Ich verstehe die SPD nicht mehr.

Geschrieben von am .

Beim Spiegel schreiben ein paar wenige, die irgendwie die andere Seite repräsentieren dürfen, sozusagen als Alibi für die gequirlte Kacke den Unfug eines Augstein. Darunter Alexander Neubacher, auf dessen Konto das Buch Ökofimmel ging.

Das Karottenkuchenmilieu der Bio-Besserverdiener wird von allen Parteien umworben — viele Normalos fühlen sich kaum noch vertreten. Gerade die SPD versucht häufig, noch grüner zu sein als die Grünen. Wahlen können die Genossen jedoch nur gewinnen, wenn sie die Öko-Masche ablegen.

Quelle: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/-a-858082.html

Auch ich verstehe schon lange die SPD nicht mehr. Die Basis weiß längst, dass Neubacher völlig Recht hat. Dieses Grün-Getue macht den SPD-Kandidaten im Ruhrpott schwer zu schaffen. Im einem Wahlkreis von Dortmund tritt für die SPD eine Marita Hetmeier an, und die schreibt:

Am meisten stören mich diese ideologische Verbissenheit und diese quasireligiöse Inbrunst, mit der die grünen Volkserzieher ihren Lebensstil dem Rest der Bevölkerung aufzwingen wollen.

Quelle: http://www.marita-hetmeier.de/index.php?nr=46664&menu=1

Einem Sigmar Gabriel würde eher die Zunge abfaulen, bevor er so was sagt. Immerhin hat die SPD mit der Wahl Steinbrücks zum Kanzlerkandidaten schon den derzeit bestmöglichen Schritt getan. Es wird ihnen aber kaum helfen, verloren gegangene Wählerschichten zurück zu holen. Denn wie schreibt Marita Hetmeier:

In den Eckkneipen sitzen die Malocher, die gerne zum Bier eine Zigarette rauchen.

Früher SPD-Stammpublikum. Heute Nichtwähler.

Und da die Ökos ihre Sympathisanten immer nahezu komplett an die Urne treiben, die anderen aber nicht, verzerren sich die Wahlergebnisse drastisch.

Ich frage mich, warum ein Parteiprogramm heute grundsätzlich darauf ausgelegt sein muss, mehrheitsfähig zu sein. Demokratie ist nicht, wie viele denken, der Terror einer oftmals nur gefühlten Mehrheit gegen alle Andersdenkenden, sondern die parlamentarische Repräsentation auch eines Außenseiters.

Und da kommt unser Bundestag ins Spiel. Wen, bitte, soll man wählen, wenn man folgende Positionen gerne vertreten sähe?

  1. Griechenpleite jetzt und sofort,
  2. Bankengezocke künftig zu 100% auf eigene Gefahr,
  3. ein klares Ja zu neuer Forschung und Technik,
  4. schwere finanzielle Auflagen für die Eltern von Bildungsverweigerern,
  5. Schuldenbremse ins Grundgesetz,
  6. Meinungsfreiheit über religiösen Wahn.

Okay, mit 5 von 6 wäre ich schon zufrieden, auch mit 4 von 6, wenn es die richtigen 4 sind. Finde ich aber nirgends.

In der Energiefrage würde ein nochmaliger Richtungswechsel alles noch schlimmer machen, aber man möge endlich anfangen, die nötigen Leitungen zu bauen. Ich will unbedingt die Demos der nicht bei mir-Wutbürger sehen und wie Frau Merkel auch dann wieder vor ihnen einknickt.