frage zu stellen: Wo verschwinden die vier Elemente restlos?

Im Himmel der Vier Großen Könige stellte er allen Göttern diese Frage. Niemand wußte die Antwort. Vielleicht fragst Du die Vier Großen Könige, schlugen sie vor. So fragte der Mönch die Könige, aber auch niemand von dieses wußte die Antwort. Vielleicht fragst Du die zweiunddreißig Götter im höheren Himmel, schlugen sie vor.

Der Mönch kehrte auf die Erde zurück und meditierte wieder. Er strengte sich sehr an, und es gelang ihm, in den zweiten Himmel aufzusteigen, den Himmel der zweiunddreißig Götter. Er stellte den Göttern seine grundlegende Frage, niemand wußte die Antwort. Vielleicht fragst Du König Sakka, den König der zweiunddraißig Götter, schlugen sie vor. So fragte der Mönch den König, aber auch der wußte die Antwort nicht. Vielleicht fragst Du die Yammas im höheren Himmel, schlug er vor.

Der Mönch kehrte auf die Erde zurück und meditierte, bis es ihm gelang, in den Himmel der Yammas aufzusteigen. Und wieder wußte keiner der Götter die Antwort. Also stieg er in den nächsten Himmel. Das ging so weiter, bis der Mönch den höchsten aller Himmel erreichte, den Himmel der Brahmas, der höchsten Götter. Dort fragte der Mönch die Brahmas, aber keiner von ihnen wußte die Antwort. Vielleicht fragst Du den Großen Brahma, den Schöpfer, den Nichtgeschaffenen, den Allwissenden, usw., schlugen die Brahmas vor.

Als der Name des Großen Brahma ausgesprochen wurde, erschien ER in all seiner Herrlichkeit. Ich bin der Große Brahma, der Schöpfer, der Nichtgeschaffene, der Allwissende, usw., sprach der Große Brahma. Hingerissen vom Anblick des Großen Brahma stellte der Mönch seine grundlegende Frage: Wo verschwinden die vier Elemente restlos?

Der Große Brahma antwortete nicht. Stattdessen wiederholte er: Ich bin der Große Brahma, der Schöpfer, der Nichtgeschaffene, der Allwissende, usw. Der Mönch war etwas frustriert. Ja, Ehrenwerter, ich weiß, dass Du der Große Brahma bist, aber ich kam, um Dir diese Frage zu stellen: Wo verschwinden die vier Elemente restlos?

Wieder antwortete der Große Brahma nicht. Stattdessen wiederholte er: Ich bin der Große Brahma, der Schöpfer, der Nichtgeschaffene, der Allwissende, usw. Jetzt war der Mönch sehr frustriert. Er fragte zum dritten Mal: Ja, ich weiß, dass Du der Große Brahma bist, aber ich kam, um diese Frage zu stellen: Wo verschwinden die vier Elemente restlos?

Dieses Mal sagte der Große Brahma nichts. Er nahm den Mönch in seine Hand und begab sich mit ihm an ein entfernter und versteckte Ecke der Schöpfung. Der Große Brahma sagte: Mönch, siehst Du all diese Götter dort? Sie alle denken, dass ich allwissend bin. Willst Du mich vor all diesen Göttern zu beschämen? Der Mönch wurde wieder an seinen Platz gestellt. Aber ehrenwerter Herr, wenn Du nicht die Antwort weißt, wer dann?

Du Idiot!, rief der Gott, Der Buddha weilt auf Erden. Warum fragst Du nicht ihn und läßt mich dafür in Ruhe?

Der Mönch kehrte auf die Erde zurück und fragte den Buddha. Der Buddha lachte über dessen Abenteuer und machte einen Witz darüber: Mönch, in früheren Zeiten verließen sich die Navigatoren auf Vögel, um zu sehen, ob Land in der Nähe sein. Sie ließen einen Vogel frei. Kam er zurück, war kein Land in der Nähe. Du, Mönch, bist genau wie ein solcher Vogel. Du fliegst weg vom Schiff, findest kein Land, und kehrst zu mir zurück.

Der Mönch war so belustigt, dass auch er lachte. Da gab der Buddha die Antwort: Nirvana ist dort, wo die vier Elemente restlos verschwinden. Der Mönch verstand. Er freute sich über die Antwort.