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Re: Wald- und Feldwege: Welche Klassifizierung? Copyright?


Geschrieben von Mueck (Gast) am 17. Juni 2010 14:31:40: [flux]

Als Antwort auf: Wald- und Feldwege: Welche Klassifizierung? Copyright? geschrieben von monona (Gast) am 14. Juni 2010 14:04:

tippeltappel wrote:

OSM-Wiki

tracktype grade5 Way Unbefestigter Weg, Oberfläche besteht aus Sand, Erde etc., oft nur Abdruck in Gras, teilweise schwer von umgebendem Gelände unterscheidbar

Die Aussage ist interpretationsfähig. "Teilweise schwer von umgebendem Gelände unterscheidbar" ist ein Gummibegriff. Wenn die Umgebung verbuscht ist und die Verbuschung auf den Weg übergreift, dann hat das nichts mit man_made=cutline zu tun. Das sind Waldschneisen und somit genau das Gegenteil von dem, worüber wir diskutieren.

Bei der Aufzählung der Oberflächen findet man aber nur halbwegs begehbare, Buschwerk findet sich da nicht 😉

Was ist für den Normalmapper eine Schneise, was ein Weg?

Wenn über eine Schneise auf nomalen Boden Fahrzeuge und Maschinen der Waldbewirtschaftung gefahren sind, dann sehen die Fahrspuren oft genug erstmal wegähnlich aus für den Normalmapper, auch noch Jahre später. Schwere Maschinen hinterlassen auch eine wegähnliche Verdichtung des Bodens, ein Problem der Waldbewirtschaftung. Auch auf Feldern gibt es oft genug Spuren der Maschinen, wo nix wächst, damit die große Maschine mit dem Dünger da durchfahren kann ...

M.E. ist der Unterschied zwischen einer ausschließlich für größere Waldbewirtschaftung in sehr großen Zeitabständen befahrenen Schneisen und richtigen Waldwegen hauptsächlich darin, dass Waldwege regelmäßiger genutzt werden, von wem auch immer, und dass sie daher mehr oder weniger gut passierbar bleiben.

tippeltappel wrote:

Interessanterweise führen die von mir beschriebenen Wege gar nicht durch den Wald. Es sind wenig benutzte Wege zwischen eingezäunten Wiesen.
Ums Verkaufen geht's auch nicht. Da führt nun mal ein Weg entlang, der auch auf anderen Karten zu sehen ist. Indem ich ihn tracke, dann als tracktype=grade5 eintrage und mit barrier=scrub verdeutliche, wo der Weg mehr oder weniger dicht ist, hat jeder bei Kartenvergleichen die Info, was da los ist. Fehlt der Weg, könnte es bedeuten, daß er bislang halt noch nicht gemappt ist. Denn die offiziellen Karten zeigen ihn ja an.

Zur Vorbereitung, wo Wege sein könnten, habe ich hier reichlich Kartenmaterial:
- Karlsruher Stadtplan online aktuell und 18xx, 1943, 1948, 1967 und Papier seit 198x wenn's auf Stadtgebiet oder nahebei ist
- Private Stadtpläne
- ADAC-Stadtatlas der Region
- amtliche TKs
Alleine was die schon für einen Unterschied an kartierten und nicht kartierten Wegen haben ist beträchtlich.
Da kann man keine Rücksicht drauf nehmen, um eine bestimmte Karte möglichst in OSM nachzubauen.
Hat der Wanderer eine aus ganz anderer Quelle dann stünde er genauso ratlos dort ...
Wanderer müssen damit zurecht kommen, dass sich bei Wegen in der Natur Karte und Realität manchmal unterscheiden. Immerhin kann OSM halbwegs aktuelle Klasisfizierungen bieten, während man die in Papierkarten oft genug den Hasen geben kann ... Das hilft schon mal beim Orientieren ...

tippeltappel wrote:

Und mal so ganz grundsätzlich: Wege werden von mir gemappt, weil sie da sind und nicht weil sie so und so oft von so und so viel Leuten pro Jahr benutzt werden. So lange ich da noch irgendwie durch komme, wird getrackt und gemappt. tt5 und barrier=scrub sollte deutlich genug zu erkennen geben, daß das keine Dreiradpiste ist.

Dazu müssten alle relevanten Renderer tt5/scrub entsprechend deutlich rendern also am besten gar nicht ... 😉
Und "So lange ich da noch irgendwie durch komme, wird getrackt und gemappt." sage ich mir auch oft genug, bloß bin ich nur mit dem Rad unterwegs (das ba-wü Waldrecht oft genug ... ähm ... großzügig auslegend im Zeichen der kartographischen Wissenschaft und im Sinne des gemeinschaftlichen aufopfernden Engagements ... Man macht's ja nur 1x)) und eben nicht mit dem großen Pferd, dem 1,3m Ginster egal sind ... Damit bin ich deutlich näher dran am Durchschnittsnutzer und dessen Anforderungen an die Karte ...

tippeltappel wrote:

Oder wenn ich vor einem langen, aber nur für ein kurzes Stück einzusehenden Weg stehe, der offensichtlich wenig begangen wird, ist es sehr hilfreich, wenn mir die OSM-Karte anzeigt, daß da irgendwann ein schwer passierbares Stück kommt. Fehlt der Weg auf der OSM-Karte, muß ich annehmen, daß den halt noch niemand gemappt hat. Da er auf der Papierkarte angezeigt wird, versucht man halt sein Glück ....

Deswegen setze ich an Sackgassen ein entsprechendes noexit=yes/...
.. und habe dafür gesorgt, dass das in Osmarender/t@h gerendert wird, jedenfalls in z17 und seit kürzlich auch z16

Ich verzichte nur dann auf noexit, wenn man aus der Richtung vielleicht doch mit großem Willen durchkommt. Hatte ich auch schon mal in relativ unterholzarmen Wäldern, dass ein anfangs gut befahrbarer track unterwegs zum path mutierte und irgendwann auch der nicht mehr erkennbar war, aber der Untergrund war gut genug, um quer durch den Wald den (beim mappen vermutet, war dann auch so) nahen Querweg zu erreichen ... Mappen konnte man da nix, weil Weg nicht erkennbar.
Da erkennt nun der Wanderer in Osmarender/t@h, dass im ebenen Gelände ein Weg vom track zum path mutiert, der kurz vorm Querweg ohne Sackgasse versickert, ohne das Querhindernisse (Gräben) eingezeichnet sind. Das was er sich nach Dir denkt (auf gut Glück) wäre dann genau richtig gedacht. Wer nicht auf's Glück setzen will, wiel vielleicht körperlich nicht in der lage für Experimente, wird den Weg dann meiden ... Wenn nicht, kann er sich nicht beschweren ... Gegen Mappen hätte hier auch gesprochen, dass der "Einstieg" vom Querweg aus nicht erkennbar gewesen wäre.

tippeltappel wrote:

Wenn es hilft, kann ja für nahezu unpassierbare Wege tracktype=grade6 und für völlig unpassierbare Wege tracktype=grade7 eingeführt werden. Damit wird man dann der natürlichen Dynamik unbefestigter Wege sicherlich am ehesten gerecht. Sobald sich wieder irgendjemand da durch gefräst und den Weg erneut geöffnet hat, wird tracktype wieder herunter gesetzt.

Wäre eine Möglichkeit.
Wobei einige Renderer (leider) den tracktype nicht berücksichtigen bzw. nicht in jeder Zoomstufe. Die "Standard" slippy map von Mapnik stellt irgendwann alle tracks gleich dar und ich fürchte dann auch die grade6
Von daher wäre mein highway=no oder ähnliches geschickter, weil track und path dann für passierbares reserviert wären.
Bin aus genau diesem Grund auch für die Kombi
highway=contrcuction + contruction=tertiary
statt
highway=tertiary + construction=yes
weil diverse Renderer bei zweiterem was passierbares anzeigen.

highway=disused hat evtl. den Nachteil, dass einige Renderer dann was "größeres" stillgelegtes darstellen, wenn sie disused=... nicht beachten, müsste man überprüfen ...

tippeltappel wrote:

Vielleicht sollte ich noch anmerken:
Die Wege, um die es mir hier geht, sind sehr lang (teilweise 1-2km ohne seitliche Einmündungen/Abzweige). Und da sind mittendrin 20 bis 50m verbuscht. Irgendwann ist das eine "zweiseitige" Sackgasse. Ich finde, das sollte man auf der Karte erkennen können.

... zum Beispiel durch eine Lücke ... 😉
Wo kein begehbarer Weg ist, ist halt kein begehbarer Weg ...

Habe ich auch manchmal ...
Oft genug entstehen solche Fälle, weil der alte Weg oder auch die Schneise als Zuweg zu einem Hochsitz genutzt wird und somit bis zur letzten Futterstelle o.ä. nahe des Hochsitz freigehalten wird durch hegerische Nutzung, danach nicht mehr, weil dem Wanderer oder Radler der Weg vorher schon zu schlecht war (vielleicht hat auch der Jäger oder Waldbesitzer "nachgeholfen" mit "Einbauten" im Weg hinterm Hochsitz, auch schon gesehen)
Gelegentlich hat ein anderer Jäger das andere Ende des alten Weges ähnlich freigehalten, dann sieht man eben eine Lücke. Mit Sackgassentag kann man sich seinen Teil denken, dass es ziemlich sicher keine passierbare Verbindung war zum Zeitpunkt des Mappens.
Mittlerweile mappe ich auch die Hochsitze, werden auch schon oft genug gerendert, dann kann man sich auch seinen Teil denken, warum der Weg nur bis ort geht. In einer Ecke des Hardwaldes gab's oft am Ende eine größere Lichtung, dann wurde die als Grund gemappt.