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Re: Frage zu den Sammeldatenbanken


Geschrieben von maxbe (Gast) am 11. November 2014 21:07:29: [flux]

Als Antwort auf: Frage zu den Sammeldatenbanken geschrieben von caubomlj (Gast) am 10. November 2014 21:13:

caubomlj wrote:

es wird da irgendwie grundvorausgesetzt, dass abgeleitete Datenbanken immer öffentlich sind.

Nein, es wird vorausgesetzt, weil die ganze Geschichte mit der Pflicht zur Veröffentlichung nur dann greift, wenn du Daten oder Karten (oder Navisoftware ... Schlüsselanhänger...) daraus herstellst und die veröffentlichst. Wenn nur du, deine Familie und deine Kollegen auf die Produkte sehen, kannst du machen was du willst. Über Grenzfälle, wie viele Leute Familie und Kollegen sind, kann man dann immer noch streiten...

Klar gibt es auch ganz viele Fälle, wo nie jemand draufkommen wird, dass irgendwo eine gemischte Datenbank existiert. Selbst der einfachste Fall ist schwer nachweisbar: Wir können oft nicht mal sicher sagen, ob einer Karten aus OSM oder aus anderer Quelle herstellt. Da die ganze odbl sich nur auf Datenbanken bezieht, kann man auch immer behaupten, dass so eine gemischte Datenbank nicht existiert und alles auf geheime und magische Weise in einer weiteren Verarbeitungsstufe passiert (so wie Wolf behauptet, seine Fräse könne OSM lesen).

TobWen wrote:

Da bin ich mir nicht sicher. Ist die Bedingung der ODbL erfüllt, wenn der Dienstleister am Ende nur eine Kommandozeile für sein internes Tool veröffentlicht, ohne das Tool selbst? Ich habe das immer so verstanden, dass alle Möglichkeiten gegeben sein müssen, um vom Ursprungs- zum Endstand zu kommen.

Du musst ihm entweder die ganze Datenbank geben, oder "A file containing all of the alterations made to the Database or the method of making the alterations to the Database (such as an algorithm), including any additional Contents, that make up all the differences between the Database and the Derivative Database." (odbl 4.6)

Wie der Satz zu verstehen ist, darüber kann man rätseln. Ein Nachfrager wird vielleicht ein "da mach ich $fachausdruck und lass dann noch mal $(in fachkreisen bekannter algorithmus) drüberlaufen" akzeptieren, ein anderer ist erst zufrieden, wenn du ihm ein Programm schreibst, das er bedienen kann.

Die Lösung, dem Anfragenden einfach die gesamte Datenbank zu geben, passt immer. Nur über das Format und den Datenträger müsste man sich einigen und über die Häufigkeit der Bereitstellung...

Man muss sich vorher Gedanken machen, wie man mit Anfragen umgeht und zum Verschicken der gesamten Daten muss man bereit sein, wenn man OSM mit anderen Daten verwendet. Wenn ein Interessent störrisch genug ist, wird er keine Beschreibung des Bearbeitungsweges akzeptieren. Zu häufige lästige Anfragen kann man dann nur noch mit "reasonable production cost for physical distributions" (4.6) in Grenzen halten.

Grüße, Max