Kurzgeschichten

Gesammelt von , übersetzt von im Jahr .

Der Fallschirmspringer

Ein Fallschirmspringer hatte Angst zu springen. Sein Lehrer sagte zu ihm:
Wenn irgend etwas schief geht, rufe Buddha oh Buddha, und Du wirst gerettet.

Der Fallschirmspringer hatte solche Angst, dass er vergaß, die Reißleine zu ziehen. In höchster Not rief er: Buddha oh Buddha!, und ein Hand erschien und hielt ihn fest.

Gott sei Dank!, sagte er, und die Hand ließ ihn wieder fallen.

(Eingereicht von David Mather)

Wie man mit Neurotikern umgeht

Ein Psychiater fragte den Zen-Meister:
Wie gehst Du mit Neurotikern um?

Der Zen-Meister antwortete:
Ich bringe sie zu dem Punkt, wo sie keine Fragen mehr stellen können.

(Eingereicht von Barry Erdman)

Autofahren in Indien

Ein Mönch war in Indien mit dem Auto unterwegs. Plötzlich lief vor ihm ein Hund auf die Straße. Er konnte nicht mehr ausweichen und überfuhr den Hund.

Der Mönch hielt an und sah einen Tempel in der Nähe. Er ging dorthin und klopfte am Tor. Als ein anderer Mönch ihm öffnete, sagte er:
Es tut mir schrecklich leid, aber mein Karma hat gerade Ihr Dogma überfahren.

(Eingereicht von Nebuchadnezzar)

Mitgefühl ausgedrückt mit einen Schirm

Eine Frau aus dem Westen studierte in Indien bei einem buddistischen Lehrer. Als sie mit einer Freundin in einer Riksha unterwegs war, wurden sie von einem Mann angegriffen. Letztendlich erreichte der Angreifer nicht mehr, als die beiden zu erschrecken.

Dennoch war die Frau sehr aufgeregt und erzählte das ihrem Lehrer. Sie fragte ihn, was sie hätte tun sollen, was die angemessene buddhistische Reaktion gewesen wäre.

Der Lehrer antworte mit einfachen Worten:
Sie hätten sehr bewußt und mit großem Mitgefühl für den Mann - ihm ihren Schirm auf den Kopf hauen sollen.

(Eingereicht von Susan)

Über Wasser gehen

Drei Mönche beschlossen zusammen zu meditieren. Sie saßen nebeneinander am Ufer eines Sees und schlossen die Augen in Konzentration.

Plötzlich stand der erste Mönch auf und sagte: Ich habe mein Kissen vergessen. Er sprang auf das Wasser und lief, nicht zu fassen, über den See zu ihrer Hütte am anderen Ufer.

Als er zurückkam, stand der zweite Mönch auf und sagte: Ich vergaß, meine Unterwäsche zum Trocknen aufzuhängen. Er lief seelenruhig über den See und kam auf die gleiche Weise zurück.

Der dritte Mönch hatte die beiden ersten aufmerksam beobachtet bei dem, was er für einen Test seiner Fähigkeiten hielt. Sollten euere Fähigkeiten soviel weiterentwickelt sein als meine? Ich kann mit allem mithalten, was ihr beiden vorführt!

Mit diesen Wort sprang er auf, um auch über den See zu laufen.
Prompt versank er im tiefen Wasser.

Dies konnte den Yogi nicht abschrecken. Er stieg aus dem Wasser und versuchte es wieder, und versank wieder. Er stieg noch einmal heraus und versuchte es noch einmal, und immer wieder versank er. Das wiederholte sich, und die anderen beiden Mönche schauten zu.

Nach einiger Zeit wandte sich der zweite Mönch an den ersten und fragte: Was meinst Du? Sollen wir ihm sagen, wo die Steine liegen?

(Eingereicht von Byrd Chong)

Zwei betrunkene Mönche

Ich nahm Ian, meinen Sohn, mit zu einer Abschiedsparty für Freunde, die in ihre Heimat zurückkehrten. Ian mit seinen 9 Jahren, beobachte klug, dass einige der Gäste zu viel tranken (ich war nicht darunter).

Auf unserer eineinhalbstündigen Heimfahrt sprach ich mit ihm über die Wichtigkeit der Mäßigung. Ian dachte einige Zeit nach und sagte dann: Vater, ich habe mir gerade eine Geschichte ausgedacht:

Es waren einmal zwei buddhistische Mönche, und jeder der beiden hatte 13 Biere getrunken. Einer der beiden hatte einen langen Weg nach Hause vor sich.

Wirst Du es nach Hause schaffen? wurde er gefragt, Du siehst doch schon alles dreifach.

Aber natürlich! Ich nehme einfach den mittleren Weg.

(Eingereicht von Thomas Roberts)

Die klugen blinden Elefanten

Sechs kluge blinde Elefanten diskutierten darüber, wie Menschen beschaffen seien. Sie konnten sich nicht einigen und beschlossen, die Beschaffenheit von Menschen durch direkte Erfahrung zu bestimmen.

Der erste kluge blinde Elefant setzte ein Bein auf einen Menschen und erklärte: Menschen sind platt.

Die anderen klugen blinden Elefanten taten das Gleiche - und stimmten dem ersten zu.

(anonym eingereicht)

Die Fahne flattert.

Vier Mönche saßen in einem Kloster bei der Meditation. Plötzlich begann die Fahne auf dem Dach zu flattern.

Der eine Mönch kam aus der Versenkung und sagte:
Die Fahne flattert.

Ein weiter fortgeschrittener Mönch sagte:
Der Wind flattert.

Der dritte Mönch, der schon zwanzig Jahre übte, sagte:
Euer Geist flattert.

Der vierte Mönch, der Älteste unter ihnen, war sichtbar verärgert über die drei:
Eure Münder flattern!

(anonym eingereicht)

Die andere Seite

Ein junger Buddhist kam auf seiner Heimreise an das Ufer eines breiten Flusses. Hoffnungslos starrte er auf das große Problem vor ihm und überlegte für Stunden, wie er dieses Hindernis überwinden könne.

Gerade als er sein Ziel, die Reise fortzusetzen, aufgeben wollte, sah er einen großen Lehrer auf der anderen Seite des Flusses. Der junge Buddhist rief hinüber zu dem Lehrer: Oh weiser Mann, kannst Du mir sagen, wie ich auf die andere Seite dieses Flusses komme?

Der Lehrer überlegte einen Moment, sah den Fluß hinauf und hinunter, und rief zurück: Mein Sohn, Du bist bereits auf der anderen Seite.

(Eingereicht von Joe McClintock)