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Re: Luftbild anhand von Vermessungspunkten ausrichten


Geschrieben von Slartir (Gast) am 17. August 2014 17:54:49: [flux]

Als Antwort auf: Luftbild anhand von Vermessungspunkten ausrichten geschrieben von Klamann (Gast) am 22. Juli 2014 13:00:

gormo wrote:

Nakaner wrote:

Auf guten Luftbildern kann man vieles sehen. Warum fragst du nicht beim Tiefbauamt deiner Gemeinde an, ob du die Mittelpunkte der Schachtdeckel der Kanalisation bekommst und damit die Imagery Offset DB näheren kannst? Bitte bedenke jedoch, dass in manchen Gemeinden die Tiefbauämter für die Schachtdeckel keine separaten Koordinaten speichern. Diese Ämter speichern dann nur die Koordinaten des Schachtmittelpunkts. Meistens ist der Deckel jedoch nicht zentrisch über der Schachtmitte. Du musst also jedesmal bei der jeweiligen Gemeinde nachfragen, wie sie es handhaben. (Ich bin meinem Chef/Ausbilder für diese Anregung dankbar.)

Die Idee ist aus mehreren Gründen echt gut:
- Die Koordinaten sind für das (Tief)bauamt kein "wichtiger" Datensatz, sie verkaufen sie nicht und es ist nicht ihr Kerngeschäft
- Die Abweichung Schachtmitte-Schachtdeckel ist zwar für Vermesser relevant, aber die 50cm Lageversatz machen im OSM-Umfeld kaum was aus.
- Schachtdeckel sind im Bing-Bild je nach Position, Umgebung und Lichtverhältnis ganz gut sichtbar. Besonders wen man die Info hat "Ja, hier ist ein Schachtdeckel". So aus dem blauen raus geraten ist das schwer (teste grade).

Fcalhs. Für Bauämter sind diese Daten wichtig, abgegeben werden sie nur gegen Gebühr und mit eingeschränkten Nutzungsrechten. Zumindest bei uns.

Die Schachtdeckel haben genaue Koordinaten. In Kanaldatenbanken werden Schachtmittelpunkt und Deckelmittelpunkt getrennt erfasst.

Vermessungsbüros, Behörden und Vermessungsverwaltung messen bei Bestandsaufnahmen den Deckelmittelpunkt.

Im Gegensatz zu Nakners Behauptung haben auch Schachtdeckel eine eindeutige, reproduzierbare und für weitere Messungen verwendbare Höhe. Auch die Lage ist eindeutig. Unser lokales Vermessungsamt ist mittlerweile sogar dazu übergegangen, bei neuen Messungen fast ausschließlich Kanaldeckel als Katasterfestpunkte zu vermarken. Dabei wird heute mit der Flex ein Meißelzeichen geschnitten, früher wurde die Mitte nur mit Kreide markiert und gemessen. Für Folgemessungen muß man hier, so man keine Flex dabei hat, Meterstab und Stift nehmen.

Bei uns in Bayern gibt es übrigens keine AP und EP, hier hat es "nur" KFP. Katasterfestpunkte. Die Vermarkung kann dabei alles mögliche sein, Nagel, ER, Kanal, MZ, Polygonstein (Granitstein mit Loch). Manchmal übernehmen sie auch Festpunkte von uns, z.B. mit Ortbeton verbaute Messingbolzen... Die Darstellung in der amtlichen Karte ist bei allen dann allerdings gleich, ein großer Kringel (T8). Manche findet man allerdings nur in der digitalen Karte wieder (Z8).

Auch HP werden genau eingemessen.

Privat kann man die Daten auch erwerben, darf sie allerdings nicht veröffentlichen. Aber man könnte daraus durchaus lokale Verschiebeparameter für die Luftbilder ableiten, mit denen man arbeiten kann. (Ja, ich habe erst neulich aus ein paar km² amtlicher Flurkarte eine Revierkarte gebastelt, das geht.)

Zu Beachten ist allerdings, dass hier bei uns die Daten (Gott sei Dank!) bis jetzt nur in GK/S4 abgegeben werden.

S.