Äußere und innere Qualitäten

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Warnung: dieser Text ist teilweise vulgär.

Mir kam heute so im Verlauf des Tages was ganz entsetzlich Sexistisches in den Sinn. Das wirkt jetzt im Folgenden zunächst etwas sprunghaft und unsortiert, fügt sich am Ende aber hoffentlich zu einem Mosaik zusammen. Und zwar: Es heißt ja immer, man soll Leute nicht nach dem Äußeren beurteilen, schon gar nicht Frauen. Muss jede Frau wie ein Model aussehen?

Nein.

Gleichwohl fragte ich mich heute beim Durchsehen meiner Musikseiten, ob ich wirklich Lust hätte, Musik von einer Tussi zu hören, die so aussieht: Joanna Connor.

Nun mag man einwenden:

a) Was hat denn ihr Gitarrenspiel mit ihrem Aussehen zu tun?
b) Können nicht auch Trailer-Trash-Schlampen Virtuosen sein?
c) Ist das bei Männern etwa anders?

Erst mal ad c): Nein, ist es nicht.

Ich glaube allerdings auch nicht, dass Typen, die so aussehen, Musik machen können, die mich anspricht.

Aber holen wir noch etwas weiter aus: sogar in der Klassik wird bei den üblichen Geigen-Girlies und Piano-Prinzessinnen schon lange mindestens ein Laufsteg-Outfit vorausgesetzt, sonst geht der CD-Verkauf gegen null.

Und auch bei Mädels, die so unweibliche Instrumente wie die Trompete spielen, sind Pinup-Qualitäten nicht unerwünscht: Tine Thing Helseth. (Okay, grundsätzlich ist kein Instrument per se unweiblich, es gibt sogar gute Posaunistinnen.)

Aber warum sollen gerade Musikerinnen nicht (auch) wie Scheiße aussehen dürfen? Ich meine, es zählt doch nur der Klang, oder?

Der irrationale Teil des Gehirns sagt indes: das akustische Signal sendet auch Informationen an das innere Auge mit. Das mag beim kompletten Blindtest anders sein, aber das Wissen, wer da musiziert, spielt eine Rolle. Die Bilder einer Ausstellung werden sexy, wenn man weiß, dass Alice Sara Ott sie spielt — und nicht irgendein Schmerbauch. Dass sie das gut macht, dass sie das sogar sehr gut macht, ist durchaus nicht hinderlich, und das führt uns zum eigentlichen Punkt (und das ist jetzt der rationale Teil):

Keines der heute angesagten Klassik-Girlies spielt technisch irgendwas unterhalb der Makellos-Ebene. Die haben schon mächtig was drauf.

Und das bringt uns zum Stichwort Signifikanz: Gefälliges Äußeres und höchste Begabung treffen sich nun mal oft in einer Person, sehr oft sogar. Während andere das Pech haben, nichts zu wissen, nichts zu können — und dabei auch noch scheiße auszusehen.

GenderforschX zum Beispiel.

Schon mal eines von diesen TussiX angeguckt? Schon klar, warum die das Geschlecht für ein gesellschaftliches Konstrukt halten: viele sehen so aus, als würden sie ihre eigenen Titten nicht finden, und wenn man ihnen Kuhglocken dranhängt und 'n Navi in die Hand drückt.

Kacke, ja, ich beurteile solche Leute auch nach dem Äußeren.

Denn Menschen, die — auch im Alter — auf sich achten, sich nicht gehenlassen, nicht in der Gegend rumschwabbeln wie der letzte Trailer-Trash, die haben in der Regel auch innere Qualitäten. Das typische GenderforschX dagegen trägt einen Stempel auf der Stirn: humorbefreit, freudlos, unleidlich, YUCK!

Insofern: GenderforschX sind das beste Argument, Leute doch nach dem Äußeren zu beurteilen. Denn das Äußere ist der Spiegel des Inneren. Und das will ich bei diesen Typen gar nicht näher kennenlernen.

Die Musik von Joanna Connor übrigens auch nicht.