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Wie viel Werbung sollte in die Wochennotiz?


Geschrieben von Nakaner (Gast) am 29. Juni 2016 22:07:14: [flux]

Hallo,

die Qualität der Wochennotiz (und auch jeder anderen ähnlichen Linksammlung, z.B. dem Ubuntu-Wochenrückblick) zeichnet sich dadurch aus, dass man gewisse Dinge der Irrelevanz wegen weglässt. [1]

Diese Woche kam in einer Relevanzdiskussion bei uns die Frage auf, wie wir mit gewerblichen Meldungen umgehen sollen. Bestimmte gewerbliche Meldungen sind relevant. Wenn z.B. Mapzen [2] ein neues Produkt ankündigt, hat das eine Relevanz (weil es oft freie Software ist). In diesem Fall war das nicht so einfach.

http://www.geobranchen.de/mediathek/geo … -abdeckung

Über die Firma Disy haben wir schon einmal berichtet. Das war in der Ausgabe 294 im Zusammenhang mit ihrer CeBiT-Teilnahme. Damals hat das die Relevanzkriterien erfüllt. Dieses Mal gab es jedoch Zweifel an der Relevanz. Zwar ist es eine Neuigkeit (ein neues Produkt), aber die Firma ist bislang kaum bis gar nicht in der OSM- und Open-Source-Community aktiv. Ich finde nur eine Veröffentlichung einer Open-Layers-Komponente vor sechs Jahren und einen Beitrag auf der FOSSGIS-Konferenz 2011.

Wir möchten von euch als Leser und OSM-Community wissen, welche Meinung ihr zu folgender Frage habt:

Sollten wir Meldungen von Firmen, die sich gar nicht oder nur in sehr geringem Maße in der OSM- und/oder Open-Source-Community engagieren, im Zweifelsfall weglassen? (Auch weiterhin wird es Fälle geben, in denen die Meldung auf jeden Fall relevant ist und von uns veröffentlicht werden wird)

Sollte man diesen Firmen erst eine Mitgliedschaft in der OSMF oder dem FOSSGIS e.V. nahe legen?

Ich hoffe, dass ich die Umstände einigermaßen neutral dargestellt habe (mehrere andere Wochennotiz-Redakteure haben diesen Forenbeitrag vor der Veröffentlichung gelesen). Was jetzt folgt, ist meine persönliche Meinung.

Ich selbst denke, dass wir kein Newsletter- und Pressemitteilungs-Kopierdienst für Firmen sein sollen, die irgendetwas mit OSM zu tun haben. Als Communitymitglied habe ich schon ein paar Mal den OSM-Stand auf der Intergeo mit betreut. Wenn ich den Eindruck hatte, dass es gut für den Fragenden wäre, sich an einen Dienstleister mit OSM-Erfahrung zu wenden, dann habe ich ihm die mir bekannten Firmen empfohlen. Mir bekannt waren damals die Firmen, die sich in der Community engagieren, z.B. durch Konferenz-Sponsoring, Software-Freigaben, Dienste (z.B. download.geofabrik.de).

Leider können wir als Wochennotizteam nicht einfach den Firmen schreiben, dass sie mangels Engagement/Zahlung keine Meldung bekommen haben. Das passt nicht zu unserem Neutralitätsanspruch. (Werbeanzeigen kann man bei uns nicht schalten) Andererseits nutzen wir FOSSGIS-Infrastruktur und sind ein Sprachrohr des FOSSGIS. Also warum nicht die eigenen Mitglieder in irgendeiner Art und Weise bevorzugen?

Die OSMF hat das Geld echt nötig (siehe Budget für 2016 und die düsteren Aussichten für 2017). Wenn wir (ich bin OSMF-Mitglied) jetzt schon ein Sortiment an Unternehmensmitgliedschaften einführen, das von 1000 bis 15.000 Pfund/Jahr reicht [3], sollten wir auch anfangen, den Profiteuren von OSM eine solche Mitgliedschaft nahezulegen. Beim Eintreiben von Quellenangaben sind wir (die Community) jetzt schon recht fleißig. Weshalb sollen dann Firmen wie Disy oder Mentz etwas beitragen? Irgendwann sollte es zum guten Ton gehören, als intensiver kommerzieller OSM-Nutzer eine OSMF-Mitgliedschaft zu haben.

Disclaimer: Ich habe einen Nebenjob in der Geofabrik und kann dadurch nicht mehr ganz neutral sein.

Viele Grüße

Michael

[1] Von Ausgabe 304 bis 310 waren das je Ausgabe vier bis zehn Meldungen, Duplikate sind hier noch mitgezählt. Eine weitere Vorsortierung erfolgt schon im Kopf eines jeden Redakteurs vor der Aufnahme eines Links in das Redaktionssystem OSMBC.
[2] Name ist exemplarisch. Ihr könnt hier auch Geofabrik, Mapbox o.ä. einsetzen.
[3] Bislang gibt es nur eine Preiskategorie – 1000 Pfund. In großen Konzernen ist der Verwaltungsaufwand dafür so hoch, dass man sich die Mitgliedschaft ganz spart, weil die internen Aufwendungen das übersteigen.


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