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Schönheit und Alter

Traum von ewiger Jugend, den träumen heute viele, die die Lebensmitte bereits überschritten haben. Erste Zeichen des Alters und zunehmende Einschränkungen einerseits, jugendlicher Tatendrang und der gesellschaftliche Druck von außen, jung bleiben zu müssen, andererseits, führen nicht selten zu einer inneren Zerrissenheit. Wie man damit umgeht, würdevoll älter wird, die Lebenslust und seine Schönheit trotz Alters bewahrt, berichten Barbara Stöckls Gäste in "Stöckl am Samstag" am 24. April um 16.00 Uhr in ORF 2: Dolores Schmidinger steht zu ihrer Schönheitsoperation: Die bekannte Schauspielerin und Kabarettistin ist eine der wenigen, die zu ihrer Schönheitsoperation steht. "Ich finde es verlogen, es zu leugnen und der Frau Müller aus dem 16. Bezirk auch noch ein schlechteres Gewissen zu machen, warum sie mit 60 nicht so aussieht. Vor allem in meiner Altersklasse ist es schon noch ein großes Tabu, weil das Alter an sich und alte Frauen in unserer Gesellschaft tabuisiert werden." Dem gesellschaftlichen Druck, in jedem Alter schön und schlank sein zu müssen, steht die Wienerin, die 25 Jahre lang an Bulimie litt, sehr kritisch gegenüber. "Es ist fürchterlich traurig, dass fast jede Frau mit dem Gewicht kämpft. Aber die Frauen waren schon immer, in jeder Kultur, auf Schönheit bedacht, und Frauen wurden auch immer an ihrer Schönheit gemessen." Ob sie heute Schönheit anders definiert als früher, wie sie mit dem Älterwerden zurechtkommt und warum sie sich vor einigen Jahren noch nackt fotografieren ließ, erzählt sie in "Stöckl am Samstag". Univ.-Prof. Dr. Maria Deutinger, Fachärztin für Plastische Chirurgie, Rudolfstiftung Wien: Schönheit ist ihre Profession: Als plastische Chirurgin kennt Univ.-Prof. Dr. Maria Deutinger die Probleme und Wünsche ihrer Patienten, die mit ihrer natürlichen Schönheit unzufrieden sind. Brustvergrößerungen, Fettabsaugungen oder Faceliftings stehen deshalb auf ihrer Tagesordnung: "Als plastische Chirurgin muss ich das Feingefühl haben, die Gründe für die Entscheidung zu einer solchen Operation zu hinterfragen." Die Vizepräsidentin der Österreichischen Gesellschaft für plastische, ästhetische und rekonstruktive Chirurgie spricht sich deutlich gegen Schönheits-, Jugendwahn und Körperkult aus: "Das von den Medien und der Werbung vermittelte Bild beeinflusst die Menschen stark. Alles muss perfekt sein. Perfekter Körper, perfekte Familie, perfekte Wohnung, perfekter Beruf. Das ist Ausdruck einer inneren Rastlosigkeit - die neue Religion heißt Schönheit." Warum gerade im Alter viele jugendlich schön sein wollen und wie das funktionieren kann, berichtet sie bei Barbara Stöckl. Nina Hartmann war 14 Jahre lang Model und bringt Erfahrungen auf Kabarettbühne: Schon mit zwölf schnupperte die 28-jährige Tirolerin ins Modelbusiness, mit 14 intensivierte sie ihre Tätigkeit und nahm international Aufträge an. Doch schnell merkte Nina Hartmann, dass mit sehr strengen Maßstäben gemessen wird: "Ich war unter den Models immer die Dicke. Ich fand es schon diskriminierend, wenn man zu den Anproben kam und nichts hat gepasst, da war auch alles in Größe null. Die haben mir immer das Gefühl gegeben, ich bin schuld an allem und ich bin nichts wert. Da war niemand besonders feinfühlig!", weiß die Schauspielerin und Kabarettistin zu berichten. Das eigene Verfallsdatum ist gerade in der Modebranche stets präsent: "Ich habe mit 16, 17 Jahren schon gemerkt, zu alt zu werden." Nach 14 Jahren hing sie ihre Karriere an den Nagel und erfüllte sich ihren lange ersehnten Traum, Schauspielerin zu werden. Am 12. Mai feiert ihr erstes Kabarett "Gib dem Model Zucker. Ein Abend ohne Retusche" Premiere, in dem sie mit dem Modelbusiness abrechnet und ihre lustigsten Erlebnisse auf die Bühne bringt. Vor dem Älterwerden hat Nina Hartmann keine Angst: "Heute gibt es Frauen, die sind 70 und ich denke mir 'wow'. Schönheit hat viel mit Ausstrahlung zu tun - mit oder ohne Falten, wichtig ist, was den Menschen umgibt, was von innen kommt!" Christine Lackner erlebt zurzeit ihre Midlife-Crisis und will trotzdem 100 Jahre alt werden: Christine Lackner ist 49 Jahre alt. Mit großen Schritten geht sie auf ihren 50er zu und steckt, wie sie selber sagt, mitten in einer Midlife-Crisis. "Mir wurde einfach bewusst, dass mein Dasein nicht unendlich ist. Außerdem sieht man sich ständig im Vergleich mit anderen", so die Kräuterpädagogin und Drogistin. Trotz ihrer Krise und dem Jugendwahn, den sie durch Medien und Werbung deutlich spürt, lehnt die gebürtige Wienerin Schönheitsoperationen ab: "Warum soll ich alles wegoperieren lassen und mir die Jahre wegnehmen lassen? Ich pflege tiefe Dankbarkeit für das, was ich habe und das was ich bin. Ich möchte einmal 100 Jahre alt werden, denn es gibt noch so viel Schönes zu erleben, das geht sich sonst in so kurzer Zeit gar nicht alles aus. Ich feiere jetzt meine Lebenshalbzeit." Wie sie das schaffen will und warum ihr die eigens erzeugten Öle, Cremen und Kräuter dabei helfen, verrät sie in "Stöckl am Samstag".

  1. 24.04.2010 16.00, ORF2, Stöckl am Samstag
  2. 25.04.2010 05.10, ORF2, Stöckl am Samstag
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