Frösche und Mathematik

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Der Frosch startet auf dem Startfeld Feld n und hüpft dann nach rechts bis zum Zielfeld Feld 0, wobei die Weite jedes Hüpfers gleichverteilt zufällig, aber mindestens 1 ist.

Aufgaben:

  1. Wieviele Möglichkeiten gibt es, vom Startfeld ins Zielfeld zu kommen?
  2. Wieviele Hüpfer braucht der Frosch im Durchschnitt von Startfeld bis ins Zielfeld?
  3. Was ist die durchschnittliche Sprungweite?
  4. Wie wahrscheinlich wird wird dabei das Feld k besucht?
  5. Wie wahrscheinlich braucht der Frosch genau h Hüpfer vom Startfeld bis ins Zielfeld?
  6. Wie oft im Schnitt springt der Frosch d Felder weit?

Animation mit Statistik

Achtung: Ändern der Startposition löscht die Statistik!

10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0




Zahl der Sprünge
#Hüpfer Häufigkeit Anteil
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
Tabelle 1
Besuchte Felder
Feld #Besuche Prozent
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
Tabelle 2

1. Zahl möglicher Sprungfolgen

Zum Aufwärmen: wieviele Möglichkeiten ⟪C_n⟫ hat der Frosch, vom Startfeld n zum Zielfeld 0 zu springen?

  • Vom Feld 1 landet der erste Sprung im Ziel, es gibt also nur eine Möglichkeit.

    ⟪ C_1 = 1 = 2^0 ⟫

  • Vom Feld 2 kann der Frosch das Feld 1 als Zwischenziel besuchen oder nicht, bevor er im Ziel landet. Es gibt also 2 Möglichkeiten.

    ⟪ C_2 = 2 = 2^1 ⟫

  • Vom Feld 3 kann der Frosch Feld 2 und Feld 1 jeweils als Zwischenziel besuchen oder nicht, bevor er im Ziel landet. Es gibt also 2*2 gleich 4 Möglichkeiten.

    ⟪ C_3 = 4 = 2^2 ⟫

Allgemein gibt es bei Start auf Feld n genau n-1 mögliche Zwischenziele, die der Frosch jeweils besuchen kann oder nicht. Damit gilt:

(1) ⟪ C_n = 2^(n-1) ⟫

Der Frosch hat die Zweierpotenzen entdeckt.


2. Durchschnittliche Anzahl der Sprünge

Wir bezeichnen die durchschnittliche Anzahl von Sprüngen von Feld ⟪n⟫ bis ins Ziel als Hüpfzahl ⟪H_n⟫.

Feld 0 ist das Ziel, die durchschnittliche Zahl von Sprüngen bis zu Ziel ist also ⟪0⟫:

(2) ⟪ H_0 = 0 ⟫

Von Feld 1 landet der Frosch mit dem ersten Sprung auf Feld 0, damit gilt:

⟪ H_1 = 1 + ( H_0 ) = 1/1 ⟫

Von Feld 2 landet der Frosch mit dem ersten Sprung mit gleicher Wahrscheinlichkeit auf Feld 0 oder Feld 1; die durchschnittliche Zahl der Sprünge ist also der erste Sprung plus der Durchschnitt aus ⟪H_0⟫ und ⟪H_1⟫:

⟪ H_2 = 1 + 1/2 * ( H_0 + H_1 ) = 3/2 ⟫

Auf Feld 3 haben wir drei Möglichkeiten:

⟪ H_3 = 1 + 1/3 * ( H_0 + H_1 + H_2 ) = 11/6 ⟫

Und so weiter:

⟪ H_4 = 1 + 1/4 * ( H_0 + H_1 + H_2 + H_3 ) = 25/12 ⟫
⟪ H_5 = 1 + 1/5 * ( H_0 + H_1 + H_2 + H_3 + H_4 ) = 137/60 ⟫

Wir verallgemeinern für Feld ⟪n⟫, wobei wir wegen (2) die Summe mit ⟪i=1⟫ beginnen können.
Damit erhalten wir die Rekursionsformel:

(3) ⟪ H_n = 1 + 1/n * sum_(i=1)^(n-1) H_i if n ge 1⟫

Wir geben uns mit dieser rekursiven Definition nicht zufrieden und bestimmen die Beziehung zwischen den Werten ⟪H_n⟫ und ⟪H_(n+1)⟫.

Dazu formen wir (3) um:

(4) ⟪ H_n * n = n + sum_(i=1)^(n-1) H_i ⟫

Wir setzen für ⟪n⟫ den Wert ⟪n+1⟫ ein und trennen den letzten Wert der Summe ab:

⟪ H_(n+1) * (n+1) = (n+1) + sum_(i=1)^n H_i ⟫

(5) ⟪ H_(n+1) * (n+1) = (n+1) + sum_(i=1)^(n-1) H_i + H_n ⟫

Wir subtrahieren (4) von (5):

⟪ H_(n+1) * (n+1) - H_n * n = 1 + H_n ⟫

und erhalten eine vereinfachte Rekursionsformel:

⟪ H_(n+1) * (n+1) = H_n * (n+1) + 1 ⟫

(6) ⟪ H_(n+1) = H_n + 1/(n+1) ⟫

Zusammen mit (2) ergibt sich daraus die Formel zur direkten Berechnung:

(7) ⟪ H_n = sum_(i=1)^n 1/i ⟫

Der Frosch hat die Harmonischen Zahlen entdeckt.

Beobachtung: die Werte der Hn steigen nur sehr langsam an:

n Hn
1 1.0000
2 1.5000
3 1.8333
4 2.0833
5 2.2833
6 2.4500
7 2.5929
8 2.7179
9 2.8290
10 2.9290
n Hn
10 2.9290
100 5.1874
1 000 7.4855
10 000 9.7876
100 000 12.0901
1 000 000 14.3927
10 000 000 16.6953
100 000 000 18.9979
1 000 000 000 21.3005
10 000 000 000 23.6031
Tabelle 3

3. Was ist die durchschnittliche Sprungweite?

Die durchschnittliche Sprungweite ist die Entfernung n dividiert durch die durchschnittliche Anzahl an Sprüngen Hn. Letztere haben wir im vorhergehenen Abschnitt berechnet. Wir erhalten

(8) ⟪ W_n = n / H_n = n / (sum_(i=1)^n 1/i) ⟫

⟪ W_1 = 1 / H_1 = 1 / (1/1) = 1 ⟫

⟪ W_2 = 2 / H_2 = 2 / (1/1 + 1/2) = 2 / (3/2) = 4/3 ⟫

⟪ W_3 = 3 / H_3 = 3 / (1/1 + 1/2 + 1/3) = 3 / (11/6) = 18/11 ⟫

⟪ W_3 = 4 / H_4 = 4 / (1/1 + 1/2 + 1/3 + 1/4) = 4 / (25/12) = 48/25 ⟫

Der Frosch hat das Harmonische Mittel der ersten n natürlichen Zahlen entdeckt.

n Wn
1 1.0000
2 1.3333
3 1.6364
4 1.9200
5 2.1898
6 2.4490
7 2.6997
8 2.9435
9 3.1814
10 3.4142
n Wn
10 3.4
100 19.3
1 000 133.6
10 000 1 021.7
100 000 8 271.2
1 000 000 69 479.5
10 000 000 598 970.6
100 000 000 5 263 740.7
1 000 000 000 46 947 295.5
10 000 000 000 423 673 761.2
Tabelle 4

4. Wie oft werden die einzelnen Felder besucht?

Wir bezeichnen Wahrscheinlichkeit, dass ein Zielfeld z von einem Startfeld s erreicht wird, als ⟪F_z(s)⟫.

Vom einem Startfeld s werden im nächsten Schritt mit gleicher Wahrscheinlichkeit ⟪1/s⟫ die Felder Feld s-1 bis Feld 0 erreicht.

Wenn das Startfeld gleich dem Zielfeld ist oder rechts davon liegt, ist keines dieser Felder das Zielfeld, und es ist auch von keinem dieser Felder das Zielfeld zu erreichen.

(9) ⟪F_z(s) = 0 if s le z⟫

Wenn das Startfeld s unmittelbar links vom Zielfeld z liegt (⟪s = z+1⟫), führen von den s Sprungmöglichkeiten nur eine ins Zielfeld und die anderen darüber hinaus. Die Wahrscheinlichkeit, das Zielfeld zu erreichen, ist also:

(10) ⟪F_z(s) = 1/(s) = 1/(z+1) if s = z+1⟫

Wenn das Startfeld s weiter links vom Zielfeld z liegt (⟪s ge z+2⟫), wird mit der Wahrscheinlichkeit ⟪1/s⟫ das Zielfeld erreicht, dazu mit einer Wahrscheinlichkeit von jeweils ⟪1/s⟫ die Felder t (⟪z lt t lt s⟫) zwischen dem Startfeld und dem Zielfeld, von denen das Zielfeld mit einer jeweiligen Wahrscheinlichkeit ⟪F_z(t)⟫ erreicht werden kann:

⟪F_z(s) = 1/s + (F_z(z+1))/s + (F_z(z+2))/s + ... + (F_z(s-2))/s + (F_z(s-1))/s ⟫
⟪F_z(s) = 1/s ( 1 + F_z(z+1) + F_z(z+2) + ... + F_z(s-2) + F_z(s-1) )⟫

Damit erhalten wir die Rekursionsformel:

(11) ⟪F_z(s) = 1/s ( 1 + sum_(t=z+1)^(s-1) F_z(t) ) if s ge z+2⟫

Wir geben uns mit dieser rekursiven Definition nicht zufrieden und bestimmen die Beziehung zwischen den Werten ⟪F_z(s)⟫ und ⟪F_z(s+1)⟫:

Dazu formen wir (11) um:

(12) ⟪F_z(s) * s = 1 + sum_(t=z+1)^(s-1) F_z(t)⟫

Wir setzen für ⟪s⟫ den Wert ⟪s+1⟫ ein und trennen den letzten Wert der Summe ab:

⟪F_z(s+1) * (s+1) = 1 + sum_(t=z+1)^(s) F_z(t)⟫

(13) ⟪F_z(s+1) * (s+1) = 1 + sum_(t=z+1)^(s-1) F_z(t) + F_z(s)⟫

Wir subtrahieren (12) von (13):

⟪F_z(s+1) * (s+1) - F_z(s) * s = F_z(s)⟫

Und formen um:

⟪F_z(s+1) * (s+1) = F_z(s) * (s+1)⟫

(14) ⟪F_z(s+1) = F_z(s) ⟫

Die Wahrscheinlichkeit, dass ein bestimmtes Feld erreicht wird, ist, sofern das Feld erreichbar ist, konstant und unabhängig vom Ausgangsfeld.

Mit (9) und (10) erhalten wir die Formel zur direkten Berechnung:

(15) ⟪F_z(s) = { ( F_z := 1/(z+1), if s gt z ), ( 0 , if s le z ) :}⟫

Der Frosch hat die Harmonische Folge entdeckt.


5. Wahrscheinlichkeit für eine bestimmte Zahl von Sprüngen

Wir bezeichnen die Wahrscheinlichkeit, dass der Frosch von Feld n auf Feld 0 genau k Sprünge braucht, mit Pn,k.

  • Von Feld 0 braucht der Frosch immer 0 Sprünge zu Feld 0:

    (16) ⟪ P_(0,0) = 1 ⟫

  • Von anderen Feldern ist Feld 0 nicht in 0 Sprüngen erreichbar:

    (17) ⟪ P_(n,0) = 0 if n ge 1⟫

  • Der Frosch braucht maximal so viele Sprünge wie die Nummer des Feldes, auf dem er steht:

    (18) ⟪ P_(n,k) = 0 if k gt n ⟫

  • Von Feld n+1 erreicht der Frosch mit einem Sprung die Felder 0 bis n jeweils mit einer Wahrscheinlichkeit vom 1/(n+1).

    Die Wahrscheinlichkeit, mit k Sprüngen das Ziel zu erreichen, ist also die gemittelte Wahrscheinlichkeit, von einem dieser Felder das Ziel mit k-1 Schritten zu erreichen:

    (19) ⟪ P_(n+1,k) = 1/(n+1) sum_(i=0)^n P_(i,k-1) if n ge 1 ^^ 1 le k le n⟫

    Diese Rekursionsformel lässt sich anders darstellen:

    ⟪ P_(n+1,k) = 1/(n+1) sum_(i=0)^(n) P_(i,k-1) ⟫
    ⟪ P_(n+1,k) = 1/(n+1) ( P_(n,k-1) + sum_(i=0)^(n-1) P_(i,k-1) )⟫
    ⟪ P_(n+1,k) = 1/(n+1) ( P_(n,k-1) + n * ubrace(1/(n) sum_(i=0)^(n-1) P_(i,k-1) )_(P_(n,k)) )⟫

    ⟪ P_(n+1,k) = 1/(n+1) ( P_(n,k-1) + n * P_(n,k) )⟫

    Eine weitere Vereinfachung ist leider nicht möglich.

Fassen wir zusammen:

(20) ⟪{: ( P_(0,0) , = 1 , ), ( P_(n,0) , = 0 , if n ge 1 ), ( P_(n,k) , = 0 , if k gt n ), ( P_(n+1,k) , = 1/(n+1) sum_(i=0)^n P_(i,k-1), if n ge 1 ^^ 1 le k le n ), ( , = 1/(n+1) (P_(n,k-1)+n P_(n,k)) , ) :}⟫

Die Werte von Pn,k bis n=10 in Tabellenform:

Pn,k auf 8 Stellen gerundet
    k
n 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
1 1.00000000
2 0.50000000 0.50000000
3 0.33333333 0.50000000 0.16666667
4 0.25000000 0.45833333 0.25000000 0.04166667
5 0.20000000 0.41666667 0.29166667 0.08333333 0.00833333
6 0.16666667 0.38055556 0.31250000 0.11805556 0.02083333 0.00138889
7 0.14285714 0.35000000 0.32222222 0.14583333 0.03472222 0.00416667 0.00019841
8 0.12500000 0.32410714 0.32569444 0.16788194 0.04861111 0.00798611 0.00069444 0.00002480
9 0.11111111 0.30198413 0.32551808 0.18541667 0.06186343 0.01250000 0.00150463 0.00009921 0.00000276
10 0.10000000 0.28289683 0.32316468 0.19942681 0.07421875 0.01743634 0.00260417 0.00023975 0.00001240 0.00000028
Tabelle 5
Pn,k als rationale Zahlen
    k
n 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
1 ⟪1/1⟫
2 ⟪1/2⟫ ⟪1/2⟫
3 ⟪1/3⟫ ⟪1/2⟫ ⟪1/6⟫
4 ⟪ 1/4⟫ ⟪11/24⟫ ⟪ 1/4⟫ ⟪ 1/24⟫
5 ⟪ 1/5⟫ ⟪ 5/12⟫ ⟪ 7/24⟫ ⟪ 1/12⟫ ⟪ 1/120⟫
6 ⟪ 1/6⟫ ⟪137/360⟫ ⟪ 5/16⟫ ⟪ 17/144⟫ ⟪ 1/48⟫ ⟪ 1/720⟫
7 ⟪ 1/7⟫ ⟪ 7/20⟫ ⟪ 29/90⟫ ⟪ 7/48⟫ ⟪ 5/144⟫ ⟪ 1/240⟫ ⟪ 1/5040⟫
8 ⟪ 1/8⟫ ⟪ 363/1120⟫ ⟪ 469/1440⟫ ⟪ 967/5760⟫ ⟪ 7/144⟫ ⟪ 23/2880⟫ ⟪ 1/1440⟫ ⟪ 1/40320⟫
9 ⟪ 1/9⟫ ⟪ 761/2520⟫ ⟪ 29531/90720⟫ ⟪ 89/480⟫ ⟪ 1069/17280⟫ ⟪ 1/80⟫ ⟪ 13/8640⟫ ⟪ 1/10080⟫ ⟪ 1/362880⟫
10 ⟪ 1/10⟫ ⟪ 7129/25200⟫ ⟪ 1303/4032⟫ ⟪ 4523/22680⟫ ⟪ 19/256⟫ ⟪ 3013/172800⟫ ⟪ 1/384⟫ ⟪ 29/120960⟫ ⟪ 1/80640⟫ ⟪ 1/3628800⟫
Tabelle 6
Pn,k mit gemeinsamem Nenner n! je n
    k
n 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
1 ⟪1/1⟫
2 ⟪1/2⟫ ⟪1/2⟫
3 ⟪2/6⟫ ⟪3/6⟫ ⟪1/6⟫
4 ⟪ 6/24⟫ ⟪11/24⟫ ⟪ 6/24⟫ ⟪ 1/24⟫
5 ⟪ 24/120⟫ ⟪ 50/120⟫ ⟪ 35/120⟫ ⟪ 10/120⟫ ⟪ 1/120⟫
6 ⟪120/720⟫ ⟪274/720⟫ ⟪225/720⟫ ⟪ 85/720⟫ ⟪ 15/720⟫ ⟪ 1/720⟫
7 ⟪ 720/5040⟫ ⟪1764/5040⟫ ⟪1624/5040⟫ ⟪ 735/5040⟫ ⟪ 175/5040⟫ ⟪ 21/5040⟫ ⟪ 1/5040⟫
8 ⟪ 5040/40320⟫ ⟪13068/40320⟫ ⟪13132/40320⟫ ⟪ 6769/40320⟫ ⟪ 1960/40320⟫ ⟪ 322/40320⟫ ⟪ 28/40320⟫ ⟪ 1/40320⟫
9 ⟪ 40320/362880⟫ ⟪109584/362880⟫ ⟪118124/362880⟫ ⟪ 67284/362880⟫ ⟪ 22449/362880⟫ ⟪ 4536/362880⟫ ⟪ 546/362880⟫ ⟪ 36/362880⟫ ⟪ 1/362880⟫
10 ⟪ 362880/3628800⟫ ⟪1026576/3628800⟫ ⟪1172700/3628800⟫ ⟪ 723680/3628800⟫ ⟪ 269325/3628800⟫ ⟪ 63273/3628800⟫ ⟪ 9450/3628800⟫ ⟪ 870/3628800⟫ ⟪ 45/3628800⟫ ⟪ 1/3628800⟫
Tabelle 7

5a. Ergänzung

Schauen wir uns die Zähler aus Tabelle 6 an und nennen sie Sn,k.

⟪S_(n,k) = n! \ P_(n,k)⟫

⟪P_(n,k) = 1/(n!) \ S_(n,k)⟫

Als Rekursionsformel ergibt sich:

⟪ S_(n+1,k) = (n+1)! \ P_(n+1,k) ⟫
⟪ S_(n+1,k) = (n+1)! \ 1/(n+1) ( P_(n,k-1) + n * P_(n,k) ) ⟫
⟪ S_(n+1,k) = (n+1)! \ 1/(n+1) ( S_(n,k-1)/(n!) + n * S_(n,k)/(n!) ) ⟫
⟪ S_(n+1,k) = n! ( S_(n,k-1)/(n!) + n * S_(n,k)/(n!) ) ⟫
⟪ S_(n+1,k) = S_(n,k-1) + n * S_(n,k) ⟫

Zusammengefasst:

(21) ⟪{: ( S_(0,0) , = 1 , ), ( S_(n,0) , = 0 , if n ge 1 ), ( S_(n,k) , = 0 , if k gt n ), ( S_(n+1,k) , = S_(n,k-1) + n * S_(n,k), if n ge 1 ^^ 1 le k le n ) :}⟫

Sn,k
    k
n 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
1 1
2 1 1
3 2 3 1
4 6 11 6 1
5 24 50 35 10 1
6 120 274 225 85 15 1
7 720 1764 1624 735 175 21 1
8 5040 13068 13132 6769 1960 322 28 1
9 40320 109584 118124 67284 22449 4536 546 36 1
10 362880 1026576 1172700 723680 269325 63273 9450 870 45 1
Tabelle 8

Der Frosch hat die Stirling-Zahlen erster Ordnung entdeckt.


6. Wie oft im Schnitt springt der Frosch d Felder weit?

Wir bezeichnen die durchschnittliche Anzahl von Sprüngen der Distanz d bei Start auf Feld f als Jd(f).

Von einem Feld f ist offensichtlich kein Sprung mit einer Weite d größer als f möglich:

(22) ⟪J_d(f) = 0 if d gt f⟫

Für Sprungweiten d kleiner oder gleich der Feldnummer f ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Frosch diese Sprungweite wählt, jeweils 1/f. Mögliche Ziele sind sind die Felder 0 bis f-1, von denen im Schnitt Jd(0) bis Jd(f-1) mal die Sprungweite d gewählt wird. Diese Felder werden mit der Wahrscheinlichkeit von je 1/f erreicht.

(23) ⟪J_d(f) = ubrace(1/f)_"erster Sprung" + ubrace(1/f sum_(i=0)^(f-1) J_d(i))_"weitere Sprünge" if d le f⟫

Umformung (gleiche Methode wie im Abschnitt 4) ergibt:

(24) ⟪J_d(f) * f = 1 + sum_(i=0)^(f-1) J_d(i) if d le f⟫

Wir setzen f+1 für f ein und trennen den letzten Term der Summe ab:

⟪J_d(f+1) * (f+1) = 1 + sum_(i=0)^f J_d(i) if d le f⟫

(25) ⟪J_d(f+1) * (f+1) = 1 + J_d(f) + sum_(i=0)^(f-1) J_d(i) if d le f⟫

Subtraktion der Formel (24) von (25) ergibt:

⟪J_d(f+1) * (f+1) - J_d(f) * f = J_d(f) if d le f⟫

⟪J_d(f+1) * (f+1) = J_d(f) * (f+1) if d le f⟫

(26) ⟪J_d(f+1) = J_d(f) if d le f⟫

Zusammen mit (22) und (23) erhalten wir:

(27) ⟪J_d(f) = { ( 0 , if d gt f ), ( 1/d, if d le f ) :}⟫

Die durchschnittliche Häufigkeit einer bestimmten Sprungweite ist, sofern diese Sprungweite überhaupt erreichbar ist, konstant und unabhängig vom Ausgangsfeld.