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Re: Tempolimit auf Radwegen...


Geschrieben von lorissa (Gast) am 04. September 2020 00:19:43: [flux]

Als Antwort auf: Tempolimit auf Radwegen... geschrieben von streckenkundler (Gast) am 27. August 2020 10:05:

Einer hier hat es schon angeschnitten. Das ist sehr wahrscheinlich eine erste Maßnahme hin zu Nummernschildern bei Fahrrädern zwecks der Finanzierung solcher Radweg-Image-Projekte. Laut StVO gilt für alle die gegenseitige Rücksichtsnahme. Das betrifft auch die Geschwindigkeit. Von daher sind keine gesonderten Regelungen von Nöten.

Es gibt eine seltsame Sichtweise auf den Straßenverkehr, dass es nicht möglich ist, dass alle - von Fußgänger über Kinder auf dem Rad bis Motorradfahrer, LKW-Fahrer und Autofahrer sowie Radfahrer und auch Rollifahrer - konfliktfrei den Straßenraum nutzen können. Deswegen wurde irgendwann begonnen Verkehrsteilnehmer zu separieren. Die Fußgänger auf die Gehwege, die Radfahrer auf die Radwege. Dennoch gibt es selbst unter den Kraftfahrern, die nun die Straße für sich alleine haben, Konflikte. Derweil müssen sich Rennradfahrer mit radelnden Kleinkindern mit Stützrädern, schwankenden Radlern in sehr hohem Alter und besoffenen und bekifften Radlern die schmalen Radwege teilen. Konflikte vorprogrammiert.

Eines der Probleme in Großstädten ist, dass das Rad ein alternatives Fortbewegunsgmittel werden soll. Das ist ehrlich gesagt reine Phantasie. Dennoch wurden viele von der visionären Idee angefixt und fahren täglich kilometerweise unter härtesten Bedingungen zur Arbeit und zurück. Diese sind leicht erkennbar. Es sind die, die es eilig haben, weil sie versuchen dass es doch eine Alternative ist. Es wird ersichtlich, dass es eine Alternative ist, wenn man ein sogenannter Kampfradler ist/wird. Diese sind noch keine rücksichtslosen Rowdies. Kampfradler kämpfen sich täglich durch den Straßenverkehr, mit größtmöglichem Risiko, um die Sache mit der Alternative zu erreichen. Manche geben auf, andere werden Profis darin. Kampfradler sind noch rücksichtsvoll, allerdings ist es schwer vereinbar mit Kindern auf Rädern mit Stützädern, die mit auf den engen Radwegen fahren. Manche Kampfradler nehmen es sportlich, so als täglicher Kampfbahn-Lauf. Andere bemerken den Unterschied, eben dass verhältnismäßig gegenüber anderen Fortbewegungsmitteln viel öfter ausgebremst werden. Wenn ein Autofahrer einen Radler vor der nächsten Kreuzung noch schnell überholen kann, dann tut er das, obwohl er an dieser Kreuzung links abbiegen will und weil Gegenverkehr kommt anhalten muss und den Radler ausbremst. Es wäre Nötigung, ist aber keine. Der Autofahrer fühlt sich im Recht: Ich darf das! Das geht soweit, dass dies auch in 30 Zonen passiert, wenn der Radler bereits 30 fährt. Man darf ungestraft etwas mehr als 30 fahren, also machen das auch alle Autofahrer, weil hinter dem Radler herfahren ist ja echt doof. Und dann eben wie gehabt, überholen, bremsen, anhalten, weil man abbiegen will.

Es wäre sehr einfach, wenn alle Radler Rowdies wären, vom Kleinkind mit Stützrädern, bis zur alten Omma. Oder eben alle Autofahrer. Motorradfahrer haben sich ihr eigenes Image geschaffen. Das sind alles Raser! Wenn es doch nur so einfach wäre. Es fallen eben immer nur die ins Gewicht, die negativ auffallen. Um was es eigentlich geht fällt dann hinten durch - eben das Alle gleichberechtigt gut durchkommen. Eine Gleichberechtigung bei Trennung der Verkehrsteilnehmer auf verschiedene Straßen/Radwege/Gehwege ist nicht möglich. Bisher ist es so, dass Radler zwischen Autoverkehr und Fußgänger gequetscht werden. Und dann sind es meist wenn dann nur Radwege und keine Radstraßen. Diese verlaufen mal auf der Straße und mal auf dem Gehweg - ein ewiges hin und her. Diese Trennung ist wirklichkeitsfremd. Schnelle Radfahrer auf die Straße, langsame auf den Gehweg.

Die Alltagsradler fahren zwischen 20-30 km/h. Was sie an Tempo drauf haben sieht man ihren Wadeln an. Wobei die Alltagsfahrer an Steigungen meist den Langstreckenfahrern unterlegen sind. Das unterscheidet sich nochmals an den Rädern selbst. Rennräder sind von sich aus schneller, wegen vielen Details. Es ist bei Radlern anders als bei Autofahrern: Nicht alle schaffen es eine einheitliche Geschwindigkeit von 30 km/h zu fahren, und selbst bei 20 km/h ist dem nicht so, siehe Kinder und Alte. Würden Autos so unterschiedlich schnell fahren, na das wäe ein Gehupe!

... so und jetzt habe ich keine Lust mehr weiter zu schreiben.