Der hat ja ne Meise! [Nachträge bis zum 2. September]

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Sonntag, 16. August

18:00

Gegen Mittag turnt eine Kohlmeise auf der Fensterbank herum, und ich mache den Fehler, ein paar Brotstückchen rauszulegen.

Seitdem taucht der Vogel alle naslang auf, pickt ein wenig und transportiert dann ein Stück nach dem anderen ab. Ich leg nach, und der transportiert wieder ab. Auf die Weise ist schon mehr als eine ganze Scheibe Brot entschwunden. Und dessen Gier nimmt kein Ende. Vielleicht hat der eine Menge Mäuler zu stopfen?

18:30

Das ist auf jeden Fall ein mutiges Kerlchen: der versucht immer wieder, durch den Spalt des leicht offen stehenden Fensters ins Zimmer zu kommen. Ich verscheuche den aber; wegen der Glasscheiben würde er nimmer raus finden.

Montag, 17. August

08:30

Die Meise ist schon wieder da.
Ich habe leider kurz vorher die letzte Scheibe Brot verspeist. ☹

Mittwoch, 19. August

08:00

Heute hat mich die Meise kurz nach 6 geweckt. Zwar hatte ich gestern abend Brot rausgelegt. Das war aber bereits abtransportiert, und die Meise war im Zimmer und durchsuchte Schreibtisch und Regal. Hab Brot nachgelegt.

Und jetzt futtere ich was, ehe ich alles an den Gierschlund verfüttere.

9:00

Jetzt kommen die zu zweit. Diese Saubande!

Donnerstag, 20. August.

09:20

Heute sind die Meisen kurz nach sechs auf der Fensterbank rumgetrippelt und haben mich geweckt. Ich hab eine Reihe Brotkrumen ausgelegt und mich wieder hingelegt.

Kurz nach acht hörte ich ein Trippeln mit anderer Klangfarbe: die hatten wieder alle Brotkrumen abtransportiert, und der frechere der beiden inspizierte den Schreibtisch und das Regal auf der Suche nach der Quelle der Köstlichkeiten.

Die beiden sind aber großzügig: drei Krumen von gestern, über Nacht hart getrocknet, haben sie mir überlassen.

10:50

Ich hab nicht genug Brot. Gerade noch eine Scheibe.
Werde heute von Thunfischsalat leben müssen.

11:00

Kommentar eines Freundes:

Mein Nachbar hat einmal Reste eines Getreidesackes an ein paar meiner Hühner verfüttert. Das haben sich die gemerkt und sind jeden Tag dorthin gegangen um nachzusehen, ob es nicht doch wieder was gibt. Das endete erst mit dem Ableben dieser Hühner.

Für Futter und deren Örtlichkeit haben die ein besseres Gedächtnis als alle anderen Lebewesen. Dinogehirne sind und waren vermutlich die besseren. Nicht auszudenken, was aus denen geworden wäre, wäre denen nicht ein großer Brocken aufs Haupt gefallen.

21:00

Ich lege eine Scheibe Brot auf dem Schreibtisch bereit für morgen.

Freitag, 21. August

06:10

Die Brotscheibe ist weg. Selbstbedienung. Keine Ahnung, wie die kleinen Kerle das geschafft haben.

Montag, 24. August

06:30

Jetzt sinds vier.

Mittwoch, 26. August

07:00

Heute leg ich die Brotstücke mal auf die Innenseite der Fensterbank. Mal schauen, wer sich traut.

07:30

Die frechste Meise schnappt sich ein Stück und lässt es auf der äußeren Fensterbank fallen. Hüpft zurück, greift das nächste Stück und fliegt davon. Die zweite Meise landet auf der äußeren Fensterbank und greift das Stück, das der erste dort abgelegt hat. Ich glaubs ja nicht. Das muss ein Zufall gewesen sein.

7:40

Das gleiche nochmal. Kein Zufall.

Montag, 31. Oktober

19:30

Als ich das Fenster öffne, sitzen vier Meisen aufgereit auf der Stromleitung, die zum Haus führt. Ich lege Brot auf der Fensterbank aus. Nichts passiert. Kaum entferne ich mich vom Fenster, stürmen sie die Fensterbank und fliegen mit je einem Brotstück davon.

Mittwoch, 02. September

06:30

Keine Meisen in Sicht. Als ich beginne, Brot auszulegen, tauchen sie aus dem Nichts auf und beäugen von der Stromleitung aus mein Tun. Bis ich mich vom Fenster entferne. Sofort plündern sie die Fensterbank.

Deren Bildverarbeitung möchte ich programmieren können.