mnmlist: Sich selbst in der Spärlichkeit finden

Wir schaffen uns oft eine Identität durch Dinge.

Wir haben Logos oder Slogans oder niedliche Sprüche auf unserer Kleidung, und das zeigt den Leuten, wer wir sind. Wir haben Tattoos oder Piercings, Baseballkappen, Accessoires, Wischofone, Designertaschen, Manolo Blahnik–Schuhe … und diese drücken für andere aus, wer wir sind.

In unseren Häusern zeigt das, was wir an unseren Wänden haben, anderen, wer wir sind. Welche Fernsehsendungen wir schauen, welche Bücher wir lesen, welchen Prominenten und Blogs wir folgen. Welche Marken wir auf Facebook mögen. Das ist unsere Identität.

Aber was passiert, wenn man das alles wegnimmt? Wenn Sie mit schlichter Kleidung, einem leeren und kargen Zuhause zurückbleiben … wie werden Sie sich ausdrücken? Was werden Sie benutzen, um eine Identität zu schmieden? Sie könnten argumentieren, dass Ihre Identität jetzt Minimalist heißen würde, aber lassen Sie uns über dieses Etikett hinausgehen.

In der Spärlichkeit sind wir mit einem Mangel konfrontiert. Das ist eine beängstigende Sache, wenn man nicht daran gewöhnt ist. Sie müssen sich diesen Mangel genau ansehen und sich fragen: Was bleibt mir?

Wenn es nur Sie gibt und sonst nichts, müssen Sie in sich selbst schauen. Sie müssen sich fragen, wer Sie sind, und das kann wiederum beängstigend sein. Sie beginnen sich zu fragen, ob Sie als Person angemessen sind, und dann fragen Sie sich, woher dieses Gefühl der Unzulänglichkeit kommt. Sie fangen an zu erkennen, dass nichts mehr möglich ist, als das, was Sie bereits sind, dass es niemanden gibt, der angemessener ist als Sie, sondern nur Menschen, die anders sind. Wenn Sie sie als besser wahrnehmen, dann nur, weil Sie sie an einem Standard messen, der von jemand anderem geschaffen wurde. Wenn Sie diesen willkürlichen und bedeutungslosen Standard entfernen, gibt es kein besser. Es gibt nur das, was Sie sind.

Es gibt einen leeren Raum, und Sie. Und Sie sind genug. Du bist alles, was in diesem Raum gebraucht wird, du füllst ihn mit deinem Licht und dem Wunder deines Seins, und du erkennst jetzt: die Dinge, die du benutzt hast, um dich auszudrücken, die waren nur eine Krücke. Du brauchst nichts davon. Du bist genug.

In der Spärlichkeit findest du genug.