Deutsche Musik-Kritik

Geschrieben von am .

An einem aktuellen Beispiel sieht man wieder schön den Unterschied zwischen deutscher und amerikanischer Musik-Kritik. Vorab: Ich kenne das Album nicht und auch die Band “Paramore” nur vom flüchtigen Reinhören. Spricht normalerweise eher die Altersgruppe von 15 bis 20 an.

Schauen wir zunächst, was Indie-Postille laut.de schreibt.

Als erstes stellt man über die Band fest:

Gold- und Platinauszeichnungen zuhauf, Tourneen durch die USA, Lateinamerika, Europa und sonst wo.

Und das ist (natürlich): bööööööööse!

Fazit ergo:

ideenlose Powerchord-Folge … in jedem Augenblick auf Radio- und Massentauglichkeit getrimmt … immer schön radiotauglich … metaphorisches Wirrwarr … die Refrains mit ihrem immergleichen Strickmuster … Kalkül-Mief
und so fucking weiter. 2/5 Punkte

Man sieht: Dass etwas im Radio gespielt werden kann, ohne dass die Leute kotzend laufen gehen, ist das größte anzunehmende Schimpfwort bei deutschen Musikjournalisten.

Was schreibt nun der Allmusic-Guide? Erst mal gibt er 4½/5 Sternchen und findet:

Easily the band's most adventurous, experimental, and accomplished release to date … a landmark, a genre-breaking masterwork … explodes with chemistry … Paramore have made the album of their career
(und ebenfalls so weiter)

Merke: Das einzige, was für deutsche Musikjournalisten verächtlicher ist als eine Nicht-Indie-Band, ist eine Indie-Band, die plötzlich CDs verkauft.