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(Alternativ-)Benamung von Verkehrsbauwerken


  1. (Alternativ-)Benamung von Verkehrsbauwerken · TZorn (Gast) · 08.03.2017 15:45 · [flux]

    Häufig gibt es markante Straßenbauwerke oder Straßenabschnitte, die einen vom eigentlichen Straßennamen unabhängigen, oft wohl inoffiziellen Namen führen, der aber durchaus häufig in der lokalen Bevölkerung und Presse verwendet wird. Ich frage mich, wie man das am besten taggt. Ein paar Beispiele:

    Autobahnkreuz Kaiserberg alias Spaghettiknoten: Hier ist das Kreuz mit place=locality, name=Autobahnkreurz Kaiserberg und loc_name=Spaghettiknoten eingetragen. Kreuz Kaiserberg steht auch an mehreren hw=motorway_junction.
    Autobahnkreuz Leverkusen West ebenfalls alias Spaghettiknoten. Hier ist der Name Kreuz Leverkusen West in den Abfahrten als hw=motorway_junction eingetragen, der eigentliche Spaghettiknoten als ganzes, nämlich die momentan häufig in der Presse zitierte Schleife durch Leverkusens berüchtigte Giftmülldeponie, bleibt ungekennzeichnet.
    Verteilerkreis Köln alias Bonner Verteiler. Die (kreisförmige) Straße an sich heißt Am Verteilerkreis, die südlich gelegene Autobahnabfahrt ist mit Verteilerkreis Köln getaggt, aber der Kreis an sich ist ohne Bezeichnung.
    Fußgängerüberführung in Gießen alias Elefantenklo. Hier wurde die ganze Brücke als Flächen-Highway getaggt und mit einem alt_name=Elefantenklo versehen.
    Kreisverkehr in Kaufbeuren ebenfalls alias Elefantenklo. Hier trägt jedes Wegstück neben hw=tertiary und junction=roundabout auch ein loc_name=Elefantenklo (selstamerweise ist kein name=* vergeben).

    Insbesondere Kreisverkehre haben hier in der Gegend häufig inoffizielle, sich nicht mit den Straßennamen deckende Namen, die aber als Referenz verwendet werden ("Biege am Rennbaumkreisel links ab!"). Was ist denn da Best Practice? Mit place=locality bleibt man hinreichend unspezifisch und kann neben der eigentlichen Straße das Objekt als ganzes eher abbilden. Aber fehlt dann nicht eben der direkte Bezug zu der Straße, insbesondere für nichtmenschliche Datenkonsumenten?


    • Re: (Alternativ-)Benamung von Verkehrsbauwerken · uvi (Gast) · 08.03.2017 17:10 · [flux]

      Ich verwende in diesen Fällen "loc_name" wobei es meiner Mienung nach tatsächlich vorkommen kann, dass ein "offizieller" Name nicht existiert. Es gibt ja Kurven, die Bestandteil einer Straße mit Namen sind und einen unter den Einheimischen verwendeten Namen tragen.
      Da fällt mir auch geich eine solche Sache ein: http://www.openstreetmap.org/way/219090206 . ... und keiner weiß, warum die Kurve dort so heißt, sie ist nur immer wieder wegen schwerer Unfälle in aller Munde 🙁

      Grüße aus Mittelsachsen
      von Uwe


    • Re: (Alternativ-)Benamung von Verkehrsbauwerken · R0bst3r (Gast) · 08.03.2017 17:13 · [flux]

      Also ich finde loc_name nicht so schlecht und lokale Namen für Kreisel und Verkehrswege gibts bei uns auch, z.B. die "Aalener Brezel".
      Die ist zwar gemappt, aber wie ich sehe nicht an der Straße, sondern an einer Fläche mit name Tag.


    • Re: (Alternativ-)Benamung von Verkehrsbauwerken · kreuzschnabel (Gast) · 08.03.2017 19:25 · [flux]

      Wenn es spezifische Bauwerke sind, etwa Brücken, dann werden diese gemappt (also Brücken als man_made=bridge) und bekommen den Namen. Für Verkehrsknoten fällt mir aber auch kein geistreiches Mapping ein.

      Warum die Leverkusener ihr Kreuz Spaghettiknoten nennen, wissen ohnehin die Götter. Das ist eine ganz bilderbuchmäßige Einquadrantenlösung. Generell ist „Spaghettiknoten“ ja eine halb-offizielle Bezeichnung für unstrukturiert angelegte Kreuzungsbauwerke (die es auch schon in den WP-Artikel „Autobahnkreuz“ geschafft hat), aber natürlich kann es auch ein lokaler Name sein (für DU-Kaiserberg ist es sogar mir bekannt, der ich nie da gewohnt habe, also loc_name ist da zu klein).

      TZorn wrote:

      Mit place=locality bleibt man hinreichend unspezifisch

      Hmpf. place=locality ist für Fluren vorgesehen, also kleinräumige, unbesiedelte Gegenden. Aber zur Not ja.

      R0bst3r wrote:

      z.B. die "Aalener Brezel".
      Die ist zwar gemappt, aber wie ich sehe nicht an der Straße

      AFAIK heißt ja auch keine der Straßen so, sondern der Knoten. Dann ist das schon korrekt.

      --ks


    • Re: (Alternativ-)Benamung von Verkehrsbauwerken · Harald Hartmann (Gast) · 08.03.2017 21:14 · [flux]

      Also JOSM kennt in den Vorlagen "Benannter Straßenknotenpunkt" (Punkt oder geschlossene Linie) und macht daraus:

      junction=yes
      name=...
      

      Das hilft aber in der Tat für

      Aber fehlt dann nicht eben der direkte Bezug zu der Straße, insbesondere für nichtmenschliche Datenkonsumenten?

      auch nicht weiter 🤔

      PS: Ich habe das bisher auch nur an dem einen (Landstraßen-)Kreuzungs-Node verwendet, aber ein Autobahnkreuz ist ja doch ein bisschen größer und komplexer.


    • Re: (Alternativ-)Benamung von Verkehrsbauwerken · R0bst3r (Gast) · 09.03.2017 07:40 · [flux]

      kreuzschnabel wrote:

      R0bst3r wrote:

      z.B. die "Aalener Brezel".
      Die ist zwar gemappt, aber wie ich sehe nicht an der Straße

      AFAIK heißt ja auch keine der Straßen so, sondern der Knoten. Dann ist das schon korrekt.
      --ks

      Der Knoten heißt offiziell "Aalen-West", die Straße sieht aus wie eine Brezel und wird dewegen hier so genannt. Aber ich kann mit der aktuellen Umsetzung sehr gut leben.


    • Re: (Alternativ-)Benamung von Verkehrsbauwerken · TZorn (Gast) · 09.03.2017 08:58 · [flux]

      Danke schon für die zahlreichen Meinungen.

      uvi wrote:

      Ich verwende in diesen Fällen "loc_name"

      Es kommt mir weniger auf das verwendete *_name-Feld an sondern darauf, wo es drangeheftet wird.

      uvi wrote:

      Da fällt mir auch geich eine solche Sache ein: http://www.openstreetmap.org/way/219090206 . ... und keiner weiß, warum die Kurve dort so heißt, sie ist nur immer wieder wegen schwerer Unfälle in aller Munde

      Hier ist es offensichtlich: Ein Straßenzug, der bekommt eben den Namen.

      R0bst3r wrote:

      lokale Namen für Kreisel und Verkehrswege gibts bei uns auch, z.B. die "Aalener Brezel".
      Die ist zwar gemappt, aber wie ich sehe nicht an der Straße, sondern an einer Fläche mit name Tag.

      Auch so ein Workaround. Gemappt ist landuse=meadow. Dabei trägt ja vermutlich nicht die Wiese diesen Namen sondern der Verkehrsnoten als Bauwerk oder funktionales Element.

      kreuzschnabel wrote:

      Hmpf. place=locality ist für Fluren vorgesehen, also kleinräumige, unbesiedelte Gegenden. Aber zur Not ja.

      Ah. Das hatte ich gar nicht so auf dem Schirm. Das Wiki weiß: "The place=locality tag can be used to name an unpopulated place which is not associated with any extant feature to which such a tag could be associated. [...] For a name that is associated with a natural or physical feature it is normally better to add a name=* to the element that describes that feature." Unpopulated place passt hier schon, will ich meinen, die Eingrenzung auf Fluren ist zu eng. Der nächte Satz ist natürlich richtig, aber in diesen Fällen mangelt es eben an dem alles umfassenden Element.

      Harald Hartmann wrote:

      Also JOSM kennt in den Vorlagen "Benannter Straßenknotenpunkt" (Punkt oder geschlossene Linie) und macht daraus:

      junction=yes
      name=...
      

      Das hilft aber in der Tat für

      Aber fehlt dann nicht eben der direkte Bezug zu der Straße, insbesondere für nichtmenschliche Datenkonsumenten?

      auch nicht weiter 🤔

      Und es wird schwierig, wo eben nicht ein eindeutiger Punkt oder geschlossener Straßenzug (z. B. roundabout) als junction getaggt werden kann. Ich kann ja schlecht alle zum Autobahnkreuz gehörenden Staßen als junction taggen (oder doch?).

      Bei einem Kreisverkehr könnte ich mir durchaus vorstellen, den oder die way(s), die auch mit junction=roundabout getaggt sind, noch einen loc_name zu verpassen, auch wenn mit dem Namen eher das ganze Konstrukt Straße - Mittelinsel - sonstige Features gemeint ist. Bei komplizierteren Konstrukten haben aber die beteiligten Straßen möglicherweise unterschiedliche Namen, bekommen dann aber alle einen gemeinsamen loc_name. Unschön.

      Man könnte noch ein landuse=highway nutzen und da den Namen daran packen. Angesichts, dass solche Verkehrsknoten aber oft andere landuses einschließen oder gar darüberhinwegführen, kann das auch eine komplexe und eher verwirrende Angelegenheit werden.

      Um den Bezug Straße und Name herzustellen, könnte man vielleicht eine relation=site anlegen und die benennen. Wenn ich länger drüber nachdenke, macht das eigentlich recht viel Sinn, aber vielleicht übersehe ich was? Mir ist es vor allem wichtig, diese Namen und die zugehörigen Objekte such- und auffindbar in unserer Datenbank zu haben.