Helge

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Natürlich ist es billig, SO draufzuhauen, aber fachlich ist nichts da, was man diskutieren könnte.

Also: Helge würde bei der Übergabe der Abschlussurkunden im Berufsbildungswerk für Körper- und Mehrfachbehinderte sicherlich auffallen. Wieder nicht fachlich, aber des Alters wegen.

Und bevor einer fragt: Ja, so sieht das wirklich aus, findet aber meist in miefigen Hallen statt. Mutti steht im Pulli dahinter und freut sich so halb (alles toll, aber das Mannkind kommt nun mit 24/7-Versorgungsnöten in den Haushalt zurück), der Direktor im Anzug kennt seine Pappenheimer und ist stolz darauf, zusammen mit seinem Betreuertrupp einem jungen Menschen den bestmöglichen Start in ein finanziell stets dürres Berufsleben gegeben zu haben, und naja, für die Helges ists ein großer Spaß, aber die Bedeutung des Tages erfassen sie erst hinterher.

Eigentlich ist das nicht lustig, das ist furchtbar traurig. In diesem (wie in jedem) Land gibt es Abertausende, die unverschuldet wegen dies-und-das nur vorletzte Geige auf dem Arbeitsmarkt spielen (vor denen, die gezielt Sozialsysteme ausnutzen und besser dastehen). Diese Leute werden (leistungsgerecht?) scheiße bezahlt, oft genug ausgenutzt und kaum einer begegnet ihnen auf Augenhöhe.

Ich würde aber lieber ein Ministerium von einem führen lassen, der intellektuell Lokal-, National- und Weltpolitik nicht erfassen kann, dem man zeigen musste, wie eine A4-zu-A3-Farbkopie funktioniert, und der die Limopreise bei Lidl kennt, als von einem, der genauso intellektuell überfordert ist von jeglichem Politiklevel, der für eine Kopie zwingend seinen unterbezahlten Behindiassistenten braucht (haha, guck wie inklusiv wir sind!), und der die Schampuspreise bei Moët kennt.

Denn der eine kennt seine Grenzen und seinen Bargeldbestand, und der andere hält sich nach einem Studium der Kulturwissenschaften, Soziologie, Germanistik, Geschichte, deutscher Philologie, Germanistischen Sprachwissenschaft und der Neueren und Neuesten Geschichte für den absoluten Superman, dem schon Kraft seiner leistungslosen Existenz fünstellige Monatsgehälter zustehen.

Und mit jedem abgeschafften Politikfilzpöstchen würde nicht nur direkt Geld für eine sozial gerechtere Bezahlung der untersten paar Prozent frei, sondern es gäbe auch schlicht weniger Menschen, die als Mitglied des ehrenwerten Untersuchungsausschusses zur Kotmengenanalyse der um Stuttgart21 lebenden Juchtenkäferpopulation wie Graf Koks auftreten und darüber ihre gefestigt eindimensionale Weltsicht medial privilegiert rausposaunen können, die über ihre Pöstchen Bürokratiestellen für andere gesellschaftlich null- bis oft negativwertige Parteigünstlinge aufbauen, und die ideologisch begründete Fehlentscheidungen bewusst und ohne persönliche Haftbarkeit treffen und später, nach der harten Kollision mit der Realität, als seinerzeit alternativlos verkaufen plus ihre Wiederwahl (so überhaupt vom Volk bestimmbar) mit der Verbesserung genau der durch sie herbeigeführten Zustände bewerben.

Sollte sich dieses ehemals reiche und angesehene Land noch fangen können, bevor es zur chinesischen Konsumkolonie mit lokaler schwarzblauer Sacktracht für alle nicht-Cis-Männernde absteigt, dann nicht, indem stellvertretend für die gesamte Bürokratenkaste die Zahl der Bundestagsabgeordneten aus Repräsentationsgründen für alle außer der arbeitenden Bevölkerung auf 1000 Nichtsnutze à 1 Mio. € Direktkosten ansteigt, sondern indem es durch eine heute fast absurd anmutende Dem Deutschen Volke-Politik die Zahl der Helges drastisch abbaut.

Es ist mehr als genug Geld da, damit jeder geistig Behinderte ohne Existenzsorgen leben kann, und wenn man jedem durchschnittlichen Berufstätigen nur so viele Steuern abpresst, dass er sich mit Startkapital 0 ab Volljährigkeit ein Eigenheim bis zur Rente aufbauen und abbezahlen kann, dann kann davon ein immer noch völlig ausreichender Behördenapparat gedeihen.

Nur: Das wird nicht passieren und der Laden crasht noch in meiner Lebenszeit.

Und wie immer werden die glimpflich durchkommen, die es verursacht und befeuert haben. Und wie immer sieht es am anderen Ende genau andersherum aus, nämlich denen, die am allerwenigsten dafür können, wird auch noch am meisten genommen.

Darstellen werden sie es natürlich anders.

Helges und insbesondere Helginnen schlägt ja schon heute nur noch Hass entgegen - die Ärmsten. Denn, abgesehen von der objektiven Hässlichkeit, für die er in Grenzen tatsächlich nichts kann, verliert man mit dem Erreichen höchster ökonomischer und sozialer Nutzlosigkeit die Fähigkeit, grundsätzlich kritisiert zu werden. Jegliche auch beliebig tief begründete Kritik an einer Position ist dann nur noch Hass:

  • Ökonomisch unsinnige Entscheidung? Hass wegen Hautfarbe.
  • Energiepolitischer Unsinn? Hass weil Frau.
  • Verteidigungspolitischer Selbstmord? Hass weil Mann in Frauenklamotten (Frau).
  • Andere Priorisierung im Haushalt? Hass wegen Alter.
  • Gesprengter Hauhalt? Hass wegen Herkunft.
  • Sich an seine eigenen Verbote nicht halten? Hass wegen Religion.
  • Lebensunterhalt verteuern und gleichzeitig Diäten erhöhen? Hass weil außer Bodyshaming überhaupt gar nichts mehr greifbar ist.

Alles nur noch Hass, Hass, Hass, weil man in seiner eigenen sakrosankten Geisteswissenschaftlersphäre sitzt, in die kein normaler Mensch, der für seinen eigenen Unterhalt durch nützliche, nachgefragte Fähigkeiten sorgen könnte, mehr eindringen kann und denen daher auch nicht mehr so lange an den hohl klingenden Schädel schlagen kann, bis Ansätze von Besinnung sichtbar werden.

Wie kam es nun eigentlich zum Rant?

Ein Helge Lindh, der laut eigenem Lebenslauf wohl nicht gedient hat, trifft sich in seiner Funktion als kultur- und medienpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion mit dem ukrainischen Botschafter Andrij Melnyk. Es bleibt zwar unklar, was Lindh mehr als sagen wir die osteuropäischen Klofrau vom örtlichen Shoppingtempel dazu befähigt, und ob die Präsentation ukrainischer Kultur gerade das dringendste Anliegen von Melnyks Regierung ist, aber die bloße Existenz von Helge verbrennt derzeit 175000€ jährlich über Diät und Kostenpauschale, und das sicherlich nicht billige staatsmännische Getue kommt natürlich dazu.

Das ist aber wie erwähnt sakrosankt und jegliche Kritik daran kann gar nicht begründbar sein, sondern ist zwingender Hass, was idealerweise mit Verfolgung des Hassredenden und seinem finanziellen Ruin enden sollte - für solche Zwecke den ganzen Tag professionell auf Twitter lungernde Taugenichtse wird auch ja viel Geld ausgegeben.

Bleibt nur noch festzuhalten, dass Helge zwar den besseren Schneider hat als Heiko Maas, aber weder dessen Amt, noch seine grazile Art der Fortbewegung in zu engen Konfirmationsanzügen geerbt hat. Bei dieser hochoffiziellen Begrüßung geht es daher optisch wirklich zu wie bei der Zeugnisübergabe in der städtischen Förderschule, und Helges Rasur, Frisur, Brille, Hose und Körperhaltung helfen da keinen Deut.

Helge Lindh ist als MdB Angestellter des deutschen Volkes —
und der Beste aus 83 Millionen, den man für diesen Job finden konnte.