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Schreiben des BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V


Geschrieben von user_5359 (Gast) am 15. Juni 2017 07:37:29: [flux]

Ich habe von einem Arbeitskollegen, der bei der freiwilligen Feuerwehr beschäftigt ist und den ich vor einem Jahr auf die openfiremap.org angesprochen hatte, ein Schreiben mit anschließender Vertraulichkeitsvereinbarung zur Kenntnis erhalten. Da ich keinerlei Vertraulichkeitsvermerk erkennen kann, zitiere ich mal aus dem Anschreiben:


Feuerwehr-App gefährdet Sicherheit der Wasserversorgung

Immer öfter finden sich detailgetreue Angaben von Hydranten und Trinkwasseranlagen auf Apps, die von Feuerwehren ohne Zustimmung der Versorger an Dritte, die solche Feuerwehr - Apps im Internet anbieten, weitergegeben werden. Dadurch kann die Sicherheit einer Wasserversorgung gefährdet werden. Der BDEW steht mit dem BMI in Kontakt, um die Sicherheitsfragen zu klären und empfiehlt den Wasserversorgern, schriftlich die Weitergabe der Angaben gegenüber den Feuerwehren zu untersagen.

Viele Wasserversorger sind vor Ort für die Löschwasserwasserversorgung zuständig. Gute Kontakte zur Feuerwehr sind daher Voraussetzung. Jedoch sind zunehmend auf Apps kommerzieller und nicht kommerzieller Anbieter straßen- bzw. grundstücksscharf die Hydranten und Trinkwasserbrunnen-Standorte für Jedermann einsehbar. Die Angaben werden häufig von Feuerwehren ohne Zustimmung der Versorger an Dritte, die kommerziell und nicht kommerziell sogenannte Feuerwehr - apps im Internet anbieten, weitergegeben. Diese Angaben könnten auch für gezielte Angriffe auf die Trinkwasserversorgung genutzt werden. Zur Klärung der Sicherheitsfragen, hat der BDEW Kontakt mit dem Bundesinnenministerium (BMI) und dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe aufgenommen.

Der BDEW weist daraufhin, dass die Daten kritischer Infrastrukturen aus Sicherheitsgründen nicht ohne Zustimmung der Versorger von Dritten wie Feuerwehren weitergegeben werden dürfen. Der BDEW empfiehlt den Unternehmen, die Feuerwehren auf die Gefährdung hinzuweisen und die Weitergabe der Daten an Dritte und für apps/lnternet schriftlich und vertraglich zu untersagen.


Ich habe den Kollegen darauf hingewiesen, dass wir Importe aus illegalen Datenquelle nicht akzeptieren, diese bei entsprechenden Nachweis sogar löschen würden. Allerdings stehen die meisten Hydranten im öffentlichen Raum und können von jedem OSM-Kollegen mit einem GPS-Tracker (oder einer GPS-fähiger Kamera) erfasst werden. Alle Informationen, die an einen Hydranten erfassbar sind, dürfen legal in OSM übernommen werden. Also dürfte der Nachweis schwierig sein.

<ironie>Nur zur Ehrenrettung: im Anschreiben mit dem diese Empfehlung u.a. an die Feuerwehren weitergereicht wird, wird openfiremap.org namentlich gewähnt.</ironie> Weiter wird dort ausgeführt:


... Teilweise finden sich dort auch Leitungsdurchmesser, so dass Dritte leicht abschätzen können, ob ein Hydrant auf einer größeren Versorgungsleitung angeordnet ist, über die mehrere Gemeinden/Städte versorgt werden. Jemandem, der sich für die Möglichkeit interessiert einem Großteil der Bevölkerung effizient zu schaden, wird es auf diese Weise sehr leicht gemacht, etwaige Planungen „vom heimischen Sofa“ aus voranzutreiben. Zwischen einem Planspiel und einer Umsetzung liegen sicherlich „Welten“, es ist jedoch angebracht solche Risiken zu hinterfragen und zu minimieren. Letztlich liegt dies auch im Interesse der Feuerwehrkamraden, denn bei einem Anschlag auf die Wasserversorgung wären auch deren eigene Familien betroffen. ...


Ich versuche bei der Formulierung diese Post sachlich zu bleiben und verzichte deshalb auf eine weitere Kommentierung. Bitte habt auch Verständnis dafür, dass ich weder Ortsnamen noch Personennamen nennen werde.


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