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Re: Schwierige Wege (bzw Wegstellen) im Flachland kennzeichnen


Geschrieben von unixasket (Gast) am 16. Januar 2014 09:03:43: [flux]

Als Antwort auf: Schwierige Wege (bzw Wegstellen) im Flachland kennzeichnen geschrieben von borkenkäfer (Gast) am 14. Januar 2014 15:05:

geri-oc wrote:

Was wäre das Somsdorfer Klamm?

siehe Bild: Ein Holzsteg (hier zerbrochen) am Fels mit Kettensicherung - offizieller Wanderweg.

Auf einen einzelnen Foto läßt sich so etwas schwer beurteilen. Das Foto zeigt auch nicht ganz die Dimensionen. Wenn der gezeigte Felsabsatz so ist das man ohne Handeinsatz nicht drüber kommt (und es eventuell mehrere solche Stellen gibt) ist das durchaus schon T3 (Kriterium wäre da für mich der zwingende Handeinsatz), ansonsten T2. Ob ein Handeinsatz zwingend ist hängt aber natürlich auch von der Geschicklichkeit des Wanderers ab. Daher auch meine Anmerkung das die sac_scale für erfahrene Wanderer (oder hier ebene auch für trittsichere Wanderer) gedacht ist. Wenn also auch der gebirgserfahrene trittsichere Wanderer nicht ohne Handeinsatz auskommt ist das T3. Allein das vorhandenensein einer Sicherungseinrichtung (hier Kette) heißt noch gar nichts. Ich habe auch schon mal ein Stahlseil an einem T1 Weg gesehen (und mich dabei auch gefragt wer das den benutzt).

Grundsätzlich aber: Vom Foto her scheint es dort nirgends so etwas wie Absturzgefahr zu geben, der Weg scheint nur recht "rumpelig" zu sein. Bei so etwas obstacle zu verwenden finde ich besser als sac_scale. Die sac_scale versucht schließlich typische Situationen des Hochgebirges zusammenzufassen. Wen Wege in Mittelgebirgen schwierige Stellen haben oder mal einen Handeinsatz erfordern, ist das meistens aufgrund der anderen Umgebung trotzdem nicht ganz mit dem Hochgebirge zu vergleichen: Die Stellen sind begrenzt, oft existieren auch Ausweichmöglichkeiten. Das ist im Hochgebirge oft anders. Im Mittelgebirge werden manchmal Wege absichtlich etwas abenteuerlich angelegt oder die Wegführung soll zu einer besonders schönen Stelle führen (zum Beispiel eine Klamm) und hat daher einige heiklere Stellen. Im Hochgebirge ist aber der Weg mit den schwierigen Stellen mitunter bereits der leichteste Weg am ganzen Berghang (und somit nicht zu umgehen, sondern stellt bereits den leichtesten Wegverlauf dar). Meistens kann man von einem Mittelgebirgsweg relativ einfach auf andere einfache Wege kommen. Im Hochgebirge ist das oft nicht möglich. Bei den schwereren Schwierigkeitsgraden der sac_scale fließen auch Rückzugsmöglichkeiten auf der Route in die Bewertung mit ein. Eine eigene Skala fürs Mittelgebirge würde ich sehr begrüßen. Ich bin selber durchaus schon in sehr vielen unterschiedlichen Regionen auf der Welt gewandert und würde sogar sagen, das selbst unterschiedliche Hochgebirge jeweils eine eigene Skala brauchen. Die Schwierigkeiten im skandinavischen Fjäll würde ich zum Beispiel weder mit denen deutscher Mittelgebirge, als auch nicht mit denen der Alpen vergleichen. Im Isländischen Hochland genauso. Für das isländische Hochland wäre zum Beispiel eine Schwierigkeitsbewertung von Flußdurchqerungen ideal (es gibt immer mal wieder Tote bei Flußdurchqerungen).

Gruß
unixasket