Fasziniert von einer Statue

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Wann genau ich Buddhist wurde, dies zu definieren fällt mir schwer.

Die ersten Samen in meinem Leben finde ich schon im Alter von drei Jahren: mein Vater hatte am Korea-Krieg teilgenommen und in der amerikanischen Marine gedient, und er kam mit buddhistischen Statuen von überall in Asien zurück. Viele von ihnen waren sehr stilisiert und grellbunt und, um ehrlich zu sein, absolut kitschig.

Eine von ihnen war jedoch eine überaus schlichte steinerne Statue von Amitabha in der Meditationshaltung.

Oft setzte ich mich hin und schaute sie mir ein oder zwei Stunden an, bewegungslos, fasziniert vom Gesichtsausdruck.

Es gab da etwas, das mich beeindruckte in der Hinsicht, dass der Mann dort etwas sah, und ich pflegte ich zu serten und darüber nachzudenken, was genau er sehen könnte, und mich zu fragen, wie man dahinkäme, es zu sehen. Das passierte viele Male während meiner Kindheit.

Mein Vater war und ist noch immer ein erklärter Atheist, mit einer strikt materialistschen Sicht auf das Lebens, das Universum und alles. Meine Mutter war und ist noch immer eine fromme Gläubige in der mormonischen Richtung des Christentums. (Das ist doch ein Satz polarer Gegensätzem, um dazwischen eingekeilt zu werden.)

Keiner von beiden konnte mir etwas über den Buddhismus sagen, und ich bekam von ihnen als einzige Information über die Statuen, dass es Buddhas seien.

Ich erinnere mich an eine andere Begebenheit im Alter von drei, die ausgesprochen eigenartig war, besonders weil es eine solch klare Erinnerung ist. Ich erinnere mich, dass meine Eltern mir ihre Version davon erzählten, wo ich herkomme, und dass ich ihre Geschichte nicht akzeptierte: ich hatte eine sehr deutliches Gefühl, schon einmal irgendwo existiert zu haben und dann hierhergekommen zu sein ... auf beinahe gleiche Art und Weise, in der Du weißt, dass Du in einem anderen Raum warst, bevor Du in diesen kamst.

Keine wirklich konkreten Erinnerungen -- nur eine Gefühl. Aber ein so starkes Gefühl, dass es eine Überzeugung für mich war. Ich habe keinen Anhaltspunkt, woher es kam. Ich bin 1955 geboren und es gab nichts in meiner Umgebung, das einen Begriff eines früheren Lebens in meinen Kopf eingeben könnte.

Ich wurde in der Religion meiner Mutter erzogen, bin aber immer ein eifriger Leser gewesen, und im Alter von 12 entdeckte ich schließlich einige Bücher in der Bibliothek, die über den Buddha sprachen. Ich begann alles zu lesen, was ich in meine Finger bekommen konnte.

Ich hatte keine Anleitung zum Sitzen, bevor ich 15 wurde, und erst ab dann sah ich mich selbst als Buddhist.

Alle Religionen durchlaufen Zyklen, denke ich. Es scheint mir, dass der Buddhismus viele Zyklen der Erneuerung durchlaufen hat, während er sich von einer Kultur zur nächsten bewegte. Möglicherweise sehen wir genau den Anfang ... oder sogar den Anfang eines Anfangs eines solchen Zyklus hier im Westen.

Ich denke, es ist selbst zu früh zu sagen, dass wir in der Kindheitsphase als Buddhisten in dieser Kultur sind. Es wird wohl viele Jahre, Dekaden, Jahrhunderte dauern, bevor es eine deutlich westliche Richtung des Buddhismus gibt.

Vielleicht sehe ich es noch nicht, weil ich mittendrin stecke.

Kevin Allen <kdallen @ deltanet.com>