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Re: Dominanz von Bergen


Geschrieben von fkv (Gast) am 31. Oktober 2011 09:34:05: [flux]

Als Antwort auf: Dominanz von Bergen geschrieben von monotar (Gast) am 29. Oktober 2011 09:35:

quasilotte wrote:

Wenn ich Köln rendere ist das sowas von zugepflastert mit Cafes/Bars/Gaststätten das man nichts mehr von von Köln selber sieht, das diese Punkte wirklich nur bei großen Zoomstufen sinnvoll sind - allerdings möchte ich diese Punkte schon bei etwas kleineren Zoomstufen sehen um bei meiner Tourenplanung einen besseren Überblick zu haben (was auf dem "Land" ja ohne Probleme so OK ist).
Eigentlich müsste der Renderer bei sowas sagen: Wenn die Straßen zuviel verdeckt sind weniger Punkte ... das selbe würde aber auch für Flächen gelten - wenn zuviele Linien und Punkte diese weglasen damit die Fläche wieder zu erkenne ist...

Wie man sowas automatisch lösen kann ist mir noch schleierhaft

Alles kann man automatisch lösen, man muss nur strukturiert vorgehen.
1) Regeln definieren
2) Implementierung

Zu (1) kann man sich überlegen:
Wenn ich die Darstellung (ob überhaupt, und wie groß und deutlich) eines Objektes manuell bestimme, wie gehe ich dann vor? Da wende ich ja genauso Regeln an. Die muss ich mir nur bewusst machen. Entweder durch Überlegung oder an Hand von Beispielen.

Wenn ich einem Kind erklären muss, wann ich ein Restaurant einzeichne und wann nicht, darf ich ja auch nicht sagen: "Das mach ich nach Gefühl. Das verstehst du nicht. Das kommt mit der Erfahrung!" Klar, manche reden so mit ihren Kindern. Aber diese Kinder sind arm dran.

Als Faktoren, aus denen man Regeln entwickeln kann, fallen mir ein:

  • ) Anzahl gleichartiger Objekte in der Umgebung (Radius xx)
  • ) Wertigkeit (z.B. Gipfelhöhe, Restaurant-Sterne) gleichartiger Objekte in der Umgebung (Radius xx, oder umgekehrt prop. zum Radius gewichtet)
  • ) Anzahl und Bedeutung (fördernd/hemmend) andersartiger Objekte in der Umgebung (Radius xx), überlegen: welche Arten von Objekten sind relevant? (POIs, Straßen...)

Ein Regelset kann nicht für alle Situationen perfekt sein. Man muss mal irgendwie anfangen und dann mit der Zeit die Parameter feintunen und für Sonderfälle, mit denen man nicht gerechnet hat, die Regeln erweitern. So wird das Regelset mit der Zeit immer ausgefeilter.

monotar wrote:

hier http://de.wikipedia.org/wiki/Dominanz_(Geographie) geguckt. Meiner Meinung nach in der Form für OSM unbrauchbar. Schartenhöhe wird man wohl für die meisten Berge nur schwer rausbekommen und Dominanz ist auch recht ungünstig, da es sehr schwierig ist, für kleine Berge dieselben Höhenlinien an einem anderen Berg zu finden.

Das ist eine einfache geometrische Aufgabe. Zweckmäßiger ist es aber, die Ausgangsdaten der Höhenlinien zu verwenden, also den Höhenraster. Dann braucht man nur in einem Näherungsverfahren den größtmöglichen Radius ermitteln, innerhalb dem kein höherer Höhenpunkt vorkommt. Die Voraussetzung ist ein brauchbares Höhenmodell, d.h. Laserscan. Einstweilen sind noch keine Laserscans freigegeben, aber das ist nur eine Frage der Zeit.

Nachteil: teilweise haben Berge eine höhere Bedeutung, obwohl ihre Dominanz nicht so hoch ist, wenn sie dafür näher an einem Fluss oder touristisch besser erschlossen sind (Aussichtsturm usw.)

Die Nähe zum Fluss finde ich egal, aber z.B. ein Aussichtsturm oder ein Kreuz oder v.a. natürlich ein Name sollten einem Gipfel Bonuspunkte bescheren.

mögliche Formel: Wertigkeit = Dominanz_in_m(Höhenmodell) + abstand_in_m_zu_naechstem_gipfel(OSM) + Abstand zu naechsthoeherem_gipfel(OSM) + +200(wenn Name vorhanden) 200(wenn Aussichtsturm im Radius von 100m und kein anderer Gipfel näher am Aussichtsturm) + 100(wenn Kreuz im Radius von 50m und kein anderer Gipfel näher am Kreuz)

maxbe wrote:

Ich hab mal eine einfache POI-Karte für die bayerischen Alpen zwischen Ammersee und Chiemsee gebastelt, wo Gipfel je nach Entfernung zum nächsthöheren dicker dargestellt werden. [...] Bei einigen Bergen passt das aber gar nicht. Bei längeren Gebirksketten ist z.B. oft der erste Berg prominent (sieht man vom Tal gut, hat schöne Aussicht...), der wird aber oft dominiert vom nahegelegenen höheren und völlig unbekannten Nachbarn, der aber selbst auch keine hohe Dominanz bekommt, weil die Kette gleich weiter geht. Dieses Spiel gewinnt dann der höchste der Kette und ein paar zufällige in der Mitte, obwohl ich den höchsten und den ersten als wichtig empfinde.

Du musst genau definieren, warum du einen Gipfel als wichtig empfindest. Einen Aussichtsberg (tourism=viewpoint usw.) kann man in die Bewertung einfließen lassen, siehe Formel oben. Wenn du sagst, der erste Berg der Kette ist dir wichtig, dann muss die Frage kommen: Was ist der erste? Wie ist definiert, wo man zum Zählen anfängt? Ist es vielleicht die Nähe zum Talort, also zu place=town..hamlet? Na dann fügen wir das gleich in die Formel ein, z.B. +100 wenn place=village im Radius von 500m usw.

Das Treppenwitz-Problem, dass der Höchste einer Kette alle anderen Gipfel direkt oder indirekt ausschaltet, lässt sich lösen, indem man die Gipfel nach Höhe sortiert abarbeitet (den höchsten zuerst) und als nächsthöhere Gipfel nur jene rechnet, für die eine Wertigkeit erreicht wurde, die die Schwelle fürs Rendern erreicht.