Bag-Spreading

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U-Bahn Osaka (Ruby)

Wer sich schon den Zumutungen des ÖPNV aussetzt, macht es sich so bequem wie möglich. Solange genug Plätze frei sind, stellt man die Tasche oder den Rucksack neben sich, und man kneift auch nicht die Beine zusammen wie die Jungfrau beim Teekränzchen. Wird es enger, wandert die Tasche halt auf den Boden (so da nicht eine Kotzlache lauert) oder in die Gepäckablage (so vorhanden), und man macht sich so schmal, dass man auf einen einzelnen Sitzplatz passt.

Natürlich gibt es auch Asoziale, die solche Grundregeln des Zusammenlebens (historisch: Anstand und Sitte) nicht kennen oder nicht einhalten wollen.

Und die feministische Krampfpresse hat die Hauptschuldigen ausgemacht:

Männer!

Doch damit liegt sie — wie immer — falsch.

Hautptschuldig für mangelnde Sitzgelegenheiten sind (neben den Betreibern der Verkehrsmittel) nicht bequem sitzende Männer, sondern:

  • Bag-Spreader, also Frauen, die Tüten mit Shopping-Beute über alle erreichbaren Sitze verteilen;
  • Hochwichtige Manager(innen), die selbiges mit Mantel, Akten und Ordnern veranstalten, sowie
  • Klinisch adipöse (neudeutsch: Plus-Size) Menschen, die auf die Nachbarsitze quellen.

In zivilisierten Ländern geht man übrigens so an das Thema heran:

(yu)(zu)(ri)(a)って(tte)(o)(su)(wa)(ri)(ku)(da)(sa)(i)
(de)(ki)(ru)(da)(ke)(ō)(ku)(no)(kata)(ni)(go)(ri)()(i)(ta)(da)(ke)(ru)よう()
Damit möglichst viele Menschen die Sitze nutzen können,
sitzen Sie bitte platzsparend.

Und ja, das funktioniert.