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Von Afrika bis Afghanistan - Deutschland und Europa im Kriseneinsatz

Die Zeiten, in denen Deutschland sich mit so genannter Scheckbuch-Diplomatie von internationalen Militäreinsätzen freikaufen konnte, sind lange vorbei. Seit über einem Jahrzehnt dienen deutsche Soldaten im Rahmen von friedenssichernden und friedenserhaltenden Einsätzen - weltweit. Aber auch bei Kampfeinsätzen kommen Bundeswehrtruppen inzwischen immer häufiger zum Einsatz. Endgültig vergangen sind die Zeiten, als sich deutsche Regierungen mit Hinweis auf die "deutsche Vergangenheit" von Kriegseinsätzen freisprechen und dafür noch internationales Verständnis erwarten konnten. Die Forderung nach einem Einsatz von Tornado-Flugzeugen in Afghanistan ist der jüngste Fall, in dem die Trennungslinie zwischen echtem Kampfeinsatz und friedenssichernder Maßnahme nicht mehr für jeden erkennbar ist. Und weil die deutschen Truppen bei den Kampf- und Friedenseinsätzen - etwa der UN - einen guten Ruf genießen, werden Forderungen nach deutscher Beteiligung in Kriseneinsätzen immer häufiger und auch heftiger. Der Verteidigungsminister steckt in der Klemme: Versagt er den Bündnispartnern allzu oft die Unterstützung, leidet Deutschlands Ruf als Helfer und verlässlicher Partner. Gleichzeitig wächst die Gefahr, dass Deutschland sich bei häufiger Beteiligung an NATO-Einsätzen zur Zielscheibe von Extremisten macht. Und nicht zuletzt dürfte der innenpolitische Druck auf die Regierung massiv wachsen, wenn deutsche Soldaten in Kampfeinsätzen getötet werden.

  1. 24.03.2007 22.15, Phönix, Forum Pariser Platz
  2. 25.03.2007 17.00, Phönix, Forum Pariser Platz
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