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Endstation Knast? - Der Umgang mit der Jugendkriminalität

Seit dem brutalen Angriff zweier junger Männer auf einen Rentner in der Münchener U-Bahn ist die Diskussion über Jugendkriminalität in Deutschland wieder voll entbrannt. Während vor allem aus der Union Forderungen nach härteren Strafen für junge Gewalttäter kommen, wollen viele Vertreter der linken Parteien mehr Präventionsmaßnahmen. In einem Dossier zur Ausländer- und Jugendkriminalität verwies der Wissenschaftliche Dienst des Deutschen Bundestages jüngst auf die ?Polizeiliche Kriminalstatistik 2006?, laut der die Gesamt- und Jugendkriminalität in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen sei. Allerdings lasse sich in der Gewaltkriminalität Jugendlicher ? wie auch in der Gesamtgewaltkriminalität ? ein Anstieg der registrierten Fälle beobachten. Auch fielen nicht-deutsche Jugendliche häufiger wegen Gewaltdelikten auf als deutsche. Der Anstieg der registrierten Fallzahlen bedeute aber nicht zwangsläufig einen tatsächlichen Anstieg der Gewaltkriminalität. Auch das Kriminologische Institut für Niedersachsen e.V. (KfN) stellt tendenziell einen Rückgang des kriminellen Verhaltens Jugendlicher fest. Allerdings stellt auch das KfN fest, dass die Gewaltbereitschaft von Jugendlichen nichtdeutscher Herkunft signifikant höher als die von deutschen Jugendlichen sei. Als Ursachen hierfür werden in erster Linie soziale Benachteiligung, geringer Bildungsstand und die Erfahrung familiärer Gewalt genannt. Wo müssen Eltern, Schule und Gesellschaft ansetzen, um dieser Negativentwicklung entgegenzuwirken? Halten härtere Strafen mehr Jugendliche von Gewalttaten ab? Oder ist eine umfassendere Präventionsarbeit erfolgreicher?

  1. 16.02.2008 22.15, Phönix, Forum Pariser Platz
  2. 17.02.2008 17.00, Phönix, Forum Pariser Platz
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