Programmierinnen, das Patriarchat und Verzweiflung
mehr Social Engineering

Geschrieben von am , übersetzt von am .

At something called the Harvard Gazette, apparently a literary asylum for ed-majors, sociologists, and the mildly brain-damaged, the female inmates are riled because there are not enough girls in computer science. Yes, discrimination. Their eyes agleam with the dull light of incomprehension, they moo, When you make computer science about creative problem-solving, when you make it social, when it’s not scary and intimidating, and when you show people who look like real human beings rather than people who’ve been stuck in a basement … more girls will be attracted to it.

In einer so genannten Harvard-Gazette, anscheinend einem literarischen Asyl für Pädagogik-Absolventen, Soziologen und leicht Hirngeschädigte, sind die weiblichen Insassen verärgert, weil es nicht genug Mädchen in der Informatik gibt. Ja, Diskriminierung. Ihre Augen zeigen das stumpfe Licht von Unverständnis und sie blöken: Wenn man Informatik zu etwas über kreative Problemlösungen macht, wenn man sie sozial macht, wenn sie nicht beängstigend und einschüchternd ist, und wenn man Menschen zeigt, die wie echte Menschen aussehen statt wie Leute, die in einem Keller festgesteckt haben … würden mehr Mädchen davon angezogen werden.

Oh god, oh god, oh god. We’re going backwards. I told you Darwin was wrong. Gerbils to the right, gerbils to the left, and not a thought to think.

Oh Gott, oh Gott, oh Gott. Wir gehen rückwärts. Ich sagte schon, Darwin lag falsch. Rennmäuse zur Rechten, Rennmäuse zur Linken, und nicht ein bisschen Denken.

(vier Frauen sitzen auf einem Podium)

Do these look to you like prospective programmers? Like people who could tell a branch instruction from a duckbill platypus?

Sehen die hier für Sie wie potenzielle Programmierer aus?
Wie Menschen, die einen Sprungbefehl von einem Schnabeltier unterscheiden können?

Intimidating. Intimidating? Dear ladies, dear dear ladies, for men coding isn’t intimidating. It isn’t scary. It is really, really neat stuff. It is neat stuff for us because that’s how our heads work. You don’t need to bait guys into programming. You just show it to them and go do something else. Computers appeal to guys for the same reason girls appeal to us: it is built in.

Einschüchternd. Einschüchternd? Sehr geehrte Damen, liebe sehr geehrte Damen, für Männer ist Programmieren nicht einschüchternd. Es ist nicht beängstigend. Es ist eine wirklich, wirklich tolle Sache. Es ist eine tolle Sache für uns, weil es so ist, wie unsere Köpfe arbeiten. Du brauchst Jungs nicht zum Programmieren zu locken. Du zeigst es ihnen einfach und kümmerst dich dann um was anderes. Computer gefallen den Jungs aus dem gleichen Grund, aus dem uns Mädchen gefallen: es ist fest eingebaut.

Some girls can code, some do, and may they flourish — but it is chiefly a Y-chromosome thing. Girls fail to go into computer science because either (a) they don’t want to, or (b) they can’t do it, or (c) both. That’s how tings are.

Einige Mädchen können programmieren, einige tun es und sie mögen erfolgreich sein — aber es bleibt vor allem eine Sache des Y-Chromosoms. Mädchen gehen deshalb nicht in die Informatik, weil sie entweder (a) es nicht wollen, oder (b) es nicht können, oder (c) beides. So sind die Dinge nun mal.

You can’t make it social. No one codes while in a salon while polishing doilies (or whatever you do with them. I’m not too technical on doilies.) You can’t program, or I can’t anyway, while having a cooperative bonding experience and listening to Sally doing relationship talk about her latest boyfriend.

Sie können daraus keine soziale Sache machen. Niemand programmiert in einem Salon, während er Zierdeckchen poliert (oder was auch immer man damit tut. Ich kenne mich da nicht so gut aus.) Sie können nicht programmieren, jedenfalls kann ich es nicht, während sie eine Gruppenbildungserfahrung haben und Sally zuhören, die über die Beziehung zu ihren letzten Freund redet.

(Raum mit schrankgroßem Computer, Kartenleser und Zeilendrucker)
IBM 1130 Computer im Computer-Museum Stuttgart
von Wolfgang Stief ist lizensiert unter CC BY 2.0.

For guys, computing is like love at first sight, but without child support. In 1968 I came back from Washington’s stupid war of the time and found that my school (Hampden-Sydney College) had gotten an IBM 1130, little brother to the 360 series. It ran Fortran IV, which I had never heard of. I looked at it and thought, Wow! Motorized algebra! Which it was. I suspected that it might do my chemistry homework. It did. While I was not a greatly gifted programmer, I loved the stuff.

Für Jungs ist der Umgang mit Computern wie Liebe auf den ersten Blick, nur ohne Kinderbetreuung. 1968 kam ich aus Washingtons dummem damaligem Krieg zurück und stellte fest, dass meine Schule (das Hampden-Sydney College) eine IBM 1130 bekommen hatte, den kleinen Bruder der 360er-Serie. Es lief Fortran IV, von dem ich noch nie gehört hatte. Ich sah die Maschine an und dachte: Wow! Motorisierte Algebra! Und das war es. Ich vermutete, dass sie meine Chemie-Hausaufgaben machen könnte. Sie konnte. Ich war zwar kein sehr begabter Programmierer, aber ich liebte das Zeug.

But my point, oh lovely ladies of the Harvard Gazette, is that computing was even then a guy’s obsession, a geek’s joy. (Geeks are great people, smart as hell and make jokes that other people don’t notice. Such as women at the Harvard … never mind.)

Doch mein Punkt ist, oh schöne Damen der Harvard Gazette, dass der Umgang mit Computern schon damals eine Leidenschaft für Kerle war, ein Spaß für Geeks. (Geeks sind tolle Leute, höllisch klug, und sie reißen Witze, die andere Leute nicht bemerken. So wie die Frauen beim Harvard-… egal)

Hampden-Sydney being a small school, the computer room was open all night, so guys—guys—stayed up late punching Hollerith cards and teaching ourselves assembly language and such. We loved it because … because … because it all made sense. Computers didn’t do opinion. There was no maybe, ifness, perhapshood. Computers called powerfully to the male love of controllable complexity. This is as genetic as liking loud motors.

Hampden-Sydney war eine kleine Schule, der Computerraum war die ganze Nacht geöffnet, also blieben die Jungs — Jungs! — bis spät nachts auf, stanzten Lochkarten und brachten sich Assembler und sowas bei. Wir liebten es, weil … weil … weil alles Hand und Fuß hatte. Computer vertreten keine Meinung. Es gibt kein vielleicht, nur wenn, mal schauen. Computer sprechen sehr stark die männliche Vorliebe für steuerbare Komplexität an. Das ist genetisch, so wie die Vorliebe für laute Motoren.

Computing was primitive then, yes. With Fortran IV top-down programming was literally impossible because of the branching structure, so there was a lot of spaghetti code, and things like local variables didn’t exist. Still, it was a real scientific language—we were contemptuous of COBOL, which was for business drones. But Ken Iverson at IBM had come out with APL, a totally crazy language — more controllable complexity — and we had the interpreter. We liked it not because we had any use for it — we didn’t — but because it was complex and we could make it do what we wanted. Guy stuff.

Ja, das Programmieren war damals primitiv. Mit Fortran IV war Top-down-Programmierung buchstäblich unmöglich wegen der Struktur der Verzweigungen, also gab es eine Menge von Spaghetti-Code, und so etwas wie lokale Variablen existierten noch nicht. Dennoch war es eine wirklich wissenschaftliche Sprache — wir verachteten COBOL, das war was für die Business-Affen. Aber dann hatte Ken Iverson bei IBM APL herausgebracht, eine total verrückte Sprache — noch besser steuerbare Komplexität — und wir hatten einen Interpreter. Wir mochten es nicht deshalb, weil wir irgendeine Verwendung dafür hatten — wir hatten keine — sondern weil es komplex war und wir es das tun lassen konnten, was wir wollten. Spielzeug für Jungs.

And here, ladies, we come to (eeeek!) a gender difference. As we all know, men have been saying since three weeks before the Big Bang that women are not rational. This is not quite true. As long as their emotions and politics are not involved, women can be quite rational. For example, if a woman needs to use PhotoShop, which is a savage bear of a program, she will learn it and in all likelihood learn it well. But, while a woman will learn a thing despite its complexity, because she needs it, a man will learn it because of its complexity, whether he needs it or not.

Und hier, meine Damen, kommen wir zu einem (iiiik!) Unterschied zwischen den Geschlechtern. Wie wir alle wissen, sagen die Männer schon seit drei Wochen vor dem Urknall, dass Frauen nicht rational seien. Das ist nicht ganz richtig. Solange weder ihre Emotionen noch Politik beteiligt sind, können Frauen ziemlich rational sein. Wenn zum Beispiel eine Frau PhotoShop verwenden muss, und das ist ein Monster von einem Programm, wird sie es lernen, aller Wahrscheinlichkeit nach sehr gut lernen. Aber während eine Frau etwas trotz seiner Komplexität lernt, weil sie es braucht, wird ein Mann es wegen dessen Komplexität lernen, ob er es braucht oder nicht.

Thus a computer geek will read books with names like Computer Architecture about data buses, interrupt hierarchies, instruction pipelines, superscalars, segmentation vs. pagination, and virtual-memory things like thrashing, which is (if memory serves) what happens when the domain of a loop crosses the boundary of a page frame. (assuming that page frames even exist what with gigabytes of RAM). It’s just, you know, like cool.

So wird ein Computer-Geek Bücher mit Namen wie Computer-Architektur lesen, über Datenbusse, Interrupt-Hierarchien, Instruktion-Pipelines, Superscalarität, Segmentierung gegenüber Paginierung, und Probleme mit virtuellem Speicher wie Thrashing, was passiert, wenn der Bereich einer Programmschleife eine Page-Grenze überschreitet. (Vorausgesetzt, dass es Page-Grenzen überhaupt noch gibt bei Gigabytes an Speicher) Das ist, wissen Sie, einfach cool.

Exactly the same instinct explains why in 1964 a boy kid in the country could talk about cars for fifteen minutes without using a single word his mother could understand: Baa-a-a-d fitty-sedden Chev, 283, solid lifters, ported and polished, Carter AFBs, Isky three-quarter, 4.51 rear, Positraction, magneto ignition, phone flow, Hirst narrow-gate shifter, udden udden uddenudddenudden SCEEECH!!

Genau der gleiche Instinkt erklärt, warum im Jahr 1964 ein Junge vom Land 15 Minuten lang über Autos sprechen konnte, ohne dass seine Mutter ein einziges Wort verstehen konnte: Baa-a-a-d fitty-sedden Chev, 283, solid lifters, ported and polished, Carter AFBs, Isky three-quarter, 4.51 rear, Positraction, magneto ignition, phone flow, Hirst narrow-gate shifter, udden udden uddenudddenudden SCEEECH!!

This described a nonexistent car with additions to make it go faster and louder than made any objective sense, but was complex and the speaker understood it. Coding.

Das beschreibt ein nicht existierendes Auto mit Zusatzteilen, die es so viel schneller und lauter machten, als dass es irgendeinen objektiven Sinn gehabt hätte, es war aber komplex und der Sprecher verstand es. Programmieren.

(In case you are wondering, phone flow is Southern for a standard shift of four gears located on the floorboards.)

In support of my contentions, ladies, I will wager that all of you can drive, but that none of you knows what a cam lobe is. You needed to drive, so you learned how. You don’t need to know what is under the hood, so you don’t. It is a gender difference. Live with it.

Zur Unterstützung meiner Behauptungen, meine Damen, würde ich wetten, dass alle von Ihnen fahren können, dass aber keine von ihnen weiß, was eine Nocke ist. Sie wollten fahren, also haben Sie es gelernt. Sie müssen nicht wissen, was unter der Motorhaube ist, also haben Sie es nicht gelernt. Das ist ein geschlechtsspezifischer Unterschied. Finden Sie sich damit ab.

A further point is that every known test of mathematico-logical talent shows that certain groups have more of it than others. Determining the identity of these groups I will leave to the reader as an exercise. How many do you see in the photograph above?

Ein weiterer Punkt: jeder bekannte Test für mathematisch-logische Begabung zeigt, dass bestimmte Gruppen mehr davon haben als andere. Die Bestimmung der Identität dieser Gruppen überlasse ich dem Leser als Übung. Wie viele sehen Sie auf dem Foto oben?

Hint: There is a reason why women are underrepresented as offensive linemen in the NFL. The solution to this injustice probably is not to make football a caring cooperative experience so that it won’t be scary and intimidating.

Hinweis: Es gibt einen Grund, warum Frauen als Außenstürmer in der NFL unterrepräsentiert sind. Und es ist wahrscheinlich keine Lösung für diese Ungerechtigkeit, aus Football eine fürsorgliche kooperative Erfahrung zu machen, damit es nicht mehr beängstigend und einschüchternd ist.

Finally, dearest ones, you want programming to be about creative problem solving. I wonder what you think you mean by this, if you think you mean something. Maintenance coding aside, programming is the solving of problems. I won’t ask you what you mean by creative, as you might tell me, and I am not sure I could stand it. You will forgive me if I take leave of you now, as I need to polish my doilies. Whatever they are.

Schließlich, liebste Damen, wollen Sie, dass Programmieren etwas mit kreativem Problemlösen zu tun hat. Ich frage mich, was Sie damit zu meinen denken, falls Sie denken, dass Sie etwas meinen. Von Softwarewartung einmal abgesehen ist Programmieren die Lösung von Problemen. Ich frage Sie nicht, was Sie mit kreativ meinen, denn Sie könnten es mir sagen, und ich bin nicht sicher, ob ich das ertragen würde. Sie werden mir verzeihen, wenn ich jetzt von Ihnen Abschied nehme, weil ich meine Zierdeckchen polieren muss. Was auch immer das bedeuten mag.

Ich danke Fred Reed für die freundlichen Erlaubis zur Übersetzung.
Der Original-Text ist zwischen den Absätzen versteckt und
erscheint bei Shift-Click oder Ctrl-Click auf einen Absatz.
Bei groben Übersetzungsfehlern bitte ich um einen kurzen Hinweis.