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Die lieben Nachbarn

Jeder hat sie. Und jeder, wirklich jeder möchte mit ihnen in Frieden leben. Nachbarschaft in Deutschland: Man hilft sich, man unterstützt einander. Ein Kaffeekränzchen hier, handwerkliche Tipps da - und manchmal wird aus dem unverbindlichen Flirt im Treppenhaus sogar mehr. So hätte man's gerne. Doch die Realität sieht oft anders aus: Nach Schätzungen des deutschen Mieterbundes gibt es allein in Deutschland jedes Jahr rund eine halbe Million Nachbarschaftsstreitigkeiten, die vor Gericht enden. Spitzfindige Streithähne und notorische Rechthaber prozessieren gegen quakende Frösche, schnatternde Enten ebenso wie um Maschendrahtzäune, wildwachsende Sträucher oder die unerwünschte Sozialeinrichtung. Das eigene Territorium gegen Außen zu verteidigen, scheint dabei eines der Hauptmotive zu sein. Nahezu eine Lebensaufgabe für viele Eigenheimbesitzer, die sich ihren Nachbarn auf Gedeih und Verderb ausgeliefert sehen. "Eher lassen sie sich von ihrer Frau scheiden, als dass sie sich von ihrem mühsam ersparten Eigenheim trennen", vermutet ein bayrischer Amtsrichter, der mit Nachbarschaftsklagen überhäuft wird. Doch es gibt auch Gegenentwürfe: Interessengemeinschaften von Jung und Alt, die sich vom Einkauf über Kinderbetreuung bis zum Hausbau gegenseitig unterstützen oder moderne Hausgemeinschaften, die das Prinzip der offenen Türe pflegen.

  1. 22.07.2005 22.05, SWR, Nachtcafé
  2. 23.07.2005 08.45, SWR, Nachtcafé
  3. 02.09.2006 08.40, SWR, Nachtcafé
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