Nur gucken. Nicht anfassen.

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Zeit Online titelt heute: Justizminister Heiko Maas will sexistische Werbung verbieten:

Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) will mit einer Gesetzesänderung geschlechterdiskriminierende Werbung verbieten. Das berichtet das Nachrichtenmagazin Der Spiegel. Der Entwurf von Maas sieht vor, dass künftig Plakate oder Anzeigen unzulässig sein könnten, die Frauen oder Männer auf Sexualobjekte reduzieren. […]

So weit, so gut.

Das Nachrichtenmagazin berichtet, die Änderung des Gesetzes entspräche der Umsetzung eines Beschlusses der SPD-Parteispitze nach den sexuellen Übergriffen an Silvester in Köln.

Die sexuellen Übergriffe als Folge von Werbung?

In Köln sind zwei sehr unterschiedliche Kulturen kollidiert, und das hat Aua gemacht. Es war nicht das erste Mal und es wird nicht das letzte Mal gewesen sein. Der Spaß wird erst dann ein Ende finden, wenn (falls) die Angreifer von Silvester sich in die hiesige Kultur eingelebt (oder auch nur eingefügt) haben. Mit Werbung hat das nichts zu tun. Oder doch?

Herr Maas, haben Sie schon einmal im Ausland gelebt? Und mit Leben meine ich dabei weder einen dreitägigen Besuch in der beschützenden Umgebung einer Delegation noch einen All-Inclusive-Urlaub in einer Gated Community. In eine fremde Kultur lebt man sich am schnellsten ein durch direkten Kontakt mit den Einheimischen. Direkt danach kommt das lokale Fernsehen, auch — und besonders — das Werbefernsehen.

Beispiel gefällig? Ein paar Untertitel machen aus einem Werbespot eine Folge Telekolleg:

Herr Maas, lassen sie doch lieber alle Werbespots untertiteln statt ein paar davon zu verbieten? Die Mädels in Deutschland würden es ihnen danken.