Kommentare auf anderen Seiten im Februar 2017

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Tichys Einblick

Kommentar zu Werte Kritiker, auf ein Wort vom 05. Februar (noch nicht veröffentlicht):

Nahmd,

ein Beispiel, wie man weder voreingenommen noch langweilig neutral abgehoben über Trump berichten kann, gibt Fred Reed:

10.11. Nach der Wahl: froh, dass Trump gewonnen hat, aber skeptisch bzgl. des Machbaren: https://www.unz.com/freed/ok-now-what-the-party-is-over-cometh-the-hangover/

24.11. Analyse der Fehler der Demokraten, die zur Wahl von T geführt haben: https://www.unz.com/freed/uniquely-talented-only-the-democrats-could-have-lost-to-trump/

05.01. Rant gegen die (man kann wohl sagen: Mainstream-)Presse, die sich an der Grabsch-Affäre hochgezogen hat: https://www.unz.com/freed/trump-to-build-death-camps-for-trans-gendered-people-of-color-will-deport-all-woman/

02.02. Überaus kritische Analyse der bisherigen Entscheidungen von Trump: https://www.unz.com/freed/many-storms-gathering-reflections-on-trump/

(leider alles englisch)

Licht und Schatten, pointiert und gleichzeitig fair. Lesenwert sowohl für Fans von Trump wie auch für negative und positive Kritiker. So wünsche ich mir Journalismus und finde es traurig, dass man auf fremdsprachige Webseiten zurückgreifen muss, um ihn zu bekommen.

Allerdings hat FR auch einen unfairen Vorteil: Lebenserfahrung *außerhalb* von Redaktionsstuben – was man von vielen, wenn nicht den meisten, Journalisten nicht sagen kann.

Diese Lebenserfahrung führt zu einer, sagen wir mal “Autorität”, die dazu führt, dass man auch Beiträge zu Ende liest, deren Inhalt man – zumindest anfangs – ablehnt und eben nicht nach zwei Absätzen aufhört zu lesen. Man weiß, dass wenn man nicht mit der Meinung übereinstimmt, es sich lohnt, über den Grund dafür nachzudenken.

Im Gegensatz dazu treten in DE, jedenfalls empfinde ich so, viele Journalisten als Lehrer auf: als Wissende (“Er hat aufgehört zu lernen: Er weiß.”) dem Leser überlegen. Abweichende Meinungen können nur falsch sein.

Das sehe ich nicht nur bei den großen Medien, besonders den ÖRs und den saturierten Abonnements-Zeitschriften, das sehe ich auch bei den neuen und alternativen™, auch hier bei Tichy: Kommentare der Autoren zu Leserzuschriften sind (soweit ich sie gesehen habe) kurze und patzige Abkanzelungen von oben herab: falsch, setzen, sechs. Oneway-Journalismus.

Die wirklich Aufnahme einer Lesermeinung, eine Korrektur der eigenen Ansicht (“Ich habe falsch gelegen, danke für den Hinweis!”) habe ich noch bei keinem Journalisten jemals bemerkt.

Ein Gegenbeispiel würde mich erfreuen.

[Ich hoffe mal, dass die vier Links nicht zur Ablehung führen.]