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Die Angst der Deutschen vor dem Abstieg - Wo sind die neuen Mutmacher?

"Wirtschaft ist zu 50 Prozent Psychologie", wusste schon Ludwig Erhard, der Vater des deutschen Wirtschaftswunders. Taugt unverbrüchlicher Optimismus - die Medizin, mit der er Deutschland nach dem verheerenden Zweiten Weltkrieg wieder auf die Beine half - auch für heute? Karl-Theodor zu Guttenberg, mit 37 Jahren der jüngste Nachfolger Erhards in der Geschichte der Bundesrepublik, scheint das zu glauben: "Dieses Land braucht Mut und Zuversicht", fordert er. Aber ist der neue Wirtschaftsminister der richtige Mann, um diese Botschaft auch zu vermitteln und zu verkörpern? Eine Woche nach seiner Ernennung stellt er sich bei "Maybrit ILLNER" zum ersten Mal einer einstündigen Gesprächsrunde mit Opposition und Experten. "Yes we can" hat Obama seinen Wählern eingetrichtert. Mit dem größten Konjunkturprogramm aller Zeiten will der junge Präsident die USA wieder auf die Erfolgsbahn schieben. In fast allen wichtigen Industriestaaten wird dasselbe versucht. Aber noch gibt es keine Anzeichen dafür, dass "die Pferde wieder zu saufen beginnen", wie einst Wirtschaftsminister Karl Schiller die wichtigste Aufgabe der Konjunkturpolitik in der Rezession beschrieb. Wie wichtig Motivation in Zeiten schwerer Krisen und Niederlagen ist, hat auch der "Titan", Ex-Nationaltorhüter Oliver Kahn, immer wieder erlebt. ?Ich. Erfolg kommt von Innen? heißt sein Buch - damit tritt er unter anderem an Schulen auf, um jungen Menschen ein Gefühl dafür zu vermitteln, dass es keinen Erfolg gibt ohne harte Arbeit und den festen Glauben an sich selbst. In seinem Land sei die Lage deutlich schlechter als in Deutschland, konstatiert der britische Journalist und Autor Roger Boyes. Doch "das Gefühl, nichts mehr verlieren zu können", sei "ein befreiendes Gefühl". In England gebe es plötzlich eine "Renaissance des Humors". Aber helfen Humor und gute Laune auch den Opel-Arbeitern, deren Arbeitsplätze massiv bedroht sind? Den Autozulieferern, die nichts mehr zuzuliefern haben, weil die Konzerne kaum mehr Fahrzeuge verkaufen? Die Stimmung sei doch ohnehin besser als die Lage, wundert sich Bundesfinanzminister Steinbrück. Und viele Experten fordern, der Bevölkerung noch schonungsloser zu sagen, wie fatal unsere Situation wirklich ist. Nur dann könne man die richtigen Wege aus der Krise finden. "Wo sind die Mutmacher?" Über den richtigen Umgang mit der Wirtschaftskrise diskutiert Maybrit Illner am Donnerstag mit ihren Gästen.

  1. 19.02.2009 23.00, ZDF, Maybrit Illner
  2. 20.02.2009 03.05, ZDF, Maybrit Illner
  3. 20.02.2009 17.30, Phönix, Maybrit Illner
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