Pressemitteilung

BETHLEHEM, JUDÄA - In den frühen Morgenstunden wurden die Behörden von einem besorgten Bürger alarmiert, der in einem Stall eine junge Familie entdeckt hatte. Die Beamten des Sozialdienstes, unterstützt durch Polizeibeamte, fanden einen in Stofffetzen gewickelten Säugling in einer Futterkrippe, daneben seine erst 14-jährige Mutter, eine gewisse M. H. aus Nazareth.

Die Festnahme von Mutter und Kind wurde durch einen Mann behindert, der später als J. H., ebenfalls aus Nazareth, identifiziert wurde. J. leistete zusammen mit Hirten sowie drei Ausländern Widerstand gegen die Mitnahme des Kindes. Auch er wurde deshalb von der Polizei festgenommen.

Festgenommen wurden auch die drei Ausländer, die sich als weise Männer eines östlichen Landes bezeichneten. Sowohl das Innenministerium als auch der Zoll sind auf der Suche nach Hinweisen auf die Herkunft dieser drei Männer, die sich anscheinend illegal im Land aufhalten. Ein Sprecher der Polizei teilte mit, dass sie keinerlei Papiere bei sich trugen, aber in Besitz von Gold sowie von einigen möglicherweise verbotenen Substanzen waren. Sie widersetzten sich der Festnahme und behaupteten, Gott habe ihnen angetragen, sofort nach Hause zu gehen und jeden Kontakt mit offiziellen Stellen zu vermeiden. Die mitgeführten Chemikalien wurden zur weiteren Untersuchung an das Landeskriminalamt geschickt.

Der Aufenthaltsort des Säuglings wird bis auf weiteres nicht bekannt gegeben. Eine schnelle Klärung des ganzen Falls scheint kaum möglich. Auf Rückfragen teilte eine Mitarbeiterin des Sozialamts mit: Der Vater ist mittleren Alters und die Mutter ist definitiv noch nicht volljährig. Wir prüfen gerade mit den Behörden in Nazareth, in welcher Beziehung die beiden zueinander stehen.

M. behauptet, sie sei noch Jungfrau und der Säugling stamme von Gott. Deshalb wurde sie in das Kreiskrankenhaus zur medizinischen und psychiatrischen Untersuchungen eingeliefert. Aus einer offiziellen Mitteilung des Leiters der Psychiatrie: Mir steht nicht zu, den Leuten vorzuschreiben, was sie glauben sollen, aber wenn dieser Glaube dazu führt, dass — wie in diesem Fall — ein Neugeborenes gefährdet wird, muss man diese Leute als gefährlich einstufen. Dass vor Ort Drogen gefunden wurden — vermutlich von den anwesenden Ausländern verteilt — trägt nicht dazu bei, Vertrauen zu erwecken. Ich bin mir jedoch sicher, dass alle Beteiligten mit der nötigen Behandlung in ein paar Jahren wieder nützliche Mitglieder unserer Gesellschaft werden können. M. muss mit einer Anklage rechnen.

In letzter Minute erreicht uns noch diese Info: Die anwesenden Hirten behaupteten übereinstimmend, dass ihnen ein großer Mann in einem weißen Nachthemd mit Flügeln (!) auf dem Rücken befohlen habe, den Stall aufzusuchen und das Neugeborene zu seinem Geburtstag hoch leben zu lassen. Dazu ein Sprecher der Drogenfahndung: Das ist die so ziemlich dümmste Ausrede vollgekiffter Junkies, die ich je gehört habe.