Warum ging Bodhidharma in das Internet?

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Subject: Warum ging Bodhidharma in das Internet?
> Tatsächlich finden wir bei Untersuchungen über Bodhidharma,
> dass er ein Prinz aus dem Iran gewesen sein könnte.

Das Wort Tatsächlich sieht ein wenig merkwürdig aus am Anfang jeder Aussage über Bodhidharma, sofern nicht der Rest lautet: existiert Bodhidharma als geschichtliche Person wahrscheinlich nicht.

Aus im allgemeinen zuverlässiger Quelle habe ich gehört, dass nach der Meinung der Gelehrten Bodhidharma eine erfundene Gestalt ist. Wenn das so ist, kann man jede Geschichte über ihn erzählen, die man mag. In der Tat ist die Geschichte des Zen voll von wundervollen Geschichten, die Leute über Bodhidharma erzählt haben.

In meiner liebsten Geschichte kommt er aus Südindien. Ich mag diese Geschichte deshalb, weil ich eine Vorliebe für Südindien habe, vielleicht weil unter meinen liebsten Lehrern ein Tamile und ein Telugu waren.

Außerdem waren fast alle großen buddhistischen Denker (wie Naagaarjuna, Dignaaga, Dharmakiirti und Buddhaghosa) Tamilen oder Telugen.

Um rationell meine Bewunderung ausdrücken zu können, halte ich es für praktisch anzunehmen, dass auch Bodhidharma aus diesem Teil Indiens kam. Wenn ich allen Buddhisten, die mein Buddhismus-Verständnis geprägt haben, danken will, brauche ich dann nur an einen Ort zu fahren. Dadurch spare ich eine Menge Zeit und Geld auf meinen Pilgerfahrten.

> Neun Jahre eine Wand ansehen: das ist eine lustige Geschichte.
> Sie steht aber im krassen Widerspruch zur Lehre Bodhidharmas,
> dass Stillsitzen und Wand-Anstarren eine absolute
> Zeitverschwendung sind.

Einige Historiker deuten an, dass die wenigen Fakten über Bodhidharma nahelegen, dass Bodhidharma wirklich ein Brahmane aus Tamilnadu gewesen sein könnte, der Buddhist wurde und mit dem Boot nach Süd-China (dem heutigen Vietnam) reiste.

Dort soll er dann die vier Grundlagen der Achtsamkeit gelehrt haben. Er wurde bekannt für seine kurzen, forschen und etwas unzusammen­hängenden Antworten auf Fragen, wahrscheinlich weil er nicht besonders gut Chinesisch sprach und sich nicht so gut ausdrücken konnte.

Sein Chinesisch wurde durch seinen neunjährigen Aufenthalt als Einsiedler in einer Höhle auch nicht besser, und so gab er weiterhin die unvermittelten und anscheinend zusammenhanglosen Antworten.

Die Chinesen waren höflich und wollten diesem schwerverständlichen ausländischen Mönch helfen, sein Gesicht zu wahren. So verbreiteten sie das Gerücht, dass er sehr weise sein.

Der Rest ist Geschichte.

(Richard P. Hayes)