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"Wir dachten, wir schaffen es mit Liebe" - die Krankheit Depression

Der Selbstmord von Fußball-Nationaltorhüter Robert Enke hat Trauer und Bestürzung ausgelöst. Seit 2003 litt er unter Depressionen. Und wohl auch unter dem Druck, seine Krankheit in diesem Geschäft verheimlichen zu müssen. Aus Angst, sein Privatleben und seinen Sport zu gefährden, hatte er über Jahre hinweg in der Öffentlichkeit geschwiegen. Der Freitod des 32-Jährigen lenkt damit den Blick auf eine psychische Störung, mit der immer mehr Menschen zu kämpfen haben. Laut Schätzungen des Bundesgesundheitsministeriums sind mindestens vier Millionen Deutsche davon betroffen. Die Depression ist auf dem Weg zur Volkskrankheit. Dass Prominenz und Erfolg davor nicht schützen, dafür ist Robert Enke das jüngste Beispiel. Überfordern uns die allgegenwärtigen Ansprüche nach Erfolg und Glück, denen wir nicht immer genügen können? Ist Depression die Kehrseite einer Gesellschaft, in der jeder von uns zu funktionieren hat? Müssen wir offener über das Phänomen reden und uns gegen das Stigma des persönlichen Versagens wehren? west.art am sonntag macht aus aktuellem Anlass eine Sendung zum Thema Depressionen. Randi Crott spricht darüber mit ihren Gästen: Petra Endres Ihr Mann erhängte sich im Schlafzimmer. Mit den Kindern offen über den Tod zu sprechen, ihre Gefühle ernst zu nehmen und die Unterstützung der Freunde erweisen sich als Schlüssel für die Verarbeitung. Eleonore Weißgerber Die Schauspielerin gründete 2007 die Stiftung "In Balance - Zentrum für bipolare Störungen Hamburg", die über manisch-depressive Erkrankungen aufklärt. Sie plädiert eindringlich für Aufklärung über die Krankheit schon im Jugendalter. Dr. Elisabeth Friess Die Leiterin der Tagklinik für Psychiatrie am Max-Plank Institut München beschäftigt sich intensiv mit dem Zusammenhang von schwerer Depression und Suizid! Peter Grossmann Der erfahrene Sportjournalist, Moderator des ARD-Morgenmagazins und Autor kennt die Welt des Sports mit allen Höhen und Tiefen und zahlreiche Sportler sehr genau. Thomas Graw Der Sportpsychologe betreut seit mehr als drei Jahren den VFL Bochum. Er hält Spitzensportler als anfällig für Depressionen: "Das System ist relativ gnadenlos. Weil es letztlich nur nach einer Maxime funktioniert: Sieg oder Niederlage."

  1. 15.11.2009 11.00, WDR, west.art am sonntag
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