Kommentare auf anderen Seiten im Mai 2017

Geschrieben von am .

Achgut.com

Kommentar zu Wo das ewige Licht brennt vom :

Gerhard Stadelmaier zelebriert sich selbst. Erwarten Sie was anderes?
Passt doch zum Zustand der FAZ: das ewige Licht ist längst erloschen.

So lasset ihn [und sie] ruhen in Frieden.
Amen.

Kommentar zu Japanische Impressionen: Von wegen Leitkultur vom :

Ich denke, der Hauptunterschied zwischen Japan und Deutschland besteht in zwei Punkten:

  1. Das Land ist nach dem Krieg nicht in einem solch extremen Maße entnazifiziert worden und damit die Einwohner nicht so vollständig entwurzelt. Japaner sind stolz auf ihr Land (zurecht), ein Enola Gay, mō ichidō! in Hiroshima ist undenkbar, anders als das “Bomber Harris…” in Dresden. Ein Ministerpräsident, der wie Merkel die eigene Fahne weg wirft … völlig unvorstellbar. Die politische Karriere wäre unmittelbar beendet und er würde noch für lange Zeit Personenschutz brauchen.
  2. Die Homogenität der Bevölkerung.

Von den Punkten abgesehen sind sie uns überaus ähnlich.

Ein Hinweis an die Autorin: dass sie sich in Japan so wohl gefühlt hat, liegt auch daran, dass sie weiß ist und von dem Respekt profitiert, den Japan gegenüber Europa (noch) und China hat, den Regionen, aus denen Kultur importiert wurde. Wäre sie braun oder schwarz oder käme sie aus Südostasien, würde sie ein anderes Japan erleben.

Die Toiletten in Hotels und Einkaufszentren waren schon immer gut, die öffentlichen Toiletten z.B. in Bahnhöfen aber sind erst in den letzten Jahren gut geworden, vorher waren sie oft in einem unsäglich verdreckten Zustand.

Viel interessanter ist das Bahnsystem: seit kurzem kann man mit einem elektronischen Ticket quer durchs Land reisen, auch Fähren sind angeschlossen. Was in die Oystercard für London, funktioniert in Japan praktisch landesweit: Pieps, einsteigen, fahren, aussteigen, pieps, das war's. Versuchen sie im Vergleich mal, ein Ticket von Köln nach Düsseldorf zu lösen.☹ Wie man ohne Verlust an Kundenfreundlichkeit rationalisiert, darüber könnte ich stundenlang schreiben.

Tichyseinblick.de

Kommentar zu Vom Missbrauch der Demokratie vom 22. April:

[…] neuen Studie aus Österreich

Eine grundsätzliche Bitte an die Autoren bei Tichy (und bei vielen anderen Webangeboten): setzt mehr Links!

Aktuell will ich gerade einen Link auf diese Studie setzen zusammen mit einem via Tichys Einblick mit Link auf diesen Beitrag. Jedoch: dieser Beitrag erwähnt, die Studie nur, leitet mich aber nicht dorthin. Ergo wäre das via gelogen, ergo kann ich diesen Link nicht setzen.

Links auf Quellen setzen ist im Internet-Journalismus ein Gebot der intellektuellen Redlichkeit. Die Zeit des alleinseeligmachenden Ihr sollt niemanden haben/lesen neben mir ist vorbei.

Danke.

Kommentar zu Vom Missbrauch der Demokratie vom 22. April:

Diese Missstände aufzulisten, bringt nichts. Jeder, der sich dafür interessiert, kennt sie.

Ich habe eben Phoenix abgeschaltet, weil ich die Berichterstattung nicht mehr ertragen habe: ein Moderator, der seinem Interviewpartner (einen Politologen) nur Entscheidungsfragen stellt – ein Anfängerfehler und absolutes NOGO für jeden Journalisten — wie kommt so jemand zu diesem Job?

Was fehlt, ist eine Alternative (hehe, AfÖR). Ich sehe es bei Bekannten, Ü80, seit 50 Jahren Tagesschau-Seher. Die leiden darunter, dass das, was ihnen dort gezeigt wird, mit der persönlichen Erfahrung nicht (mehr) übereinstimmt. Aber was soll ich ihnen als Alternative aufzeigen? Die wollen sich nicht durch endlose Textwüsten fräsen.

Wenn alle Interessierten zusammenlegen und genug zusammen bekommen, um nachhaltig die Produktion von 15min Nachrichten als Video und das jeden Tag zu finanzieren, könnte das eine Änderung bewirken.

Weitere Berichte mit zustimmenden wehleidig klagenden Kommentaren darunter bringen überhaupt nichts.

Davon abgesehen:

  1. es sollte bekannt sein, dass Autoren von Tichy auch zu den ÖR eingeladen werden, und ich gehe mal (@Tichy: bitte korrigiert mich, wenn ich daneben liege) davon aus, dass die Honorare für diese Einladungen einen Teil des Lebensunterhalts finanzieren. Und die könnten durch massives Schreiben gegen den ÖR verloren gehen.

    Dies könnte man jetzt wohlfeil als wes' Brot ich ess'… herabwürdigen, nur ist es billig und gefahrlos, von anderen zu fordern, sich zu exponieren, selber aber in Deckung zu bleiben. (Seid nicht feige, Leute, lasst mich hintern Baum!)

    Ich habe live miterlebt, wie bei einer großen Publikation die Mitarbeiter einer nach dem anderen zur Geschäftsleitung gerufen wurden, wo ihnen die reguläre Kündigung ausgesprochen wurde bei gleichzeitiger Freistellung (eine günstigere Produktion lief bereits parallel). Deren Gesichter gesehen zu haben, ändert die eigene Einstellung: Journalismus ist nicht nur Kampf für die Demokratie, sondern auch Broterwerb, vergesst das nie!

    Wie wäre was konstruktives, z.B. dass sagen wir mal 1000 Leute zusammentun und sich verpflichten, für die nächsten 5 Jahre jeden Monat 20 Euronen zu überweisen? Dann — und nur dann — kann man fordern, auch den großen Gegner anzugreifen.

  2. bieten diese Einladungen auch die Möglichkeit, vom sagen wir mal Mainstream abweichende Meinungen vor einem großen Publikum zu äußern, denn gegenüber dem ÖR sind Tichy, Achgut usw. einfach nur belanglos, was die Meinungsbildung betrifft. Sie werden gelesen von denen, die ohnehin schon auf gleichem Kurs sind, und werden kaum jemals eine Meinung ändern.

    Warum sollte man auf diese Möglichkeit ohne einen zwingenden Grund verzichten?