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Männerfreundschaften - Frauenfreundschaften: Alles Kaffeeklatsch und Kumpanei?

"Das einzige, was wirklich zählt, sind Männerfreundschaften und Grundbesitz!" tönt es von manchen deutschen Stammtischen. Im Gegenzug kontern Frauen, daß Männer untereinander zu Gefühlen unfähig sind und Männerfreundschaften daher etwas völlig Oberflächliches darstellen. Echte Freundschaft gäbe es lediglich unter Frauen. "Stimmt nicht", giften da die Männer zurück "Frauen können ja so grausam zueinander sein!". Klischee jagt Klischee, Vorurteil steht gegen Vorurteil - nichts als Plattheiten, könnte man meinen. Diese letzten Reservate unverbrüchlicher Treue erweisen sich jedoch als weitaus tiefgehender: Ehen scheitern, Familien zerbrechen, Liebe vergeht - "echte" Freundschaften hingegen sind weitgehend krisenresistent und dauern meist, bis der Tod sie scheidet: Winnetou und Old Shatterhand haben dies ganzen Generationen vorgelebt und die "beste Freundin" ist ebenso legendär. Mittlerweile hat sich ein regelrechter "Mythos" um diese unkomplizierte Variante der Liebe entwickelt. Das Schweigen in einer Männerfreundschaft läßt sich da als ein stilles und tiefes Verständnis deuten, der permanente verbale Austausch zwischen Frauen wird als höchste Stufe der Empathie definiert. Ist dies alles nur ein Werk von Interpretatoren und die völlige Bankrotterklärung der Beziehung zwischen den Geschlechtern? Oder dient all dies doch nur als Vorwand für Kaffeeklatsch und bierselige Kumpanei? Darüber diskutiert Wieland Backes mit seinen Gästen im Nachtcafé.

  1. 05.03.1999 21.45, SWR, Nachtcafé
  2. 06.03.1999 09.30, SWR, Nachtcafé
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