Heimfinden zu sich selbst

Geschrieben von , übersetzt von am .

Wenn ich auf die letzten 18 Jahre zurückschaue, habe ich wohl die ganze Zeit ein zumindest teilweise buddhistisches Leben geführt, es aber nie wirklich gewußt.

Als kleines Kind wurde ich im Glauben des Nichiren-Buddhismus erzogen. Ich besuchte mit meinem Vater religiöse Veranstaltungen (Gongyō) und sang jeden Tag Nam-myoho-renge-kyo vor dem Hausaltar, verstand aber nicht, was ich sagte - was das alles bedeutete. Aber trotzdem fühlte es sich richtig für mich an - bequem, beruhigend und irgendwie kraftvoll.

Als ich älter wurde, fiel ich vom Buddhismus ab, teils, weil ich ihn nicht verstand, und teils, weil es eine merkwürdige Religion ist, wenn man umgeben ist von anderen, Katholiken/Christen usw. sind.

Noch hatte ich keine Probleme mit dem Leben wie offenbar andere sie haben. Ich wußte, dass alles enden würde, alles vergehen würde, dass das Pendel des Lebens ewig vom Negativen zum Positiven schwingen würde.

Ich mied alle herkömmlichen Religionen, sah sie als verderblich für die die Seele. Dies war eine Folge meiner Unwissenheit - verzeiht mir!

Im zweiten Semester an der Hochschule änderte sich meine Einstellung zu Religion (und Buddhismus). Die Pflichtvorlesung in Theologie stellte mir die Hauptreligionen der Welt vor: Judentum, Christentum, Hinduismus, Buddhismus und Islam. Und so überlege ich, welches Platzes ich in diesem Meer des Glaubens hätte.

Ich durchsuchte diese verschiedenen Glaubensrichtungen, doch obgleich ich mich entwickelte, Unwissenheit verlor und eine Menge Verstehens und Anerkennung für andere Religionen gewann, fühlte ich mich noch nicht zu Hause.

Und so erforschte ich, über das Netz, den Buddhismus - meine älteste und früheste Heimat. Nachdem ich Seiten über Seiten von Materials über Glauben, Rituale und persönliche Begegnungen gelesen hatte, kam ich zu einer Seite, die mir zur Entscheidung half, zu dieser Seite.

Ich las den Bericht eines Menschen, und obwohl ich nicht mehr weiß, wer das war, sagte diese Person, dass es im Buddhismus darum gehe, die Steuerung deines eigenen Lebens zu übernehmen und dich von innen zu verbessern.

Die Worte dieser Person trafen mich tief im Herzen, und mitten im Computerraum meines Wohnheims japste ich vor Freude. 18 Jahre lang hatte ich mit ganzem Herzen an diese Worte geglaubt, hatte Freunden und Geliebten diese Worte als Rat gegeben. In diese Nacht wußte ich, dass ich daheim angekommen war.

Buddhismus heißt für mich zu verstehen, dass Änderung das einzig Andauernde ist. Er heißt Selbstdisziplin, und ist die Antwort auf meinen ein wenig fehlerhaften Lebensstils:

  • meine schnelle Zunge,
  • meinen schrecklich unordentlichen Verstand,
  • meine Verhältnisse zu meinen Freunden, meiner Familie und mir selbst.

Ich fand größere Ruhe, Freude und Vertrauen in mich durch meine Erforschung des Buddhismus und meiner selbst, als ich jemals in den 18 Jahren erfahren habe.

Ich bin heimgekehrt zum Buddhismus, und heimgekehrt zu mir.

(anonym)