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Tischlein deck Dich - Was passiert mit unserem Essen?

Gut fränkisch und deftig bayerisch gab es vor 20 Jahren. Heute hat jeder kleinere Ort sein chinesisches und italienisches Restaurant, den Asia-Shop um die Ecke und der Bio-Laden ist kein exotischer Treffpunkt mehr für lila- Rock-tragende Frauen mit langen zotigen Haaren oder Männern in ausgebeulten Cordhosen. Lebensmittel werden den Deutschen immer wichtiger, denn schließlich bestimmt die Ernährung unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit. Fisch hilft gegen Herzkrankheiten, Kohl gegen Krebs und das Steak verhilft zu Muskeln. Vitamine, Balaststoffe, Aminosäuren, Kohlenhydrate, Fette und Mineralstoffe: wer sich ausgewogen ernährt soll länger leben und einen besseren Schutz vor Krankheiten haben. Doch was ist mit den Tomaten aus Holland und den Orangen aus Israel? Grün geerntet und weit gereist:bieten sie trotzdem die Vitamine, die wir beim Kauf erwarten? Trotz ständig neuer gesetzlicher Auflagen blickt fast kein Verbraucher mehr durch, was nun wirklich in seinem Joghurt oder der Tütensuppe drin ist. Klare Informationen über Inhaltsstoffe oder der Bedeutung von verschiedenen Lebensmittel-Siegeln oder den berühmten Zusatzstoffen, die alle mit E- beginnen, wünschen sich die deutschen Esser. Doch statt dass Klarheit auf dem Lebensmittelmarkt herrscht wird es immer wüster. Rechts und linksdrehender Joghurt, Rührei fertig und tiefgefroren, light-Produkte für die schlanke Linie und haufenweise Kochsendungen im Fernsehen mit hohen Einschaltquoten. Immer exotischer werden da die Gerichte, produziert mit Zitronengras und Trüffel. Selbst die Bauern gehen auf die Straße, um gegen Genmanipulationen an Nahrungsmitteln zu demonstrieren. Anfang Dezember protestierten Bauern in Amberg für ein Bündnis Zivilcourage für einen gentechnikfreien Landkreis. Sie wollen keinen Anbau genveränderter Lebensmittel in ihrem Kreis. Neumarkt in der Oberpfalz nennt sich stolz genfreie Zone. In diesem Monat wird sich der Bundestags-Landwirtschafts-Ausschuss in Sachen Gentechnik äußern und in Berlin findet zugleich die alljährliche Grüne Woche statt. Bio und Öko sind auch bei den Lebensmitteln im Kommen. Jeder Discounter bietet Bio-Milch und das zu erschwinglichen Preisen. Mit Skepsis schauen immer mehr Verbraucher auf diese Entwicklung, denn, wo kommen die vielen Bio-Produkte her, wenn jedes Jahr 15 Prozent mehr Öko-Lebensmittel verkauft werden, die Anzahl der Bio-Bauern in Deutschland aber nur um 0,4 Prozent gestiegen ist? Trotz allem wehrt sich Bauernverbandschef Sonnleitner gegen eine verpflichtende Herkunftsangabe für Bio-Lebensmittel. Dies sei nicht zielgerecht. Heimische Betriebe, so Sonnleitner, würden durch zusätzliche verpflichtende Kennzeichnungsvorschriften nur unnötig belastet. Ernähren wir uns also gesund, nur weil wir Bio essen? Was ist drin in Orange und Co.?

  1. 23.01.2008 20.15, Bayern 3, BürgerForum Live
  2. 24.01.2008 01.20, Bayern 3, BürgerForum Live
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