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Mit Ästen und Baumstämmen gesperrter Waldweg


  1. Mit Ästen und Baumstämmen gesperrter Waldweg · Galbinus (Gast) · 26.05.2020 19:29 · [flux]

    Ich bin heute an ein paar Waldwegen vorbeigekommen, die in den letzten Tagen offensichtlich bewusst gesperrt wurden. Es handelt sich um ein Naturschutzgebiet, daher ist es plausibel, dass bestimmte Wege nicht durch Mountainbiker und Wanderer genutzt werden sollen. Gesperrt wurden sie mit dem, was bei Forstarbeiten so abfällt: Baumstämme, Reisig, Äste...

    Wie würde ihr diese Barriere eintragen? barrier=??


    • Re: Mit Ästen und Baumstämmen gesperrter Waldweg · Wulf4096 (Gast) · 26.05.2020 20:06 · [flux]

      barrier=log oder barrier=scrub?


    • Re: Mit Ästen und Baumstämmen gesperrter Waldweg · Nakaner (Gast) · 26.05.2020 20:15 · [flux]

      Hallo,

      die Barriere würde ich als barrier=log mappen. Wenn der dahinter liegende Weg dadurch nicht mehr genutzt wird (sieht man irgendwann), kann man ihn mit disused:highway=track statt highway=track taggen.

      Viele Grüße

      Michael


    • Re: Mit Ästen und Baumstämmen gesperrter Waldweg · Galbinus (Gast) · 26.05.2020 20:22 · [flux]

      Auf barrier=log kam ich zunächst auch. Doch damit ist ein über den Weg gefallener Baum gemeint. Der ist erstens in der Regel relativ einfach zu übersteigen oder zu umgehen, zum anderen ist das, was ich hier vorgefunden habe, eine menschengemachte Verbarrikadierung die so angelegt wurde, dass ein Übersteigen und Umgehen möglichst verhindert werden soll.
      Und vom Sinn her ist ein umgefallener Baum zwar ein Hinderniss, soll aber den Weg nicht sperren. Hier soll aber offensichtlich der Weg gesperrt werden nach dem Motto: Ist einfacher und wirkungsvoller als ein Verbotsschild.


    • Re: Mit Ästen und Baumstämmen gesperrter Waldweg · harmor (Gast) · 26.05.2020 20:52 · [flux]

      … hinter der Sperre ein kurzes Stück access=no oder mindestens impassable. Den Rest des Weges löschen, damit niemand auf die Idee kommt die Sperre zu beseitigen und kein Router sie ignoriert, weil sie im Naturschutzgebiet mit großer Sicherheit legal ist (kannst du ja bei der Behörde nachfragen).


    • Re: Mit Ästen und Baumstämmen gesperrter Waldweg · geow (Gast) · 26.05.2020 20:56 · [flux]

      Galbinus wrote:

      Hier soll aber offensichtlich der Weg gesperrt werden nach dem Motto: Ist einfacher und wirkungsvoller als ein Verbotsschild.

      Ich würde das eher als Hinweis sehen, denn als ein rechtsverbindliches Verbot und zum barrier=* noch access=discouraged ergänzen.


    • Re: Mit Ästen und Baumstämmen gesperrter Waldweg · geow (Gast) · 26.05.2020 21:05 · [flux]

      harmor wrote:

      Den Rest des Weges löschen, damit niemand auf die Idee kommt die Sperre zu beseitigen

      Da würde ich etwas differenzierter vorgehen. Falls der Weg existiert, darf er kartiert werden, natürlich mit allen tatsächlcihen physischen und rechtlichen Merkmalen, damit die Router eine Chance haben.

      Nach meiner Erfahrung werden solche Barrieren (ohne rechtsverbindliche Verbote) nur auf wenig frequentierten Strecken angenommen.


    • Re: Mit Ästen und Baumstämmen gesperrter Waldweg · Galbinus (Gast) · 27.05.2020 06:33 · [flux]

      Meine Frage war nicht, was mit dem Weg zu machen sei, sondern ob jemand eine Alternative zu barrier=log kennt :-)


    • Re: Mit Ästen und Baumstämmen gesperrter Waldweg · Moehringer (Gast) · 27.05.2020 07:42 · [flux]

      Galbinus wrote:

      ... Hier soll aber offensichtlich der Weg gesperrt werden nach dem Motto: Ist einfacher und wirkungsvoller als ein Verbotsschild.

      Na ja, das kann auch die Hinterlassenschaft von Waldarbeitern sein, die nach dem Holzeinschlag Gipfel und Äste auf einen Haufen schmeißen - frei nach dem Motto: Nach mir die Sintflut ...
      Solche Häufen kenne ich auch aus meiner Gegend und da ist kein NSG.

      Ich bin da eher zurückhaltend mit dem Barrier-Tag. So ein Haufen kann unter Umständen genauso schnell verschwinden wie er entstanden ist...

      Gruß
      Stefan


    • Re: Mit Ästen und Baumstämmen gesperrter Waldweg · Galbinus (Gast) · 27.05.2020 08:42 · [flux]

      Moehringer wrote:

      Na ja, das kann auch die Hinterlassenschaft von Waldarbeitern sein, die nach dem Holzeinschlag Gipfel und Äste auf einen Haufen schmeißen - frei nach dem Motto: Nach mir die Sintflut ...

      Ja, bei der ersten Barriere dachte ich das aus. Aber in dem Waldstück sind bei den Forstarbeiten der letzten drei Wochen praktisch alle unbefestigten Waldwege rechts und links der Hauptwege derartig systematisch damit versehen worden, dass es sich hier um eine bewusste Sperrung handeln muss. Ich habe einige der verwendeten Materialien auch erst vor wenigen Wochen ein Stück weit entfernt liegen sehen (z.B. Windwurd auf dem Hauptweg) und sie wurden offensichtlich von dort mit dem Greifer bewusst an der Stelle des abzweigenden Weges drappiert, wo sie die höchstmögliche Sperrwirkung haben (also dort, wo rechts und links auch dichtes Unterholz ist).
      Leider konnte ich bislang nicht herausfinden, welche Verbote für das Naturschutzgebiet gelten. Es stehen wie gesagt keine Schilder dort, die darüber informieren. Es ist zudem ein Schutzgebiet, in dem ganz normale Holzwirtschaft stattfindet. Bei anderen Schutzgebieten dagegen gibt es Informationstafeln, auf denen Steht: "Betreten nur auf befestigten Wegen oder ausgewiesenen Wanderwegen, Hunde nur an der Leine führen, ..." Hier informiert nur das auf der Spitze stehende grünumrandete Dreieck mit dem Seeadler und der Aufschrift "Naturschutzgebiet". Da die genauen Vorschriften, was in dem Gebiet erlaubt und verboten ist, durch örtliche Bestimmungen zu regeln ist, ist somit nicht ersichtlich, ob man unbefestigte, nicht als Wanderweg gekennzeichneten Waldwege betreten darf. Bei den nun wie geschildert abgesperrten Wegen handelt es sich teilweise um sehr alte Waldwege, die also schon auf historischen Karten eingezeichnet sind, die auch nach wie vor sichtbar durch forstwirtschaftliche Fahrzeuge genutzt werden (also nicht zugewachsen, erkennbare Fahrspurgen) und teilweise wurden diese Wege sichtlich auch regelmäßig durch Wanderer / Mountainbiker genutzt (deutlich sichtbare Trampel- bzw. Fahrspur). Um also korrekte Access-Werte einzutragen, müsste ich in einem nächsten Schritt die für dieses Schutzgebiet gültige Bestimmungen herausfinden.


    • Re: Mit Ästen und Baumstämmen gesperrter Waldweg · Pfad-Finder (Gast) · 27.05.2020 10:02 · [flux]

      Solche Haufen kenne ich auch. Der Weg dahinter ist im Regelfall noch drei bis fünf Jahre zweispurig benutzbar, danach ist er so zugewachsen, dass je nach Fußgänger- und MTB-Frequenz nur noch ein Pfad oder auch gar nichts mehr übrigbleibt. Absicht der Haufenanrichter ist ja auf jeden Fall, den Weg auf kaltem Weg stillzulegen.

      Mit Blick darauf, dass solche Wege nur selten von anderen Mappern auf ihre Noch-Nutzbarkeit kontrolliert werden, würde ich jetzt schon entweder highway:abandoned=track setzen, maximal highway=path (wenn frische Fuß- oder Fahrradspuren erkennbar sind). Die Locals wissen auch ohne OSM, ob so ein Weg noch begehbar ist. Für den OSM-Nutzer in fünf Jahren wäre es blöd, wenn sich die vermeintliche Abkürzung des Routers als veritabler Jungwald herausstellt.


    • Re: Mit Ästen und Baumstämmen gesperrter Waldweg · Jo Cassel (Gast) · 27.05.2020 10:31 · [flux]

      Galbinus wrote:

      ... Um also korrekte Access-Werte einzutragen, müsste ich in einem nächsten Schritt die für dieses Schutzgebiet gültige Bestimmungen herausfinden.

      Naja, in der Schutzgebietsverordnung des NSG gibt es "Schutzziele" für das Gebiet - und dazu kann auch ein Wegerückbau bzw. die bewusste Aufgabe von Wegen gehören.
      Ansonsten kann man bei der zu ständigen Naturschutzbehörde oder gleich bei der (Forst)Behörde, die das Schutzgebiet vor Ort betreut, nachfragen ...


    • Re: Mit Ästen und Baumstämmen gesperrter Waldweg · MitteloberrheinischerWaldameisenschreck (Gast) · 27.05.2020 11:31 · [flux]

      Galbinus wrote:

      Um also korrekte Access-Werte einzutragen, müsste ich in einem nächsten Schritt die für dieses Schutzgebiet gültige Bestimmungen herausfinden.

      In Ba-Wü hat die LUBW einen Kartendienst (UDO), in dem jedes Schutzgebiet drin und anklickbar ist, so bekommt man zumindest einen googelbaren Namen des Gebietes raus und so sicher irgendwann die passenden Vorschriften. Ob schon direkt in UDO detailliertere Infos drin sind, müsste ich nachschauen. Aber ist ja vermutlich eh das falsche Bundesland ... Also erst mal das zuständige Umweltschutz-Landesamt finden und schauen, ob die einen Kartendienst haben.


    • Re: Mit Ästen und Baumstämmen gesperrter Waldweg · MitteloberrheinischerWaldameisenschreck (Gast) · 27.05.2020 11:32 · [flux]

      Jo Cassel wrote:

      Naja, in der Schutzgebietsverordnung des NSG gibt es "Schutzziele" für das Gebiet - und dazu kann auch ein Wegerückbau bzw. die bewusste Aufgabe von Wegen gehören.

      Ja, so auch beim hiesigen Nationalpark *seufz*


    • Re: Mit Ästen und Baumstämmen gesperrter Waldweg · Galbinus (Gast) · 27.05.2020 11:36 · [flux]

      Jo Cassel wrote:

      Ansonsten kann man bei der zu ständigen Naturschutzbehörde oder gleich bei der (Forst)Behörde, die das Schutzgebiet vor Ort betreut, nachfragen ...

      Anfrage habe ich bei der Naturschutzbehörde des Landkreises heute per Online-Formular gestellt.
      Über den hiesigen behördlichen Kartendienst habe ich Name und Nummer des Schutzgebiets rausgesucht, es finden sich auch online die Schutzziele, es finden sich aber keine Informationen dabei zu Betretungseinschränkungen etc.
      vgl. http://nsg.naturschutzinformationen.nrw … mt/LIP_066


    • Re: Mit Ästen und Baumstämmen gesperrter Waldweg · Mammi71 (Gast) · 27.05.2020 12:55 · [flux]

      Galbinus wrote:

      es finden sich aber keine Informationen dabei zu Betretungseinschränkungen etc.
      vgl. http://nsg.naturschutzinformationen.nrw … mt/LIP_066

      Vielleicht das:

      Maßnahmen:
      Altholz erhalten
      Beschraenkung der Freizeitaktivitaeten
      Beseitigung von Gehoelzen
      dynamisches Altholzkonzept
      Erhaltung der Laubholzbestockung
      Erhoehung des Laubholzanteils
      kein Kahlschlag
      keine wegebaulichen Massnahmen
      naturnahe Waldbewirtschaftung
      Totholz erhalten


    • Re: Mit Ästen und Baumstämmen gesperrter Waldweg · Jo Cassel (Gast) · 27.05.2020 13:51 · [flux]

      Ja, jedes Bundesland führt (leider) sein eigenes, bzw. ein anders strukturiertes Schutzgebietskataster ...
      aber wenn man sich den Reiter "Schutzziele, Gefährdung und Maßnahmen" durchliest, wundert mich ein dortiger Wegerückbau nicht.

      Wer sich für NSGs in seiner Region interessiert kann auch mal nach Literatur schauen,
      für Hessen z.B. gibt es eine durchaus empfehlenswerte bzw. hilfreiche Buchreihe.
      Mit ein paar Fach-Informationen lässt sich die vor-Ort-Situation meist besser verstehen.


    • Re: Mit Ästen und Baumstämmen gesperrter Waldweg · Galbinus (Gast) · 27.05.2020 14:02 · [flux]

      Tja, Beschränkung der Freizeitaktivitäten kann vieles sein. Das sagt nichts Konkretes aus. Daraus lassen sich keine Access-Werte ableiten. Das sagt nichts darüber, ob die von mir geschilderten Barrieren ein Betretungsverbot für die jeweiligen Waldwege bedeuten oder lediglich Radfahrer abhalten sollen oder lediglich den Weg ein wenig verstecken sollen, so dass die Mehrzahl der Wanderer und Radfahrer woanders herfährt, ohne dass es ein explitizites Benutzungsverbot gibt, also Trail-Läufer wie ich nichts verbotenenes täten, wenn sie trotz dieser Barriere den dahinterliegenden Waldweg nutzten. Ich warte mal ab.

      Unabhängig davon bin ich noch unschlüssig, ob ich mir für ein unbestimmtes barrier=yes oder barrier=log entscheide. barrier=scrub schließe ich eher aus, da es sich ja um keine dort wachsenden Büsche handelt sondern um abgesägte Baumkronen, übriggebliebende Äste und gesplitterte Stammabschnitte von Baumfällarbeiten.


    • Re: Mit Ästen und Baumstämmen gesperrter Waldweg · streckenkundler (Gast) · 27.05.2020 14:28 · [flux]

      Galbinus wrote:

      Tja, Beschränkung der Freizeitaktivitäten kann vieles sein. Das sagt nichts Konkretes aus. Daraus lassen sich keine Access-Werte ableiten. Das sagt nichts darüber, ob die von mir geschilderten Barrieren ein Betretungsverbot für die jeweiligen Waldwege bedeuten oder lediglich Radfahrer abhalten sollen oder lediglich den Weg ein wenig verstecken sollen, so dass die Mehrzahl der Wanderer und Radfahrer woanders herfährt, ohne dass es ein explitizites Benutzungsverbot gibt, also Trail-Läufer wie ich nichts verbotenenes täten, wenn sie trotz dieser Barriere den dahinterliegenden Waldweg nutzten. Ich warte mal ab.

      Da das NSG zugeich FFH-Gebiet ist http://natura2000-meldedok.naturschutzi … E-4017-301 dürfte es im Zuge der dafür nötigen Managementplanung durchaus konkrete (dann sicher behördeninterne) Maßnahmenplanungen bis hinunter auf Einzelflächen geben. So haben wir in Brandenburg z.B. Maßnahme

      E52: Absperrung durch Hindernisse

      Beschreibung:

      Führt das Begehen oder das Befahren zu erheblichen Beeinträchtigungen in naturschutzfachlich sensiblen Bereichen, so sind die BesucherInnen durch die direkte Errichtung von Hindernissen zu lenken. Um die Befahrbarkeit und Begehbarkeit der ehemaligen Wege, Pfade oder Trassen zu verhindern, werden diese durch die Errichtung von festen Hindernissen abgesperrt. Soll das Verlassen eines Weges verhindert werden, können auch Hecken oder Gehölze gepflanzt werden. Nach Möglichkeit sind natürliche Materialien aus der direkten Umgebung zu verwenden. Empfohlen wird die Verwendung von Baumstubben, Holzstößen oder Strauchschnitt. Die Dichte, Breite und Höhe der Hindernisse ist so zu wählen, dass ein Überwinden bzw. Umgehen oder Umfahren verhindert wird.

      Ich kann mir als Maßnahme zur Besucherlenkung und zum Schutz sensibler Bereiche sowas in der Art gut vorstellen, ohne das Gebiet konkret zu kennen...
      barrier=log würde es nicht gut treffen... Da in der von mir zitierten Maßnahmenbeschreibung "Baumstubben, Holzstößen oder Strauchschnitt" genannt wird, wäre in der Ausgangsfrage sowas wie barrier=woodcut (Gehölzschnitt) vielleicht besser?

      Sven

      ...der mit solchen konkreten Planungen dienstlich in Brandenburg zu tun hat.