Eine kurze Geschichte, schnell erzählt

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Ich bin kein religiöser Mensch und bin es auch nie gewesen. Während ich aufwuchs, war die Kirche nicht mehr als die Möglichkeit, in einem geheimen Raum über dem Altarbereich Mädchen zu treffen und Zigaretten zu rauchen. Ich habe festgestellt, dass besonders im Christentum es kein verbreitetes Ideal ist, Fragen zu stellen oder etwas für sich zu behalten, so wie ich es stolz mache.

Sogar heute, wenn ich christliche Chat-Räume besuche, sieht es so aus, als ob die meisten Teilnehmer mit nichts mehr beschäftigt sind als mit Namen-nennen und plumpen Meins ist besser als Deins-Spielen, die nur dazu dienen, den schlauesten oder den mit dem größten Glauben festzustellen. Ich frage mich, was um alles in der Welt diese Menschen tun würden, wenn Jesus selbst einmal teilnehmen würde.

Meine Kindheit war recht typisch. Ich erlebte die ganze Vielfalt von Verlusten, Mißerfolgen, aber auch Siegen.

Erst in meinen frühen Zwanzigern bekam ich Probleme. Die Dinge paßten nicht. Familie und Freunde sprachen über ihre Bedenken und ihren Willen zu helfen, aber sie vergrößerten nur meine Verzweiflung. Mein Leben war miserabel und es schien keine Antwort zu geben. Ich trank ziemlich viel und entwickelte mich Jahre später zu einem richtigen Alkoholiker und Kokainsüchtigen. Die Vertreter von Jesus meldeten sich noch spät nachts im Radio, ich spürte aber trotz meiner Verwirrung einen Widerwillen, den ich nicht erklären könnte.

Die Jahre vergingen, und ich tat das Beste, was ich konnte oder was ich dafür hielt. Ich arbeitete an der ganzen Westküste als Musiker, Tischler, Techniker, Künstler, Hausmeister, Barkeeper, Verkäufer, Wartungsmonteur, Dieb. Geliebte kamen und gingen, Gelegenheiten ergaben sich und verschwanden wieder, ich verdiente Geld und verlor es wieder, Ich erwog sogar, einer Sekte beizutreten.

Dann fand ich ein Buch, Sei jetzt hier von Baba Ram Dass.

Wir alle waren schon einmal von einem Buch oder Film gefesselt, aber dieses Werk und sein ganzer geheimnisvoller Inhalti sprachen mich in einer ruhigen und persönlichen Weise an. Versunken in meinem kleinen Hotelzimmer in San Franzisco, las ich es las ich gründlich und vollständig. Ich vergaß das Buch, dann fand ich mich umherkriechend, um es plötzlich wieder hervorzuholen.

Das führte schließlich zu einem Zen-Studium, das mich bis heute sowohl fasziniert als auch frustriert.

Ich will mich kurz fassen: der grundlegendste Aspekt des Zen-Buddhismus und seiner Vertreter, der mich so fasziniert, ist, dass Zen nicht interessiert daran scheint, was ich weiß, oder wie schnell ich gehe. Es fordert nicht heraus, es urteilt nicht, es fordert nicht.

Er wünscht nur, dass ich sitze und ruhig bin.

Rio