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Von Geiz, Gier und Gerechtigkeit - Shoppen gegen die Krise?

Zwei Frauen aus Bangladesh reisen in diesen Tagen durch die Bundesrepublik. Sie schauen sich vor allem nach T-Shirts und Jeans bei Billig-Discountern um. Nicht um einzukaufen, sondern weil sie diese Klamotten selbst produziert haben und einmal sehen wollen, wie die hier ankommen, wie sie verkauft werden und zu welchem Preis. Billig sind sie - und das ist für viele Kunden wichtig. Doch den wenigsten ist klar, dass eine Näherin in Bangladesh bei zehn bis zwölf Stunden Arbeit am Tag nur zwischen 40 und 50 Euro im Monat verdient. Am Donnerstag sitzen die beiden Frauen bei Maybrit Illner. Wir leben von den billigen Arbeitskräften in der sogenannten Dritten Welt. Auch das ist ein Teil der Globalisierung. Müssen wir als Verbraucher dabei ein schlechtes Gewissen haben? Nein, aber wir sollten es wissen, wenn wir uns um preiswerte Flachbildschirme, Klamotten und andere "Schnäppchen reißen. Außerdem: Die Menschen, die sich bei Billig-Discountern eindecken - wie die, die dort arbeiten, gehören oft selbst zu denen, die auf jeden Cent achten müssen... In diesen Tagen vor Weihnachten ist der Kunde weniger König als Erlöser. Er soll jetzt Zeichen setzen, soll gegen den Konjunktur-Abschwung "anshoppen". Nichts beschäftigt die Politik derzeit so sehr wie die Frage, mit welchen Mitteln man die Deutschen jetzt davon abbringen kann, aus Angst zu sparen und ihr Geld auf die hohe Kante zu legen. Sollte man schnell die Steuern senken, wie das andere Länder vormachen? Oder jedem Bürger einen Gutschein über 250 Euro aushändigen - zum raschen Verbrauch in den nächsten 90 Tagen? Oder sind nachhaltige Investitionen in "grüne Produkte" und in Bildung die Lösung - weil alle kurzfristigen Aktionen ohnehin verpuffen? Viele fordern nun ein radikales Umdenken: So wie es notwendig sei, dem Finanzmarkt mit internationalen Regeln Fesseln anzulegen, müsse es auch bei Preisen und Löhnen weltweit gerechtere Lösungen geben. Die Zeit des blinden Wachstumsglaubens sei vorbei, mehr Bescheidenheit angesagt. Was ist der beste Weg aus Rezession und Krise? Welche Hilfen kann der Staat geben? Und wie sollten wir Verbraucher uns verhalten? Darüber diskutiert Maybrit Illner am Donnerstag mit ihren Gästen.

  1. 04.12.2008 22.15, ZDF, Maybrit Illner
  2. 05.12.2008 04.00, ZDF, Maybrit Illner
  3. 05.12.2008 17.30, Phönix, Maybrit Illner
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