Kohelet

Kapitel 1

  1. Die Worte Kohelets, Sohn Davids, König in Jerusalem
  2. (Nichtigkeit der Nichtigkeiten) Nichtig und flüchtig, sprach Kohelet, (Nichtigkeit der Nichtigkeiten) nichtig und flüchtig, das alles ist nichtig.
  3. Welchen Gewinn hat der Mensch von aller seiner Mühe, mit dem er sich abmüht unter der Sonne?
  4. Eine Generation geht und eine Generation kommt und die Erde bleibt stehen in Ewigkeit.
  5. Und die Sonne geht auf und die Sonne geht unter und zu ihrem Ort strebt sie, wo sie wieder aufgeht.
  6. Und er geht nach Süden und er dreht sich nach Norden und er dreht, er dreht, er geht, der Wind und weil er sich dreht, kehrt der Wind zurück.
  7. Alle Flüsse gehen in das Meer und das Meer wird nicht voll. An den Ort, an den die Flüsse gehen, dorthin kehren sie wieder, um zu gehen.
  8. Alle Wörter mühen sich ab. Nichts kann der Mensch sagen. Nicht satt wird ein Augezu sehen und nicht voll ein Ohr vom Hören.
  9. Das, was war, es ist das, was sein wird. Und das, was getan wurde, ist das, was getan wird. Und es gibt nichts völlig Neues unter der Sonne.
  10. Gibt es ein Ding, von dem einer spricht: "Siehe, das ist neu"? Es war längst in den Zeiten, die vor uns waren.
  11. Es ist kein Andenken an die Früheren und an die Folgenden, die sein werden, kein Andenken gibt es für sie bei denen, die die Nachfolgenden sind
  12. Ich Kohelet war König über Israel in Jerusalem.
  13. Und ich richtete mein Herz darauf in Weisheit zu suchen und auszukundschaften, was unter dem Himmel getan wird. Ein übles Geschäft gab Gott dem Menschen, sich in ihm abzumühen.
  14. Ich sah all das Tun, das unter der Sonne getan wurde und siehe, alles ist Hauch und Streben nach Wind.
  15. Gekrümmtes kann nicht gerade werden und Fehlendes kann nicht gezählt werden.
  16. Ich sprach in meinem Herzen: "Sieh, ich erwarb und vermehrte Weisheit mehr als jeder, der vor mir in Jerusalem war. Und mein Herz sah die Fülle der Weisheit und und des Wissen.
  17. Und ich richtete mein Herz darauf, die Weisheit zu erkennen und das Wissen von Torheit und Torheit. Ich erkannte, daß auch dieses Streben nach Wind war.
  18. Denn in der ganzen Weisheit ist viel Verdruß und wer Erkenntnis mehrt, mehrt Leiden.

Kapitel 2

  1. Und ich sagte in meinem Herzen: "Geh doch, ich will mich der Freude weihen und das Gute genießen." Und siehe, es war auch Hauch.
  2. Zum Lachen sprach ich: "Töricht." Und zur Freude: "Was tut diese?"
  3. Ich beschloß in meinem Herzen meinen Leib in Wein zu laben und mein Herz zu beschäftigen mit Weisheit. Und Torheit zu ergreifen, bis ich sähe, was für die Menschen zu tun gut wäre unter dem Himmel in der Zahl der Tage ihres Lebens.
  4. Ich vollbrachte große Werke. Ich baute für mich Häuser. Ich pflanzte mir Wein­gärten.
  5. Ich machte mir Gärten und Parks und ich pflanzte in ihnen Bäume mit viel Frucht.
  6. Und ich machte für mich Wasserteiche um trinken zu lassen einen Park wachsender Bäume.
  7. Ich schuf mir Sklaven und Sklavinnen und auch im Haus Geborene besaß ich. Rinder- und Kleinviehherden besaß ich, mehr als alle, die vor mir in Jerusalem waren.
  8. Ich häufte für mich Silber und Gold an und das Eigentum der Könige und Länder. Und ich machte mir Sänger und Sängerinnen und die Lust der Männer: Frau und Frauen.
  9. Und ich wurde größer und reicher als alle die vor mir waren in Jerusalem. Auch meine Weisheit blieb mir erhalten.
  10. Und alles was mein Augen forderten, versagte ich ihnen nicht. Meinem Herzen enthielt ich nicht alle Freude, denn mein Herz freute sich an meinem ganzen Erwerb und dies war mein Teil von meinem Erwerb.
  11. Und ich wandte mich hin zu allem meinem Tun, welches ich mit meiner Hand getan hatte und zu allem Erwerb, mit dem ich mich abgemüht hatte. Und siehe alles ist Hauch und Streben nach Wind. Und kein Gewinn ist unter der Sonne.
  12. Ich wandte mich um, um Weisheit und Torheit und Tollheit zu sehen. Denn was wird der Mensch tun, der nach dem König kommt? Das was man längst schon getan hat.
  13. Und ich sah, daß es einen Gewinn der Weisheit vor der Torheit gibt, wie Licht vor der Dunkelheit.
  14. Der Weise hat seinen Augen in seinem Kopf und der Tor wandelt in Finsternis. Und ich erkannte auch, daß das Schicksal sie alle trifft.
  15. Und ich sprach in meinem Herzen: "Das Schicksal trifft den Tor auch wie mich. Wozu bin ich so überaus weise gewesen?" Und ich sprach in meinem Herzen: "Auch dieses ist Hauch."
  16. Denn es gibt kein Andenken in fernen Zeiten an den Weisen wie an den Tor, in den kommenden Tagen wird alles längst vergessen sein. Und wie stirbt der Weise gleich dem Tor.
  17. Und ich haßte das Leben, denn böse für mich ist das Tun, das getan wurde unter der Sonne, denn alles ist Hauch und ein Haschen nach Wind.
  18. Und ich haßte alle meine Mühe, mit denen ich mich abmühte unter der Sonne, die ich überlassen muß dem Menschen, der nach mir sein wird.
  19. Und wer weiß, ob er weise oder töricht sein wird? Und doch hat er Macht über alle meine Mühen, mit denen ich mich abgemüht habe und worin ich weise gewesen bin unter der Sonne. Auch dies ist Hauch.
  20. Und ich wandte mich und ließ mein Herz verzweifeln wegen all der Mühen, mit denen ich mich abgemüht habe unter der Sonne.
  21. Denn da ist ein Mensch, dessen Mühe in Erkenntnis, in Wissen, in Tüchtigkeit geschieht und doch muß er sie einem Menschen als sein Teil geben. Auch dies ist Hauch und ein großes Übel.
  22. Denn was bleibt dem Menschen von all seiner Mühe und vom Streben seines Herzens, womit er sich abmüht unter der Sonne?
  23. Denn all seine Tage sind Schmerzen und Angst sein Geschäft, auch nachts ruht sein Herz nicht. Auch dies ist für ihn Hauch
  24. Es gibt nicht Gutes für den Menschen, der ißt und trinkt und seine Seele Gutes sehen lässt in seinen Mühen. Auch dieses sah ich aus der Hand Gottes kommen.
  25. Denn: "Wer isst und wer genießt ohne mich?"
  26. Denn dem Menschen, der ihm gefällt, gibt er Weisheit, Erkenntnis und Freude. DemSünder gibt er das Geschäft einzusammeln und anzuhäufen, um es zu geben dem, der gut ist vor Gott. Auch das ist Hauch und haschen nach Wind.

Kapitel 3

  1. Alles hat seine Zeit und für jedes Vorhaben unter dem Himmel gibt es eine Zeit.
  2. Zeit zum Gebären und Zeit zum Sterben, Zeit zum Pflanzen und Zeit zum Ausreißen des Gepflanzten.
  3. Zeit zum Töten und Zeit zum Heilen, Zeit zum Niederreißen und Zeit zum Bauen.
  4. Zeit zum Weinen und Zeit zum Lachen, Zeit zum Klagen und Zeit zum Tanzen.
  5. Zeit zum Steinewerfen und Zeit zum Steinesammeln, Zeit zum Umarmen und Zeit zum Fernhalten vom Umarmen.
  6. Zeit zum Suchen und Zeit zum Verloren gehen lassen, Zeit zum Bewachen und Zeit zum Wegwerfen.
  7. Zeit zum Zerreißen und Zeit zum Zusammennähen, Zeit zum Schweigen und Zeit zum Reden.
  8. Zeit zum Lieben und Zeit zum Hassen, Zeit für Krieg und Zeit für Frieden.
  9. Welchen Gewinn hat der Schaffende, von dem womit er sich abmüht?
  10. Ich sah die Sache die Gott den Menschen gab sich darin abzumühen.
  11. Er hat alles schön gemacht zu seiner Zeit, auch legte er die Ewigkeit in ihr Herz, nur das der Mensch nicht herausfinden kann das Tun, das Gott getan hat von Anfang bis Ende.
  12. Ich erkannte, daß es nichts Gutes für sie gibt, außer sich zu freuen und Gutes zu tun für ihr Leben.
  13. Aber auch, daß jeder Mensch ißt und trinkt und Gutes sieht in all seinen Mühen, das ist eine Gabe Gottes.
  14. Ich erkannte, daß alles, was Gott gemacht hat für ewig sein wird. Ihm ist nichts hinzuzufügen und nicht davon wegzunehmen. Und Gott hat es gemacht, damit man sich vor ihm freut.
  15. Was da ist, war längst und was sein wird, war längst und Gott sucht das Verschwundene hervor.
  16. Und wiederum sah ich unter der Sonne dort am Ort des Gerichts die Ungerechtigkeit, dort am Ort der Gerechtigkeit war Ungerechtigkeit.
  17. Ich sprach in meinem Herzen: Den Gerechten und den Frevler richtet Gott, denn es gibt dort eine Zeit für jedes Vorhaben und jedes Tun.
  18. Ich sprach in meinem Herzen: Wegen der Menschen ist es, daß Gott sie prüft und sie sehen, daß sie nichts anderes als Vieh sind.
  19. Denn das Schicksal der Menschen, auch das Schicksal des Viehs - sie haben ein Schicksal - ist dies: wie diese sterben, sterben jene und ein Geist ist ihnen allen und einen Vorteil des Menschen vor dem Vieh gibt es nicht, denn dies alles ist Hauch.
  20. Dies alles geht zu einem Ort, dies alles ist auch Staub und dies alles kehrt zurück zum Staub.
  21. Wer kennt den Odem der Menschen, ob er nach oben steigt oder den Odem des Viehs, ob er hinabsteigt unten zur Erde.
  22. Und ich sah, daß es nichts Gutes gibt, als das sich der Mensch freut an seinem Tun, denn es ist sein Teil. Denn wer will ihn dahin bringen, zu sehen das, was nach ihm sein wird?

Kapitel 4

  1. Und ich wandte mich um und sah all die Unterdrückungen, die getan werden unter der Sonne. Und siehe, Tränen der Unterdrückten und es gibt für sie keinen Tröster und von der Hand der Unterdrücker ging Gewalt aus, und es gibt keinen Tröster für sie.
  2. Und ich pries die Toten, die bereits gestorben sind, mehr als die Lebenden, die noch leben.
  3. Und mehr als beide pries ich den, der noch nicht ist, der nicht gesehen hat das böse Tun, das unter der Sonne getan wird.
  4. Und ich sah all die Mühe und all die Tüchtigkeit des Tuns, daß es Wetteifer des einen gegen den anderen ist. Auch dies ist Hauch und Streben nach Wind.
  5. Der Tor legt die Hände ineinander und ißt sein eigenes Fleisch.
  6. Besser eine Hand voll Ruhe als beide Hände voll Mühe und Streben nach Wind.
  7. Und ich wand mich um und sah Hauch unter der Sonne.
  8. Da ist einer und kein zweiter, auch hat er weder Sohn noch Bruder und es gibt kein Ende für all seine Mühe, auch seine Augen werden nicht satt am Reichtum. Für wen mühe ich mich ab und lasse meine Seele Gutes entbehren? Auch dies ist Hauch und ein böses Geschäft.
  9. Zwei sind besser dran als einer, denn sie haben guten Lohn für ihre Mühen.
  10. Denn wenn sie stürzen, richtet einer seinen Gefährten auf und wehe dem, der allein ist, wenn er fällt und kein anderer da ist ihn aufzurichten.
  11. Auch wenn zwei zusammenliegen, so wird ihnen warm, aber einem allein wird nicht warm.
  12. Und wenn einer den einzelnen überwältigt, zwei widerstehen ihm. Und der dreifache Faden wird nicht so schnell zerrissen.
  13. Besser einen Jungen, arm und weise, als eine König, alt und töricht, der nicht erkennt sich warnen zu lassen.
  14. Denn aus dem Gefängnis geht er hervor um König zu werden, obwohl ein Armer unter seiner Königsherrschaft geboren wurde.
  15. Ich sah alle Lebenden, die unter der Sonne gehen mit dem Jungen, dem Zweiten, der an seine Stelle treten soll.
  16. Endlos ist das Volk, alle die, vor denen er ist. Auch über ihn werden sich die Folgenden nicht freuen. Denn auch dies ist Hauch und Streben nach Wind
  17. Bewahre deine Füße, wenn du in das Haus Gottes gehst! Und: Nähern um zu hören, ist besser als wenn die Tore opfern, denn sie sind Unwissende, so das sie Böses tun.

Kapitel 5

  1. Eile nicht mit dem Mund und dein Herz eile nicht ein Wort hervorgehen zu lassenvor Gott! Denn Gott ist im Himmel und du auf der Erde, deshalb seien deine Worte wenig.
  2. Denn in vielen Mühen kommt der Traum und törichte Rede bei vielen Worten.
  3. Wenn Du ein Gelübde ablegst vor Gott, zögere nicht es zu erfüllen! Denn er hat keinen Gefallen an den Toren. Was du geboten hast, erfülle!
  4. Besser, daß du nicht gelobst, als das du gelobst und nicht erfüllst!
  5. Laß nicht zu, daß dein Mund zur Sünde dein Fleisch gibt und sage nicht vor dem Boten: Es war ein Versehen! Wozu soll Gott über deine Stimme zürnen und das Werk deiner Hände verderben?
  6. Denn bei vielen Träumen und viel Hauch sind viele Worte. So fürchte Gott
  7. Wenn du Unterdrückung eines Armen und Raum von Recht und Gerechtigkeit im Lande siehst, staune nicht über die Sache, denn ein Hoher wacht über einen anderen Hohen und ein Hoher über sie.
  8. Und Gewinn für das Land ist: Ein König für ein bebautes Feld.
  9. Der, der Silber liebt wird nicht satt an Silber und wer liebt Reichtum ohne Ertrag? Auch dies ist Hauch.
  10. Mehr sich das Gute, vermehren sich die, die es essen und welchen Gewinn hat sein Besitzer, als das seine Augen es ansehen?
  11. Süß ist der Schlaf des Arbeiters, ob er wenig oder viel ißt, der Überfluß läßt den Reichen nicht schlafen.
  12. Es gibt ein böses Über, das ich unter der Sonne sah: Reichtum, der bewahrt wird von seinem Besitzer zu seinem Übel.
  13. Ein solcher Reichtum ging verloren durch eine böse Sache und hat er eine Sohn gezeugt, so ist gar nicht in seiner Hand.
  14. Wie er aus dem Leib der Mutter hervorgegangne ist, nackt wird er wieder zurückgehen, wie er gekommen ist und nichts trägt er davon von seinen Mühen, das er gehen lassen wird durch seine Hand.
  15. Und auch dies ist ein böses Übel: Ganz wie er gekommen ist, so wird er gehen. Aber was für eine Gewinn hat er, daß er sich um Wind müht?
  16. Auch aß er alle seine Tage in Finsternis und hatte viele Verdruss und Krankheit und viel Zorn.
  17. Sie, was ich als gut sah, was als schön: Zu essen und zu trinken und Gutes zu sehen in all seinem Mühen womit er sich abmüht unter der Sonne die Zahl der Tage seines Lebens, die Gott ihm gab, denn dies ist sein Teil.
  18. Auch jeder Mensch, dem Gott gab Reichtum und Schätze und den er ermächtigt hat von diesem zu essen und zu trinken bei seiner Mühe und sich zu freuen, dies ist eine Gabe Gottes.
  19. Denn er denkt nicht viel an die Tage seines Lebens, da Gott ihn beschäftigt mit der Freude seines Herzens.

Kapitel 6

  1. Es gibt Böses, dass ich gesehen habe unter der Sonne und böse ist es für den Menschen:
  2. Ein Mensch dem Gott gegeben hat Reichtum, und Schätze und Ruhm und seiner Seele fehlt nichts von allem, was er wünscht und Gott hat ihn nicht ermächtigt davon zu essen, sondern ein fremder Mann ißt davon. Dies ist Hauch und ein übles Leiden.
  3. Wenn ein Mann hundert Kinder zeugt und viele Jahre lebt, das die Tage seiner Jahre viele wären und seine Seele sich nicht sättigte am Guten und auch kein Begräbnis für ihn wäre, von dem sage ich: Eine Fehlgeburt hat es besser als er.
  4. Denn im Hauch kommt sie und in Finsternis geht sie und in Finsternis wird ihr Name bedeckt.
  5. Auch die Sonne sah sie nicht und kannte sie nicht. Diese hat mehr Ruhe als jener.
  6. Und wenn er auch zweimal tausend Jahre gelebt, aber nichts Gutes gesehen hätte, -geht nicht alles an seine Ort?
  7. Alle Mühe des Menschen ist für seinen Mund, aber sein Verlangen wird nicht gestillt.
  8. Denn was hat ein Weiser dem Tor voraus? Was hilft es dem Armen, daß er weiß, dass er unter Lebenden wandelt?
  9. Besser das Sehen der Augen, als das Umhergehen des Verlangen. Auch dies ist Hauch und ein Streben nach Wind.
  10. Was war, sein Name ist genannt und voraus ist bekannt, was ein Mensch ist. Und er kann nicht rechten mit dem, der stärker ist als er.
  11. Denn es gibt viele Worte die vermehren den Hauch. Welchen Nutzen hat der Mensch?
  12. Denn wer erkennt, was gut ist für den Menschen im Leben, die Zahl der Tage seines nichtigen Lebens, die er verbringt wie ein Schatten? Wer kann dem Menschen erzählen, was noch ihm sein wird unter der Sonne?

Kapitel 7

  1. Besser einen guten Namen als gutes Öl und der Tag des Todes als der Tag, da einer geboren wird.
  2. Besser in das Haus der Trauer zu gehen, als in das Haus der Feier, denn dort ist das Ende aller Menschen und der Lebende nimmt es sich zu Herzen.
  3. Besser Verdruß als Lachen, denn bei bösem Gesicht geht es dem Herzen gut.
  4. Das Herz der Weisen ist im Haus der Trauer und das Herz der Toren im Haus der Freude.
  5. Besser die Schelte des Weisen zu hören als ein Mann, der das Singen des Toren hört.
  6. Denn wie das Geräusch der Dornen unter dem Topf, so ist das Lachen des Tors. Und auch dies ist Rauch.
  7. Denn unrechter Gewinn macht den Weisen zum Toren und Bestechung ruiniert das Herz.
  8. Besser das Ende einer Sache als ihr Anfang und besser langmütig als hochmütig.
  9. Sei nicht schnell in deinem Geist dich zu ärgern, den Zorn ruht im Busen der Tore.
  10. Sprich nicht: Wie kommt es das frühere Tage besser sind als diese. Denn nicht aus Weisheit fragst du danach.
  11. Gut ist Weisheit mit Besitz und Gewinn für die, die die Sonne sehen.
  12. Denn im Schatten der Weisheit ist es wie im Schatten des Geldes. Der Gewinn der Erkenntnis ist aber: Die Weisheit gibt ihrem Besitzer leben.
  13. Siehe das Werk Gottes! Denn wer kann gerade machen, was er gekrümmt hat?
  14. An guten Tagen sei guter Dinge und an bösen Tagen siehe: Auch diesen hat Gott gemacht, damit der gar nichts herausfindet, was nach ihm ist.
  15. Dies alles habe ich gesehen in den Tagen meiner Nichtigkeit: Da ist ein Gerechter der zugrunde geht in seiner Gerechtigkeit und da ist ein Frevler, der lange lebt in seiner Bosheit.
  16. Sei nicht allzu gerecht und sei nicht übertrieben weise. Wozu willst du dich zerstören?
  17. Sei nicht allzu ungerecht und sei kein Tor. Was willst du sterben, wenn deine Zeit noch nicht da ist?
  18. Gut, daß du an diesem festhältst und auch jenes nicht aus der Hand läßt, denn der,der Gott fürchtet entgeht dem allen.
  19. Die Weisheit hilft dem Weisen mehr als zehn Machthaber, die in der Stadt sind.
  20. Denn kein Mensch auf Erden ist so gerecht, daß er Gutes tut und nicht sündigt.
  21. Auch zu allen Worten, die sie reden, gib sie nicht zu deinem Herzen, damit du nicht deinen Knecht hörst, der dich verflucht.
  22. Denn auch viele Male, dein Herz weiß es, hast auch du andere verflucht.
  23. Das alles habe ich in Weisheit geprüft. Ich sprach: Ich will weise werden, sie aber blieb fern von mir.
  24. Fern ist das, was ist und tief, tief. Wer kann es ergründen?
  25. Ich wandte mich und mein Herz und zu suchen die Weisheit und ein Denkergebnis und zu erkennen Unrecht als Torheit und Torheit als Tollheit.
  26. Und ich fand, bitterer als der Tod ist die Frau, die ein Netzt ist und deren Herzen ein Fischernetz und deren Hände Stricke. Ein Guter vor dem Angesicht Gottes wird ihr entkommen, der Sünder aber wird durch sie gefangen.
  27. Siehe, dies fand ich, spricht Kohelet, eins zum anderen, zu finden ein Denkergebnis.
  28. Was meine Seele suchte und ich nicht fand: Einen Mann von tausend fand ich, aber eine Frau von diesen allen fand ich nicht.
  29. Allein dies, siehe, habe ich gefunden: Gott hat den Menschen gerade gemacht, sie aber suchten viele Ränke.

Kapitel 8

  1. Wer ist wie der Weise und wer versteht die Deutung der Dinge? Die Weisheit des Menschen läßt leuchten sein Angesicht und die Kraft verändert sein Angesicht zum besseren.
  2. Ich : Gehorche dem Befehl eines Königs (und) wegen des Eides Gottes.
  3. Übereile dich nicht von ihm wegzugehen. Befasse dich nicht mit einer bösen Sache, denn er tut alles woran er Gefallen hat.
  4. Denn das Wort des Königs ist mächtig und wer darf zu ihm sagen: Was machst Du?
  5. Wer das Gebot hält, kennt keine böse Sache und Zeit und Gericht kennt das Herz eines Weisen.
  6. Denn für jede Sache gibt es eine Zeit und ein Gericht, denn das Übel des Menschen liegt schwer auf ihm,
  7. denn er weiß nicht, was sein wird. Denn wie es ein wird, wer soll es ihm erzählen?
  8. Kein Mensch hat Gewalt über den Wind, zurück zu halten den Wind und keiner hatGewalt über den Tag des Todes. Es gibt keine Entlassung im Krieg und das Unrecht rettet nicht seinen Herren.
  9. Alles dies sah ich und gab zu meinem Herzen all das Tun, das unter der Sonne getan wird zur Zeit, da ein Mensch Macht über einen Menschen zu seinem Übel hat.
  10. Und so sah ich Frevler, die begraben worden sind und sie gingen, aber von heiligen Orten gingen die weg und sie wurden vergessen in der Stadt, die Recht getan hatten. Auch dies ist Hauch.
  11. Und weil der Richterspruch über die böse Tat nicht schnell vollzogen wird, darum ist das Herz der Menschen voll geworden, Böses zu tun.
  12. Denn ein Sünder tut hundertmal Böses und lebt lange, auch ich habe auch gesehen, dass es den Gottesfürchtigen gut geht, die sich fürchten vor seinem Angesicht.
  13. Aber nicht gut gehen wird es dem Frevler und er wird seine Tage nicht verlängern wie der Schatten, weil er sich nicht vor dem Angesicht Gottes fürchtet.
  14. Es gibt eine Nichtigkeit die geschieht auf der Erde: Es gibt Gerechte, denen ergeht es wie jenen, die Unrecht tun und es gibt Frevler, denen es ergeht wie jenen die Gerechtes tun. Ich sah, auch dies ist Hauch.
  15. Und ich lobte die Freude, denn es gibt nichts besseres für den Menschen unter der Sonne, als zu essen und zu trinken und sich zu freuen. Und dies wird ihn begleiten in den Mühen der Tage seines Lebens, die ihm Gott gegeben hat unter der Sonne.
  16. Als ich mein Herz gab, um Weisheit zu erkennen und um zu sehen die Mühe die getan wird auf der Erde. Denn weder am Tage noch in der Nacht sieht man Schlaf mit seinen Augen.
  17. Und ich sah alles, was Gott gemacht hat, das der Mensch nicht ergründen kann das Tun, das unter der Sonne geschieht. Wie der Mensch sich auch müht zu suchen, er ergründet es nicht. Wenn der Weise sagt, es zu wissen, er kann es nicht ergründen.

Kapitel 9

  1. Denn dies alles hab ich zu meinem Herzen und um alles dies zu prüfen, daß die Gerechten und die Weisen und ihre Taten in der Hand Gottes sind, auch die Liebe, auch der Hass. Die Menschen können nicht erkennen, was alles vor ihnen liegt.
  2. Dies alles, wie bei allen: Ein Schicksal für den Gerechten und für den Frevler, für den Guten und für den Reinen und für den Unreinen und für den, der opfert und für den der nicht opfert. Wie der Gute, so der Sünder, der, der schwört, wie der, der den Eid fürchtet.
  3. Dies Übel ist in allem was unter der Sonne getan wird, denn ein Schicksal für alle. Und auch das Herz der Menschen ist voll des Übels und Tollheit ist im Herzen während ihres Lebens. Und dann zu den Toten.
  4. Ja, wer auserwählt ist von allen Lebenden, für den gibt es Hoffnung. Denn ein lebender Hund hat es besser, als ein toter Löwe.
  5. Denn die Lebenden wissen, daß sie sterben, die Toten aber wissen gar nichts und es gibt keinen Lohn für sie, denn ihr Andenken ist vergessen,
  6. auch ihr Lieben, auch ihr Hassen, auch ihr Eifer ist längst verlorengegangen. Und sie haben ewig keine Teilnahme an allem, das unter der Sonne getan wird.
  7. Geh hin, iß dein Brot mit Freude und trink deinen Wein mit gutem Herzen, denn längst hat Gott Wohlgefallen an deinem Tun.
  8. Zu jeder Zeit seien deine Kleider weiß und laß es nicht fehlen an Öl auf deinem Haupt.
  9. Genieße das Leben mit der Frau die du liebst, alle Tage deines nichtigen Lebens, das er dir gegeben hat unter der Sonne, alle deine nichtigen Tage.
  10. Alles was in deine Hand gelangt zu tun, das tue in deiner Kraft. Denn es gibt weder Tun noch Berechnung noch Wissen noch Weisheit in der Scheol, in die du gehst.
  11. Und ich wandte mich um und sah unter der Sonne, daß nicht die Schnellen den Lauf, nicht die Starken die Kämpfe und auch nicht die Weisen das Brot gewinnen und auch nicht die Klugen den Reichtum und auch nicht die Kenntnisreichen die Beliebtheit, denn Zeit und Geschick trifft sie alle.
  12. Denn auch der Mensch kennt nicht seine Zeit, denn wie die Fische, die gefangen werden in üblen Netzen und wie die Vögel, die gefangen werden in Fallen, wie diese werden gefangen die Menschen zur Zeit des Übels, wenn es plötzlich über sie fällt.
  13. Auch dies sah ich als Weisheit unter der Sonne und groß erschien es mir:
  14. Es war einen kleine Stadt und wenige Männer waren in ihr. Und gegen sie kam ein großer König und umzingelte sie und baute gegen sie große Belagerungstürme.
  15. Aber es fand sich in ihr ein armer weiser Mann, er die Stadt hätte retten können mit seiner Weisheit, aber kein Mensch dachte an den armen Mann.
  16. Und ich sagte mir: Besser ist die Weisheit als die Kraft. Aber die Weisheit des Armen wird verachtet und seine Worte werden nicht gehört.
  17. Worte der Weisen in Ruhe gehört sind besser als das Geschrei des Herrschers unter den Toren.
  18. Weisheit ist besser als Kriegsgerät, aber ein Sünder richtet vieles Gute zugrunde.

Kapitel 10

  1. Tote Fliegen lassen stinken und gären das Öl des Salbenmischers. Wertvoller als Weisheit und Ehre ist ein wenig Torheit.
  2. Das Herz eines Weisen ist in seiner Rechten, aber das Herz eines Tors ist in seiner Linken.
  3. Und auch wenn der Tor den Weg geht, mangelt es ihm an Herz und er sagt jedem.er sei ein Tor.
  4. Wenn der Geist des Herrschers gegen dich aufsteigt, verlasse nicht deinen Platz, denn Gelassenheit hindert großes Unheil.
  5. Es gibt ein Übel, das ich gesehen habe unter der Sonne: Vergehen das ausgeht vom Machthaber.
  6. Dem Tor werden hohe Ehrenstellen gegeben, aber der Reiche sitzt in Niedrigkeit.
  7. Ich sah Sklaven auf Pferden und Fürsten wie Sklaven auf der Erde gehen.
  8. Wer eine Grube gräbt, kann selbst hineinfallen und wer eine Mauer einreißt, den kann eine Schlange beißen.
  9. Wer Steine bricht, kann sich an ihnen verletzten. Wer Holz spaltet, kann sich an ihm gefährden.
  10. Wenn Eisen stumpf geworden ist und niemand es schleift muß man seine Kräfte anstrengen. Aber ein Gewinn ist es die Weisheit tauglich zu machen.
  11. Wenn die Schlange vor der Beschwörung beißt, hat der Beschwörer keinen Vorteil.
  12. Die Worte aus dem Mund eines Weisen bringen Gunst, die Lippen eines Tor richten ihn zugrunde.
  13. Der Anfang der Worte seines Mundes ist Torheit und das Ende seines Mundes böse Torheit.
  14. Und der Tor macht viele Worte. Der Mensch erkennt nicht, was sein wird. Und was sein wird nach ihm, wer soll es ihm erzählen?
  15. Die Arbeit ermüdet den Tor, der nicht weiß zur Stadt zu gehen.
  16. Wehe dir Land, dessen König ein Junge ist und dessen Fürsten am Morgen essen!
  17. Glücklich du Land, dessen König ein Sohn von Edlen ist und dessen Fürsten essen zur rechten Zeit als Starke und nicht im Trinkgelage!
  18. Durch Faulheit senkt sich das Gebälk und durch das Sinkenlassen der Hände träufelt das Haus.
  19. Um zu lachen, macht man Speise und Wein erfreut das Leben und das Geld gewährt dies alles.
  20. Auch in deinen Gedanken verfluche nicht den König und in deinem Schlafzimmer verfluche nicht den Reichen. Denn die Vögel des Himmels tragen die Stimme und was Flügel hat, zeigt an das Wort.

Kapitel 11

  1. Wirf dein Brot hin auf das Wasser, denn nach vielen Tagen wirst du es finden.
  2. Gib den Teil sieben anderen und auch acht, denn du weißt nicht was Böses ist auf Erden.
  3. Wenn die Wolken voll werden, gießen sie Regen auf die Erde und wenn ein Baum nach Süden oder Norden fällt, an dem Ort wo der Baum fällt, da bleibt er.
  4. Wer auf den Wind achtet, sät nicht und wer auf die Wolken sieht, der erntet nicht.
  5. Denn wie du den Weg des Windes nicht kennst, wie die Knochen im Leib der Schwangeren, so kennst du nicht das Tun Gottes, der handelt.
  6. Am Morgen säe deinen Samen und am Abend laß deine Hände nicht ruhen, denn du weißt nicht, was gelingen wird, ob dieses oder jenes oder beides zugleich gut werden wird.
  7. Und süß ist das Licht und gut für die Augen zu sehen die Sonne.
  8. Denn wenn der Mensch viele Jahre lebt, soll er sich in allem freuen und denken an die Tage der Finsternis, dass sie viele seien, denn alles was kommt ist Hauch.
  9. Freu dich Jüngling in deiner Jugend und dein Herz mache dich fröhlich in den Tagen deines Jugendalters und gehe auf den Weg des Herzens und dem Sehen deiner Augen. Aber wisse, dass wegen diesem allen dich Gott vor das Gericht ziehen wird.
  10. Entferne den Unmut aus deinem Herzen und halte Böses fern von deinem Leib! Denn die Jugend und die Schwärze des Haares sind Nichtigkeit.

Kapitel 12

  1. Und denke an deinen Schöpfer in den Tagen deiner Jugend, bevor die Tage des Bösen kommen und die Jahre eintreffen, von denen du sagst: An ihnen habe ich kein Gefallen.
  2. Bevor sich verfinstert die Sonne und das Licht und der Mond und die Sterne und die Wolken wiederkehren nach dem Regen.
  3. An dem Tag wenn die Wächter zittern im Haus und die Starken sich beugen und die Mühlen frei von Arbeit sind, weil sie wenig geworden sind und sie verdunkeln die, die durch die Fenster sehen.
  4. Und die Türen zur Straße sind verschlossen, während das Geräusch der Mühle gedämpft wird und aufsteigt zur Stimme des Vogels und alle Töchter des Gesangs werden gedämpft.
  5. Auch vor der Höhe fürchtet man sich und Schrecknisse auf dem Weg. Und der Mandelbaum blüht und die Heuschrecke schleppt sich und die Kaper bricht auf, denn der Mensch geht hin zu seinem ewigen Haus und auf der Straße gehen die Klagenden umher,
  6. bevor die silberne Schnur entfernt wird und das goldene Gefäß zerbricht und der Krug zerschellt an der Quelle und das Rad zerbrochen in den Brunnen fällt.
  7. Und der Staub kehrt zur Erde zurück, so wie er gewesen, und der Geist kehrt zurück zu Gott, der ihn gegeben hat.
  8. Hauch und nichtig, sprach Kohelet, das alles ist Hauch.
  9. Und darüber hinaus, das Kohelet weise war, lehrte er das Volk Erkenntnis und erwog und erforschte und verfasste viele Sprüche.
  10. Und Kohelet suchte zu finden wohlfällige Worte und aufrichtig niederzuschreiben Worte der Weisheit.
  11. Die Worte der Weisen sind wie Treiberstachel und wie eingeschlagene Nägel die gesammelten Sprüche. Sie sind gegeben von einem Hirten.
  12. Und darüber hinaus, mein Sohn, laß dich warnen vor ihnen. Des vielen Büchermachens ist kein Ende und das viele Studieren ermüdet den Leib.
  13. Das Endergebnis des allen laßt uns hören: Fürchte Gott und befolge seine Gebote, denn dies gilt für jeden Menschen.
  14. Denn jedes Werk wird Gott vor ein Gericht über allem Verborgenen ziehen, sei es gut oder böse.