Die buddhistsche Einstellung gegenüber Wundern

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Ist die Fähigkeit, Wunder zu bewirken, ein Zeichen der Erleuchtung? Ich schrieb diesen Artikel als Antwortung auf jemandes Behauptung, sein Meister sei ein Erleuchteter, weil er Wunder bewirken könne wie im Dunkeln zu leuchten.

(Tan Chade Meng)

In einem Sutra im Digha Nikāya wurde der Buddha gebeten, Wunder zu bewirken, damit die, die nicht glauben, glauben, und die, die bereits glauben, fester glauben.

Die Antwort des Buddhas war etwas so:

Der Erleuchtete kann solche Wunder bewirken: er kann Gedanken lesen, in der Luft schweben, durch feste Objekte gehen, usw. usw. Das größte Wunder jedoch ist das Wunder des Dharma, der Lehre, die das Leiden beendet. Also ist die das einzige Wunder, das ich hier bewirken werde.

Auch ist es bemerkenswert, dass im Vinaya den Mönchen explizit das Levitieren in der Öffentlichkeit verboten ist. (Das war nach einem Vorfall, als ein Mönch öffentlich seine Levitationskünste vorführte und vom Buddha gescholten wurde für sein sich prostituieren.

Die Fähigkeit zu Wundern mach niemanden zu einem Erleuchteten. In meinem Teil der Welt bewirken Medien routinemäßig Wunder. Ich habe einige mit meinen eigenen Augen gesehen. Sie sind eine aussterbende Rasse, weil mehr Menschen sich Christentum und Buddhismus zuwenden, aber es gibt immer noch Medien, die täglich Wunder bewirken. Interessanterweise behauptet niemand von ihnen, erleuchtet zu sein.

Wenn man urteilen sollten, ob eine Person erleuchtet ist anhand der Wunder, die sie bewirkt, dann gäbe es viele. Ich denke, dass eines der echten Zeichen der Erleuchtung ist, wenn der Erleuchtete auf das Bewirken von Wundern verzichtet, so wie der Buddha es gelehrt hat.

Der Erleuchtete weiß, dass das größte Wunder von allen die Zerstörung des Leidens ist (also das Dharma), und er muß nicht auf das Darstellen seiner magischen Kräfte zurückgreifen, sein Dharma zu unterrichten, zu verbreiten und zu teilen. Er vertraut darauf, dass die Kraft des Dharma alleine Leben ändern und Glauben, Frieden und Glück hervorbringen kann. Wenn ein Lehrer auf das Darstellen von Wundern zurückgreifen muß, um sein Dharma zu verbreiten, muß etwas sehr falsch sein.