Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse,
seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen
oder
politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden.
— Grundgesetz Artikel 3 Absatz 3 in der von ver.di revidierten Fassung
Der
ver.di-Bezirk Süd-Ost-Niedersachsen
hat eine überaus hilfreiche Handlungshilfe für den Umgang mit Rechtspopulisten in Betrieb
und Verwaltung
(PDF,
Sicherungskopie bei ScienceFiles)
erstellt und veröffentlicht.
Detailliert leitet sie zur Enttarnung und zum Mobbing des politischen Gegners bei gleichzeitigem Selbstschutz an:
- Wie erkennt man den Feind?
Rechtspopulismus erkennt man selten an äußeren, optischen Zeichen
.Leider. Aber da sollte sich was machen lassen… Wie wäre es mit der Pflicht zum Tragen eines Aufnähers? Das hat schon damals™ das konzentrierte Vorgehen gegen unerwünschte Menschen deutlich vereinfacht.
- Wie bekämpft man den Feind?
- Durch betriebliches Mobbing:
Isolierung der Person/en im Betrieb, Ausschluss von gewerkschaftlicher Kommunikation
- Durch gesellschaftliches Mobbing:
Outing in außerbetrieblicher Öffentlichkeit: […] Engagement der Person bekannt machen und ächten
- Durch Zerstörung der Existenz:
Ansprache des Arbeitgebers: viele Arbeitgeber wollen keine betrieblichen Konflikte […] und sind bereit zu helfen. […] (AG-Gespräch, Versetzung, Angebot etc.)
- Durch betriebliches Mobbing:
- Wie schützt man sich selbst:
Betriebliches Umfeld: wie ist das »standing« der Person(en)?
Hat die Person eine eigene »Hausmacht«? Und wenn ja, kann man es sich erlauben sich mit der anzulegen?
Gemeinsames abgestimmtes Vorgehen absprechen
Ja, im Rudel auf möglichst Schwache losgehen. Diese feige Strategie kannte man bisher von Neonazis und jugendlichen Schlägern… Aber bei einer Gewerkschaft?
Interessant ist auch die Wortwahl: Auftreten von AfDlern
… Auftreten, das tun
Malaria, Ebola oder eine Heuschreckenplage. Dürfen wir als nächste Stufe Befall
durch AfDler
erwarten?
Kritik.
Anders als wahrscheinlich beabsichtigt, wurde das Machwerk publik und bestätigte so in einem Punkt sich selbst:
Mögliche Außenwirkung: kann es sein, dass ein […] Vorgehen gegen Rechtspopulisten nach außen transportiert wird und so gegen ver.di-Aktive gewendet werden kann?
Ja, es kann. Denn diverse Blogger übten Kritik an der Aktion:
-
Ver.di – Verfassungsfeindliche Gewerkschaft macht Hetzjagd auf Andersdenkende (AfDler)
— Michael Klein am 23. März:
Bei ver.di nimmt man es offensichtlich nicht so genau, wenn es darum geht, politische Gegner zunächst zu diffamieren und dann zu zersetzen, also sozial und menschlich zu zerstören.
-
ver.di macht Jagd auf Andersdenkende
— Hadmut Danisch am 23. März:
Das DDR-Stasi-Konzept der Zersetzung von Regimegegnern bricht gerade wieder voll hervor.
-
Sta.si heißt jetzt ver.di – Sonst ändert sich nix
— Vera Langsfeld am 24. März:
Der Landesbezirk Niedersachsen/Bremen der Gewerkschaft ver.di hat seinen Mitgliedern eine Handlungshilfe zur Bespitzelung, Denunziation und Zersetzung „rechtspopulistischer“ Kollegen in Betrieb und Verwaltung zur Verfügung gestellt.
-
„Es kommt darauf an, immer ein offenes Ohr zu haben“
— Archi Bechlenberg am 24. März:
Verdiente Spitzel des Volkes und die es werden wollen finden in der Handlungshilfe für den Umgang mit Rechtspopulisten in Betrieb und Verwaltung wertvolle Tipps.
Dies hätte der Auftakt zu einer Diskussion werden können. Doch statt die Diskussion aufzunehmen, nahm der ver.di-Bezirk Süd-Ost-Niedersachsen das PDF kommentarlos aus dem Netz und outete sich so als das, was man schon nach dem Inhalt des Machwerks vermuten konnte: als zu einem Diskurs nicht fähige rückgratlose feige Gestalten, die nur im Rudel auf Schwächere einschlagen wollen, bei Gegenwind aber den Schwanz einziehen.
Der ver.di-Bundesvorstand machte einen lauwarmen Rückzieher:
In den Fällen, in denen sich ver.di-Mitglieder aktiv und offen für die AfD oder andere rechtspopulistische Parteien und Organisationen engagierten, setze ver.di auf die inhaltliche Auseinandersetzung.
Einsatz für die Grünen, die Linke oder andere linkspopulistische Positionen und Organisationen sind offensichtlich weiterhin zulässig.
ScienceFiles:
Bauernopfer: Stasi-Methoden gibt es nur bei ver.di in Niedersachsen
Genug gemäkelt.
Denn einerseits steht ver.di mit dieser Handlungshilfe in einer langen Tradition:
Und andererseits ist ver.di vielleicht einfach seiner Zeit voraus.
Denn Ausgrenzung und Niederbrüllen von Andersmeinenden, Stören von Veranstaltungen,
Beschmieren von Häusern, Einschlagen von Fenstern, Brandstiftung,
Vandalisierung von Gewerberäumen, Vernichtung von Existenzen (Deutsche wehrt euch!
), Mobbing (auch von Kindern), Bedrohung (auch von
Familienangehörigen), Körperverletzung (auch schwere) sowie die Entmenschlichung des Gegners
etablieren sich offenbar als Ersatz für die schwindende Fähigkeit zum Diskurs.
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Werbt nicht bei Rechten!
So will auch ich einen zukunftsorientierten Beitrag leisten. Mein Handlungshilfen-Generator erlaubt allen Aktivisten™, mit minimalem Aufwand eigene Handlungshilfen zu erstellen.
Der Handlungshilfen-Generator:
Geben Sie eigene Begriffe ein (Organisation oder Menschen im Plural), und automatisch wird eine Handlungshilfe erstellt, die Sie prüfen und dann (ganz unten) als PDF herunterladen können:
Seite 1
Handlungshilfe für den Umgang mit ? sowie sonstigen ? in Betrieb und Verwaltung
Die vorliegende Handlungshilfe ist dafür gedacht, im Falle des Auftretens von ? oder anderen ? im betrieblichen Alltag den Umgang mit ihnen zu erleichtern.
Leider muss man davon ausgehen, dass es mit der Zunahme von ? in Deutschland auch in Betrieben und Verwaltungen zu Vorfällen kommt, bei denen man sich einmischen muss. Betriebs- und Personalräte und die Jugend- und Auszubildendenvertretung wachen darüber, dass bei der Arbeit niemand benachteiligt wird. Dabei geht es um benachteiligungen wegen Rasse oder wegen ihrer ethnischen Herkunft, ihrer Abstammung oder sonstigen Herkunft, ihrer Nationalität, ihrer Religion oder Weltanschauung [...] oder wegen ihres Geschlechts oder ihrere sexuellen Identität (BetrVG). In den Personalvertretungsgesetzen gibt es ähnliche Aussagen.
Auch Vertrauensleute und Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte sind gefragt. Das friedliche Zusammenleben im Betrieb hängt davon ab, dass engagierte Menschen darauf achten und sich zu Wort melden, wenn es zu populistischen Vorkommnissen kommt.
Zusammenstellung möglicher Konstellationen
Es gibt unterschiedliche Varianten, wie ? sowie andere ? im Zusammenhang mit ? in Erscheinung treten können. Diese Unterschiede sollten wir jeweils genau beachten und erst dann aktiv werden, wenn wir die Situation korrekt einschätzen können. Hier ein paar mögliche Varianten:
Situation | Was trifft in unserem Fall zu? |
---|---|
?-Sympathisant ist zugleich Mitglied bei ? | |
?-Funktionär und zugleich Mitglied bei ? | |
?-Mandatsträger und zugleich Mitglied bei ? | |
?-Sympathisant mit betrieblicher Funktion | |
?-Sympathisant ist zugleich Funktionär bei ? | |
?-Mandatsträger ist zugleich Funktionär bei ? | |
?-Mitglied mit geäußerten Pro-?-Positionen | |
?-Mitglied mit Kontakt zu anderen ? |
Seite 2
All diese Überschneidungen gewinnen ein besonderes Gewicht, wenn sie einher gehen mit:
- populistischem Auftreten
- Propaganda für
?,
für andere
?,
für entsprechende Zeitschriften oder Online-Angebote;
- der Instrumentalisierung einer Mitgliedschaft bei
?
für Zwecke der
?
(Bekenntnis zu
?
als Propagandist für
?:
»Ich als
?-Mitglied«
oder ähnlich.)
Woran kann man populistische Haltungen bzw. ein Engagement für ? erkennen:
Populismus erkennt man selten an äußeren, optischen Zeichen - manchmal aber auch daran. Hier ein paar Hinweise, worauf zu achten sicht lohnt. Es kommt darauf an, immer ein offenes Ohr und ein offenes Auge dafür zu haben, was die Kollegen umtreibt bzw. was sie so reden, was sie berührt und wo sich etwas verändert...
Situation | Was für Hinweise haben wir, was fällt auf? |
---|---|
Dumme Sprüche und Kommentare gegen ? | |
Provokationen gegenüber ? | |
Agitation für ? und andere ? | |
Lektüre von Zeitschriften für ?, Werbung für diese Medien | |
Beobachtungen in sozialen Medien (Facebook-Kommentarem Facebook-Freundschaften, Twitter, Whatsapp) | |
Das Tragen bestimmter einschlägiger Kleidung | |
Tragen von Aufklebern, Buttons, Logos, Anstecknadeln | |
Musikkonsum: Hören entsprechender Musik, Besuch von einschlägigen Konzerten | |
Abgleich mit Listen von Kandidaten und Mandatsträgern | |
Informationen aus Medien | |
Informationen von aktiven Kämpfern gegen ? bzw. Kennern dieser Szene |
Seite 3
Mögliche Reaktionen auf betriebliches Auftreten von ? mit einer Mitgliedschaft bei ?:
Es gibt nicht nur eine Reaktion auf das Auftreten von ? im Betrieb. Wie wir uns verhalten, sollten wir im jeweiligen Fall genau überlegen. Außerdem sollten wir darauf achten, dass unsere Reaktion dem Anlass angemessen ist: Es macht schon einen Unterschied, ob jemand im Betrieb für ? agitiert, sich gegen ? äußert und auf Demonstrationen für ? auftaucht, oder ob es sich um ein passives Mitglied handelt.
Maßnahmen im Betrieb | Was können wir tun? Was ist angemessen? |
---|---|
Die Personen beobachten: betreiben sie Werbung, diskutieren sie mit den Kollegen über ihre Positionen? | |
Die Personen ansprechen und ins Gespräch ziehen, Diskrepanz zwischen Haltung der ? und ? thematisieren, auf mögliche Folgen hinweisen | |
Thematisierung in Gremien | |
Gemeinsames abgestimmtes Vorgehen absprechen | |
Isolierung der Person im Betrieb, Ausschluss von Kommunikation | |
Outing in betrieblicher und außerbetrieblicher
Öffentlichkeit: Engagement der Person für
?
bekannt machen und ächten. Achtung: Aufpassen, dass ? nicht als Opfer und Märtyrer wahrgenommen werden! |
|
Ansprache des Arbeitgebers: viele Arbeitgeber wollen keine betrieblichen Konflikte wegen populistischem Engagement und sind bereit zu helfen | |
Vorgehen gegen bestimmte Personen auf Basis gesetzlicher Regelungen | |
Organisation innerbetrieblicher Prozesse gemeinsam mit dem
Arbeitgeber individuell (AG-Gespräch, Versetzung, Angebot etc.) oder kollektiv
(Workshops, Mediation, Coaching, Befragungen etc.) Achtung: Aufpassen dass ? nicht als Opfer und Märtyrer wahrgenommen werden! |
Seite 4
Checkliste zum Erkennen möglicher Folgen eines Vorgehens:
Ein gezieltes Vorgehen gegen ? und sonstige ? in Betrieb und Verwaltung kann Folgen haben, mit denen man vorher nicht gerechnet hat. Deswegen ist es sinnvoll, bevor man etwas unternimmt, die möglichen Auswirkungen zu bedenken und zu diskutieren. Dazu muss man die jeweilige betriebliche Situation so gut wie möglich einschätzen.
Situation | Wie schätzen wir das Umfeld ein? |
---|---|
Betriebliches Umfeld: wie ist das »standing« der Personen? Läuft man Gefahr, sich zu verkämpfen? Wie würden die Kollegen auf bestimmte Schritte reagieren? | |
Wie verhindern wir eine Solidarisierung mit den Falschen? | |
Soziales Umfeld: wie ist die Person, sind die Personen verwurzelt? - nur verschrobene Einzelgänger? | |
Hat die Person eine eigene Hausmacht? Und wenn ja, kann man sich erlauben, sich mit der anzulegen? | |
Ist mit einem Übertritt der Person (möglicherweise zu mehreren) zu einer Konkurrenzorganisation zu rechnen? Wenn ja, schadet das in großem Umfang? | |
Ist mit negativen Folgen für den innerbetrieblichen Frieden zu rechnen? Und wenn ja, wem werden diese voraussichtlich zur Last gelegt? | |
Mögliche Außenwirkung: Kann es sein, dass ein betriebliches Vorgehen gegen ? nach außen transportiert wird und gegen ?-Aktive gewendet werden kann? | |
Wie gestalten wir ein aktives Vorgehen gegen ? so, dass ein positives Signal an die Beschäftigten entsteht? |
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