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Re: Hamburg mitten im Meer


Geschrieben von Tirkon (Gast) am 03. Juni 2012 11:05:19: [flux]

Als Antwort auf: Hamburg mitten im Meer geschrieben von chris66 (Gast) am 31. Mai 2012 18:09:

chris66 wrote:

Hamburg mitten im Meer

Die automatische Berechnung des Ortes, an dem der Name eines Polygons gerendert wird, ist IMHO eine suboptimale Eigenschaft von OSM. Auch ich bin schon einige Male darüber gestolpert und habe vier Nachteile ausgemacht - und zwar nicht nur in diesem Beispiel:

1) Die Namen erscheinen an unpassenden Orten in der Karte. Dies kann beispielsweise außerhalb der bezogenen Fläche oder unmittelbar neben einer Bezeichnung des Nachbarortes sein. Das verwirrt beim Betrachten der Karte. Oder die Benamung erscheint an einer Stelle, die mit vielen weiteren Objekten überfrachtet ist und diese verdeckt. Eine Verschiebung an eine Stelle mit weniger Objekten würde mehr Infos in der Karte belassen und z.B. den Namen der Stadt in der Karte deutlicher wahrnehmbar machen.
2) Es lässt sich nicht ausmachen, welches Objekt zu dem gerenderten Namens gehört. Denn beim Heranzoomen ist im Editor ist nichts zu finden. Das ist für Anfänger verwirrend, die beispielsweise Falschschreibungen korrigieren möchten. Und selbst die Profis tun sich schwer, wie dieses Beispiel zeigt.
3) Gleiche geografische Objekte werden zweimal erfasst - nämlich als Punkt und als Polygon - und daher auch zweimal gerendert. Namen von gleichen geografischen Objekte sollten aber nur einmal gerendert werden.
4) Die im Punkt gespeicherten Infos stehen dem Polygon nicht zur Verfügung - und umgekehrt.

Als einzige Abhilfe sehe ich da eine Multipolygon-Relation, in welche der zugehörige Punkt grundsätzlich als Member aufgenommen wird. Dieser Punkt kann dann vom Renderer als Label und damit als derjenige Ort angesehen werden, an dem der Name zu rendern ist. Möglicherweise nennt man dieses Tag sogar Label. Jetzt wird das geografische Objekt nicht mehr als zwei, sondern nur noch als ein Objekt aufgefasst und repräsentiert, in dem der ursprünglich zusätzliche Punkt nur noch Member ist. Damit wären alle vier genannten Probleme beseitigt:

1) Der User kann den Punkt des Renderns möglichst günstig wählen.
2) Beim Heranzoomen des Namens wird im Editor immer ein Punkt gefunden, mit dessen Hilfe das Objekt identifizert werden kann.
3) Gleiche geografische Objekte werden nur noch durch ein Objekt repräsaentiert und nur einmal gerendert.
4) Die im Punkt gespeicherten Infos stehen auch dem Polygon zur Verfügung - und umgekehrt.

Die Vorgehensweise, ein Label zur Verortung von Benamung, Beschreibung oder von flächigen Objekten zu nutzen, wird bei bei vielen Programmen mit ähnlicher Problemstellung genutzt, z.B. beim Computer Aided Design (CAD). Wenn sich dies also schon mehrfach als die beste Methode herauskristallisiert und daher etabliert hat, spricht doch nichts dagegen, auch bei OSM so zu verfahren. Zudem finden sich Nutzer aus diesen anderen Programmen schneller zurecht (und umgekehrt).

Gruß
Tirkon