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Übersetzung von Namen


Geschrieben von Maturi0n (Gast) am 22. Oktober 2014 12:23:38: [flux]

Erstmal eines vorneweg: Ich bin ein großer Freund von lokalisierten Karten und übersetze gerne und häufig Namenstags.
Ich bin aber jetzt des häufigen auf Beispiele von Übersetzungen getroffen, die ich für völlig daneben halte. Besonders schlecht finde ich es, wenn Eigennamen von Personen oder Dingen ohne jeglichen Bezug zur deutschen Sprache komplett eingedeutscht werden.

Ein paar Beispiele:

- In Georgien wurde eine "Nikolos-Baratischwili-Brücke" zur "Nikolaus-Baratischwili-Brücke". In Russland wurde eine uliza Jewgenija Nikonowa zur Eugen-Nikonow-Straße. Warum übersetzt man den Namen Jewgeni zu Eugen? Das halte ich für ungefähr so angebracht, wie wenn man von "Johann F. Kennedy" spricht.

-In Abchasien wurde ein Café, das im Original "Skaska" hieß, zum "Café Märchen". Skaska ist Russisch für Märchen. Den Namen komplett einzudeutschen halte ich aber für völlig falsch. Im schlimmsten Fall findet ein Benutzer, der kein Russisch spricht und eine übersetzte Karte benutzt den Ort nicht mehr.

Für genau so grenzwertig halte ich z.B. die Übersetzung aus dem Russischen: проспект Леона (prospekt Leona) -> Löwenallee. Da hätte selbst ich, als jemand der recht gut Russisch spricht, keine Ahnung mehr gehabt, was das für eine Straße sein soll.

Solche Übersetzungen sind meiner Meinung nach absolut kontraproduktiv. Eine Übersetzung von Straßennamen sollte so nah wie möglich am Original sein. Vornamen gehören meiner Meinung nach prinzipiell nicht ersetzt, es sei denn, es sind Personen aus dem deutschsprachigen Raum. Wie weit will man denn in Zukunft bei der Übersetzung von Namen noch gehen? Macht man aus "Dmitri Medwedew" in Zukunft dann "Dietmar Bär"?

Was haltet ihr davon?


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