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Re: Zweite Meinung gefragt - Stichwort: Micromapping und Überschneidungen


Geschrieben von Map_HeRo (Gast) am 30. Januar 2022 22:53:36: [flux]

Als Antwort auf: Zweite Meinung gefragt - Stichwort: Micromapping und Überschneidungen geschrieben von Quaternion (Gast) am 26. Januar 2022 20:39:

Ich habe die Diskussion mit Interesse verfolgt und denke, dass es bezüglich der Einbindung von Verkehrswegen in residential (oder andere landuse) areas keinen Konsens geben kann, da die Definitionen nicht eindeutig genug voneinander abgegrenzt sind. Laut Wiki dient der landuse Key dazu

... to describe the primary use of land by humans.

Einen primary use kann es nur einmal geben, nicht mehrfach. Ein Gemeindegebiet, dass "primary humans for residential use" dient, ist in der Gänze nach dieser Definition landuse=residential. Das beinhaltet alle Einrichtungen, die dem residential use dienen, und dazu gehören auch Gärten, Garagen, Kindergärten, Schulen, einzelne Geschäfte, Spielplätze und Anliegerstraßen samt Parkplätzen. Laut OSM Regelwerk steht es jedem Mapper frei, jedes einzelne Grundstück aus der residential area auszuschneiden und einen anderen landuse zuzuteilen, aber ob das einen Mehrwert für die Qualität der Geodaten bringt? Einige Mapper sind dieser Meinung, andere nicht. Daran wird sich nicht ändern, solange es keine absolut verbindliche Regel dazu gibt.

Dasselbe gilt m.E. für die Anliegerstraßen. Sie können sicher Bestandteil der residential areas sein, aber auch überörtliche Bedeutung haben. Ist auch ein Landsträßchen, das weder Bundes- noch Landes- oder Kreisstraße ist, eine Durchgangsstraße, die definitiv nicht zur residential area gehört? Wenn Sie in beiden Richtungen mit anderen Orten verbindet, vermutlich schon. Und ein Nebensträßchen, das durch ein Wohngebiet führt und dann am Friedhof vorbei über die Felder zum Nachbarort (früher ein sogenannter Schleichweg, aber so etwas gibt es ja in Zeiten den gnadenlosen Routings kaum noch)? Und wenn die Anliegerstraße am Ortsrand das bebaute Gebiet von einer Schrebergartenanlage trennt, wohin gehört die Straße dann? Verbindliche Regeln dafür sucht man im Wiki vergeblich.

Vermutlich bringt auch das Ausschneiden dieser Straßen aus den residential areas keinen Mehrwert für die Datenqualität, aber es bringt m.E. auch keinen Minderwert. Orientiert man sich an den von dieterdreist angeführten Katasterplänen, die zumindest in Deutschland als amtlich Darstellung der Flächennutzung angesehen werden können, sind Verkehresflächen in bebauten Gebieten immer und m.W. ohne Ausnahme aus den bebauten Flächen ausgeschnitten (wie im Normalfall auch alle Arten von Wasserwegen). Was spricht dagegen, es in OSM genauso darzustellen? Meine Meinung: Muss nicht aber kann schon.