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Schneller, höher, süchtig - Wenn Leistung krank macht

Wir treiben seit Jahren ein munteres Gesellschaftsspiel, in dem es darum geht, am Ball zu bleiben: den beruflichen Stress spielend bewältigen, im Freundeskreis immer ausgeglichen und beliebt sein. Und das ganze bitte ohne Anzeichen von Leistungsschwäche und Ermüdungserscheinungen. Wachmacherpillen helfen dabei, die Nächte vor der anstehenden Präsentation durchzuarbeiten. Alkohol lässt den Erfolgsdruck leichter aushalten. Und über die Verweigerung von Essen wird sogar noch körperliche Leistungskontrolle betrieben. Aufputschmittel, Alkohol und Tabletten sind die "kleinen Helfer", die uns im Beruf und Alltag über die Runden kommen lassen. Der gesamtwirtschaftliche Schaden allerdings, der durch Suchtverhalten am Arbeitsplatz entsteht, beläuft sich allein bei Alkohol auf 20 Mrd. Euro pro Jahr. Die Zahl der Menschen, die sich dem Druck durch Zwangshandlungen und Sucht entziehen, nimmt zu. Der Griff zur Pille geschieht immer schneller. Die neue Welle der "Entschleunigung" hat vielerorts den Berufsalltag noch nicht erreicht. Wie kann man in einer Hochleistungsgesellschaft bestehen, in der man das Gefühl hat, nicht mehr mithalten zu können? Und wie lässt sich die Angst vor dem Versagen bewältigen? Immer mehr, immer besser, immer effizienter - treibt uns die High-Speed-Gesellschaft zwangsläufig in die Sucht?

  1. 31.01.2003 22.00, SWR, Nachtcafé
  2. 01.02.2003 08.45, SWR, Nachtcafé
  3. 24.04.2003 10.15, 3SAT, Nachtcafé
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