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Surveyor-Powertool: Unterwegs auf Jagd nach Mapping-Lücken


  1. Surveyor-Powertool: Unterwegs auf Jagd nach Mapping-Lücken · westnordost (Gast) · 16.02.2020 13:06 · [flux]

    Es gibt ja unzählige Daten die erfasst werden können, und so mapt halt jeder was ihn speziell so interessiert.

    Der eine interessiert sich für Fahrradinfrastruktur, der andere möchte alle Postkästen erfassen, wieder ein anderer beschäftigt sich mit dem auseinanderfrimeln von hoffnungslos verklebten Geometrien oder trennt große residential-landuses entlang von Straßen auf. Und so weiter und so fort.

    Das ist alles super, und damit wird unsere Karte aufjedenfall in die richtige Richtung weitergebracht. Doch dazu gibt es zwei Probleme, die wir als Community noch nicht recht gelöst haben, so finde ich, und über die ich mir schon lange Gedanken mache, wie man es lösen könnte:

    • Bestimmte Details entstehen immer nur in den Einflussbereichen von Mappern die dieses Spezialinteresse haben. Aber ohne flächendeckende Erfassung sind diese Daten nur bedingt nutzbar
    • Ganz besonders bei Details/Daten die meist nicht direkt auf einer Karte sichtbar sind, wie beispielsweise ob Wege beleuchtet oder ob Fahrradwege benutzungspflichtig sind, ist es nicht einfach erkennbar, wo nun genau noch etwas fehlt

    Und so entstehen immer wieder diese Detail-Flecken.
    Bei auf der Karte sichtbaren Features kann man die wie gesagt noch ganz gut erkennen - einige Straßenzüge haben dann jeden einzelnen Baum eingezeichnet, andere Städte scheinen überhaupt keine Bäume zu haben. In einigen Orten endet der residential-landuse vor dem Bürgersteig, woanders ist die Hintergrundfarbe der ganzen stadt hellgrau.
    Der Trend geht dazu, immer mehr Dinge zu mappen und immer mehr Details hinzuzufügen, aber wer kümmert sich darum, die Details die schon seit Jahren oder gar Jahrzehnten approved worden sind, hinzuzufügen einerseits und zu warten andererseits?

    Dafür bräuchte es Tools, die einem das vereinfachen. StreetComplete erfüllt sicherlich einen Teil dieses Zwecks. Doch was fehlt ist ein Tool, das effizientes hinzufügen und warten von Details, für erfahrene Nutzer ermöglicht.

    Mit anderen Worten: Was fehlt, ist ein Power-Tool für Surveyors mit dem nicht nur neue POIs einfach und schnell eingetragen werden können, sondern bestehende Daten auf einen Blick ergänzt und auf Stand gebracht werden können.

    Ich habe mir schon Gedanken gemacht wie soetwas aussehen könnte, aber ich würde gerne von allen Mappern hier im Forum wissen die regelmäßig eine vor-Ort Survey (per Rad, zu Fuß, mit dem Auto?) machen:

    • Welche Dinge mappt Ihr auf einer Survey?
    • Wie ist euer Workflow zurzeit?


    • Re: Surveyor-Powertool: Unterwegs auf Jagd nach Mapping-Lücken · westnordost (Gast) · 16.02.2020 13:13 · [flux]

      Achso, noch ein Punkt warum StreetComplete in seiner jetzigen Form nicht dazu geeignet ist, alle Dinge komplett zu erfassen: StreetComplete ist sehr vorsichtig für was die Nutzer überhaupt gefragt werden. So fragt StreetComplete z.B. nur für diejenigen Straßen ob und was für ein Fahrradweg vorhanden ist, die keinen Fußweg, Fahrradweg oder Weg in 15 Metern Umkreis haben (weil es ein Bürgersteig/Fahrradweg an der Straße der aber getrennt gemappt wurde sein könnte). Daher kann man mit der App schon die Lücken füllen, aber nicht restlos. Doch genau das ist ja notwendig, wenn man die Fahrradinfrastruktur komplett in OpenStreetMap gemappt haben möchte.
      Gleiches gilt für andere Aufgabentypen.


    • Re: Surveyor-Powertool: Unterwegs auf Jagd nach Mapping-Lücken · Fischkopp0815 (Gast) · 16.02.2020 13:23 · [flux]

      Mich beschäftigen in letzter Zeit häufig Details die NICHT MEHR VORHANDEN sind, hier z.B. Telefonzellen oder Stromleitungen. Es schön ein Tool zu haben, das ans Überprüfen erinnert wenn man in der Nähe ist.


    • Re: Surveyor-Powertool: Unterwegs auf Jagd nach Mapping-Lücken · Skinfaxi (Gast) · 16.02.2020 13:55 · [flux]

      nu ich bin in einer solchen Gegend.

      ich mappe:
      -Seen
      - Bäche
      - Waldwege
      - Zugangsbeschränkungen zu Waldwegen (Schranken)
      - Wanderwege und deren Infrastruktur, nur die wichtigen wie Raststellen (lean_to), Hindernisse (step_over)
      - Läden, Tankstellen, Kioske, Restaurangs
      -Bushaltestellen (aber ohne die Linien)


    • Re: Surveyor-Powertool: Unterwegs auf Jagd nach Mapping-Lücken · PT-53 (Gast) · 16.02.2020 15:10 · [flux]

      westnordost wrote:

      Welche Dinge mappt Ihr auf einer Survey?
      Wie ist euer Workflow zurzeit?

      Wenn ich mit dem Rad unterwegs bin und Infos für OSM-Ergänzungen sammle, zeichne ich meine Strecke per GPS auf und mache mit dem Handy oder meiner Digi-Cam Bilder von allen entspr. Objekten. Zu Hause lade ich dann den GPX-Track in JOSM und importiere die Bilder dazu um die entspr.Daten zu überprüfen und ggf. zu erfassen / berichtigen.

      Ich wohne auf dem Land. Ob ein Radweg benutzungspflichtig ist, interessiert mich eigentlich überhaupt nicht. Ich bin froh, wenn ein Radweg bzw. eine geteerter Feldweg vorhanden ist und ich Straßen vermeiden kann.

      Mein Augenmerk - bei Radwegen bzw. für Radfahrer geeigneten Feldwegen - liegt auf:
      - highway-Klassifikation (cycleway - path - track)
      - aufgestellte Verkehrszeichen
      - surface
      - smoothness
      - tracktype
      - korrekte Rad-Routenerfassung
      - Rad-Wegweiser


    • Re: Surveyor-Powertool: Unterwegs auf Jagd nach Mapping-Lücken · westnordost (Gast) · 16.02.2020 15:25 · [flux]

      @PT-53: Hast du eigentlich so einen Halter für das Smartphone so dass du unterwegs auf die Route schauen kannst? Oder musst du das Handy jedes mal aus der Hosentasche holen? Warum machst du Bilder, und nicht was anderes (Audio, Pin auf Smartphone-Karte machen, Notiz auf ausgedruckter Karte machen, mit Vespucci direkt eintragen)? Wenn du sagen wir 3 Stunden unterwegs warst, wie lange brauchst du dann um die Daten am PC zu übertragen?


    • Re: Surveyor-Powertool: Unterwegs auf Jagd nach Mapping-Lücken · SimonPoole (Gast) · 16.02.2020 15:41 · [flux]

      Mir ist nicht ganz klar was von dem, dass du gerne haben möchtest von Vespucci zusammen mit Osmose, nicht abgedeckt wird (d.h. von veralteten Objekten, über "fehlende" Eigenschaften, bis zu fehlende Verkehrszeichen (aus Osmose)).

      Der andere Punkt ist, was ja schon bei StreetComplete der problematischster Gesichtspunkt ist, will die Community wirklich den Leuten einreden alles was man Eintragen kann muss man auch, sprich weg vom impliziten Taggen und nur die Abweichung von der Norm explizit, zu alles explizit Taggen.


    • Re: Surveyor-Powertool: Unterwegs auf Jagd nach Mapping-Lücken · rainerU (Gast) · 16.02.2020 16:09 · [flux]

      Systematisches Mappen sieht bei mir so aus: ich plane eine Fahrradtour, entweder rein zum Spaß oder gezielt, um Ecken abzufahren, von denen ich weiß, dass dort Mappingbedarf besteht, z.B. Neubaugebiete oder wegen einer Note. Am Lenker habe ich eine Action-Camera, mit der ich permanent Fotosequenzen aufnehme, die ich meist, aber nicht immer, auf Mapillary hochlade. Zu Hause lade ich die aufgezeichneten Bildsequenzen nach Josm, georeferenziere sie, suche dann nach noch nicht gemappten Objekten und Abweichungen zwischen OSM-Daten und der Realität, und korrigiere dann die Daten. Manches bearbeite ich systematisch, Fahrradinfrastruktur und Fahrradrouten, anderes nur, wenn es mir ins Auge springt. Parallel dazu vergleiche ich die Umgebung der abgefahrenen Strecke mit den Luftbildern und korrigiere gegebenenfalls.

      Einen Bedarf für eine Anwendung, wie du sie skizzierst, sehe ich bei mir nicht, sofern ich dich richtig verstanden habe. Einen großen Bedarf sehe ich dagegen für eine Anwendung für Gelegenheits- und Selten-Mapper, mit einer ähnlichen Oberfläche wie StreetComplete, und mit der mit der man Objekte ohne Kenntnis der OSM-Datenstruktur und komplexer Tagging-Schemata erstellen und bearbeiten kann. Die Auswahl der Objekte sollte dabei anders als bei SC durch den Nutzer erfolgen. Etwa in der Art: Ich sehe eine Briefkasten, teile das der App mit, diese prüft, ob es im Umfeld bereits einen gibt. Wenn ja, zeigt sie dessen Standort und Eigenschaften an und der User kann den Standort und die Daten korrigieren. Wenn nein, kann der User den genauen Standort festlegen und die Eigenschaften erfassen.

      Mit solch einer App würden sich wahrscheinlich viele Notes auf osm.org erübrigen, weil der Ersteller sie selbst erledigen kann.


    • Re: Surveyor-Powertool: Unterwegs auf Jagd nach Mapping-Lücken · PT-53 (Gast) · 16.02.2020 16:17 · [flux]

      westnordost wrote:

      @PT-53: Hast du eigentlich so einen Halter für das Smartphone so dass du unterwegs auf die Route schauen kannst? Oder musst du das Handy jedes mal aus der Hosentasche holen? Warum machst du Bilder, und nicht was anderes (Audio, Pin auf Smartphone-Karte machen, Notiz auf ausgedruckter Karte machen, mit Vespucci direkt eintragen)? Wenn du sagen wir 3 Stunden unterwegs warst, wie lange brauchst du dann um die Daten am PC zu übertragen?

      Ich habe an meinen Rädern jeweils eine Halterung für mein Garmin-Oregon-400 und für mein Handy angebracht. Für die Navigation verwende ich das Handy mit OsmAnd und Brouter, für die GPS-Aufzeichnung das Garmin-Oregon-400. Bilder mache ich, wie geschrieben, mit dem Handy oder der Digi-Cam (in Umhängetasche - mit Weitwinkel!). Dazu muß ich aber diese in die Hand nehmen und manchmal auch die Geschwindigkeit drosseln oder sogar anhalten. Ich erwäge deshalb eine Action-Cam (mit schnell reagierender Fernbedienung) anzuschaffen und diese auf dem Fahrrad-Helm zu montieren. Alles andere ist mir zu langsam und zu aufwendig.
      Die Nachbearbeitung ist sehr zeitintensiv. Wenn ich eine 3 stündige Radtour mache, hängt die erforderliche Nachbearbeitungszeit davon ab, wie groß der Anteil der bereits bekannten Strecke und der neuen Strecke ist. Man könnte grob sagen, bei einer reinen neuen Strecke von 3 Stunden Fahrzeit benötige ich auch etwa 3 Stunden Nachbearbeitungszeit.

      Edit:
      Kleine "Korrekturen"


    • Re: Surveyor-Powertool: Unterwegs auf Jagd nach Mapping-Lücken · Mammi71 (Gast) · 16.02.2020 16:28 · [flux]

      OT:

      PT-53 wrote:

      Ich habe an meinen Rädern ... eine Halterung ... für meine Hand angebracht.

      🤣
      Soso, hast Du? Also ich fahre auch nicht freihändig, dachte aber, eine solche Vorrichtung, ähm Lenker, wäre an jedem Fahrrad.


    • Re: Surveyor-Powertool: Unterwegs auf Jagd nach Mapping-Lücken · PT-53 (Gast) · 16.02.2020 16:41 · [flux]

      Mammi71 wrote:

      OT:

      PT-53 wrote:

      Ich habe an meinen Rädern ... eine Halterung ... für meine Hand angebracht.

      🤣
      Soso, hast Du? Also ich fahre auch nicht freihändig, dachte aber, eine solche Vorrichtung, ähm Lenker, wäre an jedem Fahrrad.

      Wirklich an jedem?
      Schon mal von Fasnet gehört?
      🤣 🤣 🤣


    • Re: Surveyor-Powertool: Unterwegs auf Jagd nach Mapping-Lücken · eiskalt-glasklar (Gast) · 16.02.2020 16:51 · [flux]

      westnordost wrote:

      Ich habe mir schon Gedanken gemacht wie soetwas aussehen könnte, aber ich würde gerne von allen Mappern hier im Forum wissen die regelmäßig eine vor-Ort Survey (per Rad, zu Fuß, mit dem Auto?) machen:

      • Welche Dinge mappt Ihr auf einer Survey?
      • Wie ist euer Workflow zurzeit?

      Ich bin noch recht altmodisch und mappe entweder vollständig aus dem Gedächtnis, oder mit Papier und Stift.

      Das ganze sieht dann in etwa so aus:

      • Hausnummern: welche Hausnummer ist die letzte auf jeder Seite (dann lassen sich alle Hausnummern der gesamten Straße per Luftbild extrapolieren), Besonderheiten (Hausnummer mit a/b/c/usw., Lücken in der Nummerierung) Bei Städten die nicht nach System nummerieren geht es nur mit Papier und Stift, da muss jede Nummer manuell einer Straßenseite zugeordnet werden.
      • Tempolimits: ist nicht ganz so einfach da sich z. B. Tempo 50 aus dem Fehlen von Schildern ableitet, und das Fehlen eines Objekts fällt bei einem survey im Gegensatz zur Existenz eines Objekts kaum auf. Tempo-30-Zonen sind hingegen in der Regel recht einfach zu mappen, man muss nur wissen wo die Einfahrten sind. VBB/Einbahnstraße, wo sie fehlen (kommt leider auch im Jahr 2020 noch vor) fallen in der Regel schnell auf. Bei Tempolimits vor allem außerorts bevorzuge ich aber sehr stark das Mappen per Mapillary/Openstreetcam, hab nur nicht die passende Hardware um selbst aufzuzeichnen.
      • Straßenklassifikation: erkennt man an den Meilensteinen abseits der Straßen. Auch hier hat sich bei OSM schon mehr als einmal der Fehlerteufel eingeschlichen.
      • Fußwege, Treppen etc. im Ort fehlen sehr gerne und werden genausogerne eingezeichnet, sofern vorhanden
      • Bestimmte besonders wichtige POIs: Kirchen, Friedhöfe, Rathaus (sofern vorhanden), Dorfgemeinschaftshaus, Feuerwehr, Parkmöglichkeiten (sehr wichtig für Besucher!), Schulen und Kindergärten. An zweiter Stelle stehen Supermärkte, Apotheken, Bankfilialen, Altenheime, Museen, Hotels und Restaurants, Spielplätze. Der Rest ist "nice to have".
      • ÖPNV: Bushaltestellen beidseitig mit Name und grundsätzlich ohne Ortsname. In einigen Verkehrsverbünden (z. B. VRN) hat die einzige Bushaltestelle im Ort keinen Namen und heißt wie der Ort selbst, dann darf die Bushaltestelle so heißen.
      • Briefkästen grundsätzlich mit Leerungszeit, Operator (Deutsche Post) und ref (unten rechts im Fenster).
      • Telefonzellen so vorhanden (werden wirklich immer weniger, in einigen Dörfern gibt es aber noch einsame Basistelefone)
      • bestimmte Landmarken wie z. B. Stromleitungen (im süddeutschen Ländlichen noch sehr verbreitet), Sendemasten
      • einige andere Eigenschaften die auch nebenbei gemappt werden: Denkmäler (insbesondere Kriegerdenkmäler), Wegkreuze/Bildstöcke, öffentliche Toiletten, Ortspläne, Wanderkarten, Rundwanderwege sofern vor Ort nachvollziehbar

    • Re: Surveyor-Powertool: Unterwegs auf Jagd nach Mapping-Lücken · Protoxenus (Gast) · 16.02.2020 17:15 · [flux]

      Mein Workflow sieht folgendermaßen aus:

      Ich gucke, bevor ich mich auf den Weg mache, auf die OSM-Karte, ob dort neue Marker mit Hinweisen eingetragen sind, die einer näheren Betrachtung bedürfen. Ich fertige Bilder an (georeferenziert), die ich dann zu Hause in JOSM lade und die entsprechenden Daten einpflege. Ich nutze auch Informationen aus der Presse: "Baubeginn von.." oder Bürgerinformationssysteme, die auf neue Bauvorhaben/Veränderungen hinweisen.
      Ich benutze auch Osmand unterwegs, um einfache, schnelle Änderungen zu machen (Öffnungszeiten, Laden zu, neuer Laden...). Ich hatte das auch mal einige Zeit mit StreetComplete gemacht, es aber wieder aufgegeben, weil mir nicht gefällt, was SimonPoole schon angesprochen hat:

      SimonPoole wrote:

      Der andere Punkt ist, was ja schon bei StreetComplete der problematischster Gesichtspunkt ist, will die Community wirklich den Leuten einreden alles was man Eintragen kann muss man auch, sprich weg vom impliziten Taggen und nur die Abweichung von der Norm explizit, zu alles explizit Taggen.

      Vespucci nutze ich nur, wenn ich längere Zeit unterwegs bin und nur mein 8''-Tablett dabei habe. Geometrien erstellen oder verändern finde ich damit aber sehr umständlich.
      Wenn ich mit dem Auto unterwegs bin, habe ich mein 8''-Tablett in einer Halterung und fertige von allen interessanten Abschnitten in 1s-Abstand georeferenzierte Fotos an, die ich zu Hause mit Hilfe JOSM auswerte. Mit dem Fahrrad oder mit dem Zug nutze ich eine Action-Cam, gleiche Verfahrensweise wie mit den Fotos aus dem Auto.

      Grundsätzlich hat bei mir "vor Ort" eine viel höhere Priorität als die Informationen von Luftbildern, obwohl diese zur besseren Korrelation der von mir erfassten Daten mit der Realität nützlich sind.


    • Re: Surveyor-Powertool: Unterwegs auf Jagd nach Mapping-Lücken · MKnight (Gast) · 16.02.2020 20:56 · [flux]

      Ich mache nahezu generell georeferenzierte Fotos von Dingen, wo ich annehme, dass sie irgendwie interessant und/oder nicht in der DB sind.
      In der näheren Umgebung mache ich bei Änderungen on the ground auch meist Fotos und wenig ausm Kopf.

      Auf Reisen schaue ich tatsächlich auch vorher nach Notes in der Nähe des Ziels oder nach OSM-Dingen, die mich interessieren oder nach Inkonsistenzen. Beispiele, die die Welt nicht braucht; ich schaue fast generell in Zielen nach Mastnummern von Überlandleitungen oder nach Nummern von Autobahnbrücken.

      Zuhause trage ich solche Sachen dann ein, aufm Smartphone rumklicken is mir zu umständlich.


    • Re: Surveyor-Powertool: Unterwegs auf Jagd nach Mapping-Lücken · miche101 (Gast) · 17.02.2020 08:54 · [flux]

      Fischkopp0815 wrote:

      Mich beschäftigen in letzter Zeit häufig Details die NICHT MEHR VORHANDEN sind, hier z.B. Telefonzellen oder Stromleitungen. Es schön ein Tool zu haben, das ans Überprüfen erinnert wenn man in der Nähe ist.

      ja das Beispiel mit Telefonzellen ist gut 🤔 Da hab ich mir auch schon mal gedacht das die mal alle überprüft werden müssten... ob noch vorhanden bzw. kaputt sind oder nicht mehr funktionieren (abgeklemmt aber nicht abgebaut)

      westnordost wrote:

      Welche Dinge mappt Ihr auf einer Survey?

      Wie ist euer Workflow zurzeit?

      In Ermangelung an besseren funktionierenden Dingen:
      Mit Offline Karten und OSMand unterwegs und Notes machen und mit daten in OSMand vergleichen... später oder gleich hochladen, je nach Akku voll|leer, empfang LTG|E|nix 🤔 Im Nachgang mit JOSM|ID eintragen 🙂

      Workflow:
      Etwas sehen oder nicht mehr sehen(aber in OSM) -> Mit OSM-Daten vergleichen -> ändern|erfassen|löschen 🙂

      Gruß Miche

      PS: Daten die man in der Map nicht sieht sind nur schwer bis garnicht zu pflegen 🤔
      PPS: Die Telefonzelle hab ich mir schonmal was auf Overpass gestrickt.... das nach der letzten Änderung eines Objekts geht.. also hier z.B. alle Telefonzellen die schon seit >5 Jahren nicht mehr bearbeitet wurden. Mein Workflow wäre dann diese vor Ort zu prüfen und dann ein check_date= oder sowas dran zu hängen.. dann fällt es aus der Overpass Abfrage raus wieder für 5 Jahre 🙂


    • Re: Surveyor-Powertool: Unterwegs auf Jagd nach Mapping-Lücken · SimonPoole (Gast) · 17.02.2020 11:12 · [flux]

      miche101 wrote:

      PPS: Die Telefonzelle hab ich mir schonmal was auf Overpass gestrickt.... das nach der letzten Änderung eines Objekts geht.. also hier z.B. alle Telefonzellen die schon seit >5 Jahren nicht mehr bearbeitet wurden. Mein Workflow wäre dann diese vor Ort zu prüfen und dann ein check_date= oder sowas dran zu hängen.. dann fällt es aus der Overpass Abfrage raus wieder für 5 Jahre 🙂

      Es ist zwar hoffnungslos, aber ich hab mir trotzdem die Mühe (sprich das Video zu machen, die Funktionalität gibt's schon lange) gemacht. Geht mit Offline-Daten natürlich auch offline, was denn sonst.

      https://wiki.openstreetmap.org/w/images … ne_age.gif


    • Re: Surveyor-Powertool: Unterwegs auf Jagd nach Mapping-Lücken · westnordost (Gast) · 17.02.2020 11:13 · [flux]

      Interessant, also die meisten die sich hier zu Wort gemeldet haben, versuchen auf einer Survey möglichst "alles" zu mappen, mit einem Schwerpunkt darauf, noch nicht vorhandene Elemente zu erfassen (statt "alle" Details hinzuzufügen).
      Dass das Eintragen zuhause nochmal etwa die gleiche Zeit erfordert wie das Erfassen der Daten per Foto (oder anderen Methoden), deckt sich mit meinen Erfahrungen.

      Wenn man so loszieht, dann ist der Workflow mit ActionCam am Lenker wohl tatsächlich der effizienteste, denn alle paar Meter anzuhalten um alles direkt einzutragen, kommt nicht in Frage und raubt den Spaß an der (Fahrrad-)tour. Die ActionCam hingegen kann völlig nebenbei laufen und selbst wenn man eine gewöhnliche Kamera benutzt, geht ein Schnappschuss immer schneller als irgendwas auf dem Smartphone einzutragen.

      Das heißt, was diese Art der Survey angeht, habe ich keine Idee wie man das effizienter machen könnte. Durch OpenStreetCam und Mapillary gibt es ja auch die Möglichkeit (für ActionCams), selbst auf das Eintragen zu verzichten und es bei dem Beitrag zu belassen, den man dadurch gemacht hat indem man die entsprechende Fotostrecke dem Rest der Community zur Verfügung stellt.
      Hier könnte man höchstens in die Richtung denken, dass es entsprechende Feeds von OSC und Mapillary gibt wenn frische Fotostrecken hochgeladen werden, mit einem Häkchen dass man setzen kann dass die Daten dieser oder jenen Fotostrecke schon eingetragen wurde.


      Für sowas wie Telefonzellen periodisch überprüfen, Öffnungszeiten periodisch überprüfen, Abholzeiten periodisch überprüfen usw., das könnte in Zukunft durch StreetComplete gelöst werden. Insbesondere sollte Overpass irgendewann Abfragen wie etwa "gib alle Elemente X dessen Key Y vor mehr als Z Tagen geändert wurde". Wenn ich mich recht entsinne, gab es da Überlegungen, dies zu ermöglichen.


      Was mich noch interessiert, wie groß das Interesse für ein Tool wäre, dass (die Vollständigkeit) bestimmte(r) Aspekte anzeigt und die Möglichkeit gibt, diese auf einfache Art und Weise zu bearbeiten. Man stelle sich visuell soetwas wie ITO Map vor, nur mit der Möglichkeit eben die hervorgehobenen Dinge (und nur diese auf einfache Art und Weise) direkt zu editieren.

      Ob so ein Tool genutzt werden würde, hängt davon ab, ob es überhaupt Mapper gibt, die, ich sag mal, sich damit zufrieden geben, auf einer Tour nur einen Aspekt zu vervollständigen bzw. beizutragen. Der Vorteil den dies hätte wäre dass man die Daten direkt auf der Tour (weil funktionsreduziert und mit einfacher Eingabe) eingeben kann statt zuhause nochmal etwa die gleiche Zeit zu investieren um sie letztlich einzutragen. Außerdem dass man auf der Tour nur dort die Daten erfasst wo sie tatsächlich fehlen statt vorsorglich alles zu erfassen weil es ja fehlen könnte und man es auf der Karte die man dabei hat nicht sehen kann.


    • Re: Surveyor-Powertool: Unterwegs auf Jagd nach Mapping-Lücken · westnordost (Gast) · 17.02.2020 11:14 · [flux]

      Es ist zwar hoffnungslos, aber ich hab mir trotzdem die Mühe gemacht (geht mit Offline-Daten natürlich auch offline, was denn sonst)

      wiki.openstreetmap.org/w/images … ne_age.gif

      Das ist ziemlich cool, tolle Funktion!


    • Re: Surveyor-Powertool: Unterwegs auf Jagd nach Mapping-Lücken · miche101 (Gast) · 17.02.2020 12:13 · [flux]

      SimonPoole wrote:

      Es ist zwar hoffnungslos, aber ich hab mir trotzdem die Mühe (sprich das Video zu machen, die Funktionalität gibt's schon lange) gemacht. Geht mit Offline-Daten natürlich auch offline, was denn sonst.

      https://wiki.openstreetmap.org/w/images … ne_age.gif

      ok, cool 😎 hab ich noch nicht gekannt. Wenn man dann schon vor Ort ist praktisch. Vespucci ist bei mir schon wieder eine Zeit her, muss ich mal eine neue Chance geben 😉


    • Re: Surveyor-Powertool: Unterwegs auf Jagd nach Mapping-Lücken · drolbr (Gast) · 17.02.2020 16:54 · [flux]

      westnordost wrote:

      Für sowas wie Telefonzellen periodisch überprüfen, Öffnungszeiten periodisch überprüfen, Abholzeiten periodisch überprüfen usw., das könnte in Zukunft durch StreetComplete gelöst werden. Insbesondere sollte Overpass irgendewann Abfragen wie etwa "gib alle Elemente X dessen Key Y vor mehr als Z Tagen geändert wurde". Wenn ich mich recht entsinne, gab es da Überlegungen, dies zu ermöglichen.

      Das gibt es bereits, hier https://overpass-turbo.eu/s/QMI

      [adiff:"2020-02-10T00:00:00Z"];
      area[name="Köln"];
      nwr[shop](area);
      compare(delta:t["opening_hours"]);
      out␣meta;
      

      mit allen Objekten mit Tag "shop" (Zeile 3), die in Köln liegen (Zeilen 2 und 3), und bei denen sich der Wert vom Tag "opening_hours" (Zeile 4) im gewählten Zeitraum geändert hat. Bei Telefonzellen habe ich kein Beispiel gefunden, bei dem alle Fallkonstellationen vorkommen:

      • delete: Objekt mit "shop" und "opening_hours" ist gelöscht worden oder hat das Tag "shop" verloren
      • modify: Objekt mit "shop" hat das "opening_hours" neu bekommen, verloren, oder der Value ist geändert worden
      • create: Objekt mit "shop" und "opening_hours" ist angelegt worden oder ein vorhandenes Objekt hat das Tag "shop" bekommen

    • Re: Surveyor-Powertool: Unterwegs auf Jagd nach Mapping-Lücken · Protoxenus (Gast) · 18.02.2020 07:39 · [flux]

      drolbr wrote:

      westnordost wrote:

      Für sowas wie Telefonzellen periodisch überprüfen, Öffnungszeiten periodisch überprüfen, Abholzeiten periodisch überprüfen usw., das könnte in Zukunft durch StreetComplete gelöst werden. Insbesondere sollte Overpass irgendewann Abfragen wie etwa "gib alle Elemente X dessen Key Y vor mehr als Z Tagen geändert wurde". Wenn ich mich recht entsinne, gab es da Überlegungen, dies zu ermöglichen.

      Das gibt es bereits, hier https://overpass-turbo.eu/s/QMI

      [adiff:"2020-02-10T00:00:00Z"];
      area[name="Köln"];
      nwr[shop](area);
      compare(delta:t["opening_hours"]);
      out␣meta;
      

      mit allen Objekten mit Tag "shop" (Zeile 3), die in Köln liegen (Zeilen 2 und 3), und bei denen sich der Wert vom Tag "opening_hours" (Zeile 4) im gewählten Zeitraum geändert hat. Bei Telefonzellen habe ich kein Beispiel gefunden, bei dem alle Fallkonstellationen vorkommen:

      • delete: Objekt mit "shop" und "opening_hours" ist gelöscht worden oder hat das Tag "shop" verloren
      • modify: Objekt mit "shop" hat das "opening_hours" neu bekommen, verloren, oder der Value ist geändert worden
      • create: Objekt mit "shop" und "opening_hours" ist angelegt worden oder ein vorhandenes Objekt hat das Tag "shop" bekommen

      Das löst das Problem aber nur teilweise. Was ist denn mit Einrichtungen, egal welcher Art, bei denen sich nichts geändert hat? Man sollte dort auch eine Überprüfung vor Ort dokumentieren können.
      Für mich gibt es da nur eine vernünftige Lösung:
      Wenn jemand die Daten überprüft hat, sollte ein Button gedrückt werden und dann ein Eintrag gesetzt bzw. überschrieben werden:

      check_date und seine Derivate kämen da in Betracht. Man könnte diese auch noch auf das Überprüfen der verschiedenen Tags erweitern.

      Ich benutze das schon und ändere das entsprechende Datum in OSMand händisch, wenn ich die Daten, vor allem Öffnungszeiten, Leerungszeiten der Briefkästen, Bezahlmöglichkeiten usw. überprüft habe.
      Gefällt mir entschieden besser, als z.B. an jede Straßefootway=no oder cycleway=no zu schreiben.


    • Re: Surveyor-Powertool: Unterwegs auf Jagd nach Mapping-Lücken · jengelh (Gast) · 18.02.2020 10:01 · [flux]

      westnordost wrote:

      Dass das Eintragen zuhause nochmal etwa die gleiche Zeit erfordert wie das Erfassen der Daten per Foto (oder anderen Methoden), deckt sich mit meinen Erfahrungen.

      1. Tippen aufm Phone ist wegen dessen Größe etwas lästig und zeitraubend. Man beschränkt sich daher im Feld auf Kurznotizen.
      2. Die 19 Bytes "w< bw3 bw3 w bm4r c" einer Notiz ergeben bei mir eine Sitzgruppe aus 6 Nodes (insgesamt ca. 20-25(!) Keyvalues), das in JOSM anzulegen ist auch wieder ein Zeitfaktor.

      Lösungsansatz für 1&2: Mit Laptop und "laptop harness" (Laptopgurt) ins Gelände und direkt alles mit JOSM einarbeiten ohne OsmAnd.
      Nachteile: Weil klobig nicht für ne Biketour geeignet, eher fußläufig. Immer noch keine Maus zum genauen Zielen, und Touchpad ist zweitklassig. Laptopgurt ist auch nicht gerade fashionable. Außerdem muss man gpsd getrennt einrichten (Phone immer noch als GPS-Empfänger notwendig), was kurz gesagt ne Frickelei ist, gerade auf Android. Sollte man in JOSM und OsmAnd direkt einbauen.

      3. Bildaufnahmen z.B. wegen building:colour muss ich erst umständlich in gimp o.ä. öffnen um nen Blur zur Mittelwertbildung zu generieren und den Hexwert zu extrahieren. Das kostet Zeit. Wenn JOSM da nur was integriert hätte...

      Die ActionCam hingegen kann völlig nebenbei laufen und selbst wenn man eine gewöhnliche Kamera benutzt, geht ein Schnappschuss immer schneller als irgendwas auf dem Smartphone einzutragen.

      Nachteil bei Bildern:
      4. Man vergisst manchmal Extraktion von Details. Häuserreihe wegen Farbe fotografiert, dann aber vergessen, die Lampe im Bild auch als OSM-Node mit einzutragen..
      5. Eingeschränkter Bildwinkel. Mapillary ist z.T. schwer nutzlos, weil die Bilder nur eine Richtung abdecken. So kriegt man zwar die Straßenschilder hin, Hausnummern am Gebäude aber nicht, denn die sind orthogonal zur Fahrbahn angebracht. Also muss man entweder die Strecke eigentlich mehrmals für Mapillary ablichten, oder man lässt es bleiben und macht sich Textnotes.
      6. Objekt ist im Bild vielleicht nicht mehr erkennbar weil zu weit entfernt; manchmal sind die Augen doch besser -> als Textnotiz beschreiben.

      Ich nutz daher überwiegend Textnotizen (OsmAnd GPX Waypoints).

      7. Führung einer getrennten Karte, worin alle abgefahrenen Segmente eingemalt sind. Dient als Referenz beim nächsten Feldbesuch zur Vermeidung von Doppelterfassung. Liegt als .osm-File vor, Konversion nach obf, gpx oder png möglich. obf: sehr zeitaufwendig (wegen OsmAndMapCreator und dem Kopieren aufs Phone und Import in OsmAnd) aber visuell super. gpx: zügig aber visuell mist (OsmAnd kann nur eine Farbe und das überlappt sich dann). png: schnellste, hat aber keine Integration in OsmAnd (png wird dann mit Browser geöffnet).

      In Zusammenfassung: OsmAnd und JOSM sind schon die Powertools schlechthin, aber besser ginge es immer ;-)