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Steuerparadies für deutsche Investoren?

Die Slowakei wurde jahrelang nur im Doppelpack mit dem tschechischen Nachbarn wahrgenommen. Nach der Teilung der Tschechoslowakei vor elf Jahren sagten viele dem kleineren und ärmeren jungen Staat eine düstere Zukunft voraus. Tatsächlich mussten die Slowaken auf dem harten Weg zu Demokratie und Marktwirtschaft viele Opfer bringen. Doch die Slowakei hat mächtig aufgeholt. Ab 1. Mai 2004 wird sie Mitglied in der Europäischen Union sein. Bratislava, die Mauerblümchen-Hauptstadt an der Donau, die immer im Schatten von Prag und Budapest stand, ist aufgeblüht. Sie gilt als neue "Boom Town" in Mitteleuropa. Die konservativ-liberale Regierung der Slowakei will das Land zu einem Paradies für ausländische Investoren machen. Herzstück ihrer radikalen Steuerreform ist ein Einheitssteuersatz von 19 % für die Einkommen-, Körperschafts-, und Mehrwertsteuer. Kritiker, darunter auch der IWF und die Weltbank, warnen jedoch vor einem hohen Preis: vor neuer Armut und einer Zwei-Klassengesellschaft in der Slowakei.

  1. 22.02.2004 11.00, Bayern 3, Café Europa
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