Im Zirkus

Eingereicht von , übersetzt von am .

Im Pali-Kanon gibt es eine Geschichte über einen Vater und seine Tochter, die in einem Zirkus auftraten. Der Vater balancierte eine lange Bambusstange auf seiner Stirn, und seine Tochter kletterte hinauf zur Spitze dieser Stange. Dafür bekamen sie von den Zuschauern etwas Geld und konnten Reis und Curry kaufen.

Eines Tages sprach der Vater zu seiner Tochter: Meine liebe Tochter, wir müssen aufeinander achtgeben. Du mußt auch Deinen Vater achtgeben, und ich muß auf Dich achtgeben, dann werden wir sicher sein. Unser Auftritt ist sehr gefährlich.

Denn wenn sie fiele, könnten beide ihren Lebensunterhalt nicht mehr verdienen. Wenn sie fiele und ein Bein bräche, hätten sie nichts mehr zu essen: Meine Tochter, wir müssen aufeinander achtgeben, so dass wir weiterhin unseren Lebensuntehalt verdienen können.

Die Tochter war weise. Sie entgegnete: Vater, Du solltest es so sagen: Jeder von uns muß auf sich achtgeben, so dass wir weiterhin unseren Lebensuntehalt verdienen können. Denn während unseres Auftritts gibst Du auf Dich acht, gibst nur auf Dich acht. Du bleibst sehr stabil und sehr aufmerksam. Das hilft mir und wenn ich klettere, gebe ich auf mich acht. Ich klettere sehr vorsichtig und passe auf, dass mir nichts geschieht. So solltest Du es sagen, Vater: Du gibst gut auf Dich acht, und ich gebe gut auf mich acht. So können wir weiterhin unseren Lebensunterhalt verdienen.

Der Buddha sagte, dass die Tochter recht gesprochen habe.

(Aus Innerer Friede - Äußerer Friede von Thich Nhat Hanh, eingereicht von Ethan Millsi)