Springe zu: Hauptmenue, Stichwörter nach Anfangsbuchstaben.

Rente, Pflege, Arbeitsplätze: Was sind uns die Alten wert?

Nullrunde bei den Renten, Kürzungen nicht ausgeschlossen, Beitragssatzerhöhung, längere Lebensarbeitszeit, Pflegeversicherung - Schlagwörter, die die Republik - und vor allem deren ältere Bürger - in Aufregung versetzt haben: Bundessozialministerin Ulla Schmidt (SPD) hat eine Kürzung der Renten in diesem Jahr ausgeschlossen. Allerdings könnten die Altersbezüge der rund 20 Millionen Rentner auch nicht steigen. Die demnächst fällige zweite Nullrunde in Folge für die (heute noch) knapp 20 Millionen Rentner wird voraussichtlich nicht die letzte bleiben. Dies ist schmerzlich für eine Bevölkerungsgruppe, der durch Zuzahlungen für Krankengeld, Zahnersatz und Pflegeversicherung zuletzt bereits vieles zugemutet worden ist; diesen Belastungen stehen aber mindestens ebenso schwere Bürden gegenüber, die die heute noch Jungen zu tragen haben. Doch in vier Jahrzehnten wird ein Drittel aller Deutschen älter als 60 sein - heute ist es erst ein Sechstel - ein Albtraum nicht nur für die Rentenkasse. In drei Jahren spätestens, so Experten, ist auch die Pflegeversicherung pleite, denn ambulante Dienste und Pflegeheime werden immer teurer und die Zahl der Pflegefälle steigt. Die Pflegeversicherung ist selbst zum Pflegefall geworden. Kritiker warnen daher: Immer weniger Junge müssen für immer mehr Alte sorgen und wahrscheinlich immer länger arbeiten. Doch bricht wirklich der Staat zusammen, wenn wir nichts ändern? Hat Generationengerechtigkeit mehr mit dem Abbau des Sozialstaates als mit dessen Umbau zu tun? Müssen, wenn die Lebenserwartung steigt, entweder die Beiträge drastisch angehoben oder die Renten radikal gekürzt werden? Oder sollten bisher nicht beitragspflichtige Gruppen (Selbstständige, sog. Freiberufler, Beamte, Abgeordnete und Minister) in die Gesetzliche Rentenversicherung einbezogen werden? Wir haben den Staatshaushalt nur von unseren Kindern geborgt: Die Stimmen werden nun lauter, die nicht nur für ?mehr Kinder für Deutschland? plädieren, sondern eine sozial gerechte Politik, die - statt heutige und kommende Generationen zu entzweien - allen Gesellschaftsmitgliedern ermöglicht, ohne Angst vor Arbeitslosigkeit, Armut und Ausgrenzung zu leben. Was sind uns die Alten noch Wert? Wie schlecht geht es den Alten wirklich? Nutzen wir die Ressourcen der ?vergreisten Republik? nicht genügend? Wie stark können wir die nächsten Generationen belasten? Was bringt Generationengerechtigkeit? Wie arm werden wir im Alter sein? Diese und andere Fragen diskutiert Maybrit Illner am Donnerstag bei "Berlin Mitte" mit ihren Gästen.

  1. 14.04.2005 22.15, ZDF, Berlin Mitte
  2. 15.04.2005 17.35, Phönix, Berlin Mitte
HTML · CSS · über den Rathgeber